Also machte ich einen praktikablen Versuchsaufbau mit meinem Kenwood KD-990 Plattenspieler, in dem das Clearaudio DaVinci ausgezeichnet musiziert. Den Kenwood platzierte ich auf einem quadratischen Ikea Lack-Tisch. Diesen kennt, glaube ich, jeder, der sich der schwedischen Firma nicht verweigert. Der Lack klingt ziemlich ordentlich, vielleicht sogar wegen seines billigen Waben-Aufbaus. Bei dem Tisch war es mir egal, ob die Spikes Spuren hinterließen. So konnte ich zum Vergleich kurzfristig umbauen, ohne die Metall-Tellerchen unter die Spikes fummeln zu müssen, wenn ich die Silenzio-Basis unterstellte. Die Abmessungen der BETONart Basis sind allerdings in erster Linie für Hifi-Elektronik mit einer kleineren Grundfläche optimiert, als sie der Kenwood aufweist. Der passte dennoch gerade mit seinen Füßen darauf, stand aber vorn und hinten deutlich über. Dies tut aber der Beurteilungs-Möglichkeit keinen Abbruch, sieht nur nicht wirklich gut aus. Als ich Herrn Wähdel auf der Highend hierauf ansprach, erfuhr ich, dass die Basis in jeder beliebigen Größe geliefert werden kann, ganz nach Kundenwunsch. Zudem plane er auch eine größere Variante in Serie zu fertigen. Dabei hätte er sich aber noch nicht endgültig für das Breiten- und Tiefen-Maß entschieden. Somit ist dieser Kritikpunkt erfreulicherweise bereits vom Tisch.
Aus der stoßsicheren Verpackung entnommen, macht die Silenzio wegen ihrer sauber geschliffenen, glatten Oberfläche und Seiten einen gediegenen Eindruck. Auf der Stirnseite prangt ein massives Schild aus Aluminium mit dem Firmen-Logo. Dies ist wirkt zwar nicht gerade dezent, verleiht dem Objekt aber zusätzlich eine gewisse Wertigkeit. Die Unterseite der Silenzio ist wellig. Je drei Nylon-Gewinde-Buchsen sind an der vorderen und hinteren Längsseite eingelassen. Auf diese Weise ist die Verwendung von drei oder vier Spikes nach Belieben möglich. Ich habe die Silenzio mit vier Spikes austariert. Die Spikes lassen sich durch Kontermuttern in den Nylonbuchsen in der gewünschten Höhe fixieren. Ein wenig mehr Arbeit als mit drei Spikes macht das Justieren der vier schon, aber der Plattenspieler steht sicher und kann nicht kippen. Drei Spikes stehen zwar stets fest, garantieren aber nicht per se eine waagrechte Ausrichtung.
Der wellige Boden begründet sich in der Sandwich-Konstruktion der Silenzio. Seine Unebenheit gestattet nicht das waagrechte Auflegen der Steinplatte auf einen harten Untergrund, weil sie dann nicht gleichmäßig eben aufliegen würde. Somit sind die Spikes, oder auch die optionalen, weicheren Sorbothane-Füße, zwingend notwendig. Anders ist es bei einem weichen Untergrund wie Teppichboden, wenn man vielleicht eine Endstufe auf der Silenzio platzieren möchte. Das ginge, weil hier die leichte Unebenheit der Silenzio-Unterseite durch den weichen Teppich kompensiert würde. Aber auch hier dürfte die punktuelle Ankopplung durch die mitgelieferte Spikes keinesfalls von Nachteil sein. Auch dies bestätigte mir Dipl. Physiker Jörg Wähdel im Gespräch.
Das Sandwich der Silenzio ist folgendermaßen aufgebaut: Im Gussbeton befindet sich ein weicher Kern. Eine Art Wabenstruktur aus Holz-Maché bildet das mit Mikro-Quarz-Sand gefüllte großflächige Innenleben der Silenzio. Durch diesen Holz-Maché-Rahmen bekommt die massive Sand-Füllung Stabilität und verschiebt sich auch nicht beim Bewegen der Basis. Akustisch ergibt dieser Materialmix eine hohe Reduzierung unerwünschter Schwingungen. In diesen dämmenden Kern sind die Nylonbuchsen für die Spikes eingelassen. Oben und an allen vier Seiten ist der Dämm-Körper vom extrem festem Gussbeton umgeben und am Boden hermetisch versiegelt.
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