Geht es nun um die klangliche Betrachtung, sollte man sich schleunigst von naheliegenden Gedanken wie etwa steinhart verabschieden. Das genaue Gegenteil ist der Fall, und zwar in einer sehr angenehmen und musikalischen Weise. Beim Album Captured For Good von Joo Kraus und dem Tales-In-Tones-Trio klingt nicht nur die Percussion intensiver und explosiver. Die Darbietung ertönt dank der Silenzio-Basis mit mehr Plastizität und Energie als direkt auf dem Ikea-Tisch. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Ensemble mit der Silenzio eine Spur lauter zu spielen scheint. Jedenfalls wirkt das Quartett dynamischer.
J.J.Cales Album Okie, Philips 1974, gefällt mit Unterstützung der BETONart Basis spürbar besser, weil runder und wärmer. Dabei geht kein Detail des Gitarrenspiels verloren und ein fein-dynamischer Zugewinn ist ebenfalls zu spüren. Die Silenzio macht die Musik geschmeidiger, ja leichter zu genießen.
In Schuberts Forellen-Quintett mit Jörg Demus am Klavier und den Streichern des Schubert-Quartetts wirkt der Kontrabass mit seinen tiefen Lagen energischer. Ebenso stehen die Instrumente klarer gestaffelt und greifbarer im Raum, der sich verglichen mit der Darbietung ohne Silenzio weiter nach hinten öffnet. Im populären vierten Satz umschmeicheln die Streicher das Ohr besonders, ohne dabei Feinheiten zu vernachlässigen – so klingt es eindeutig schöner. Die räumliche Staffelung gerät bei der zweiten Variation des Themas noch klarer und strukturierter zwischen Streichern und Klavier. Je länger ich mit der Silenzio höre, desto überzeugender ist ihr musikalischer Einfluss. Gerade weil es sich nicht um Effekthascherei handelt, ist der Gewinn an Natürlichkeit nicht gleich mit einem Aah oder Ooh zu honorieren. Viel mehr und viel besser verfestigt er sich, je länger die Silenzio mitwirkt.
Wofür hat man Freunde, die dieses Hifi-Hobby teilen? Um meine positiven Eindrücke gegenzuchecken besuchte ich einen Freund, der an exzellent abgestimmten, selbst konstruierten Lautsprechern immerhin eine Brinkmann-Audio Kette mit sechs Monos betreibt. Hier steht ein Meitner ma2 CD-Spieler mit integriertem Wandler auf einer Granitplatte. Die ma2-eigenen Gerätefüße wurden ersetzt durch vier Harmonix RF-909 X MK 2, um dem Player eine leichte Übertreibung im Präsenz- oder Höhen-Bereich zu nehmen. Bei Händels Oper Giustino, einer Harmonia Mundi Aufnahme mit dem Freiburger Barockorchester unter Nicholas McGregan, klingt die Silenzio im Bass ein wenig dichter und nicht ganz so perfekt kontrolliert wie ihn die hervorragenden, aber auch deutlich teureren Harmonix darzustellen vermögen. Die räumliche Anordnung bleibt auf gleichem Niveau.
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