Natürlich habe ich den Intona in meiner üblichen Digital-Kette ausprobiert, allerdings ohne allzu große Erwartungen. Denn seitdem ich ein recht puristisches, nicht mit dem Internet verbundenes Audio-Netzwerk mit einem SBooster gespeisten Belkin Router, dem Melco HA-N1ZH60 NAS, der Aries Femto Streaming Bridge – ebenfalls mit SBooster – und dem Chord DAVE Wandler betreibe, bringen selbst ansonsten bewährte Klangverbesserer wie der Mutec MC-3+ Smart Clock USB keine Verbesserungen mehr. Zwischen dem USB-Ausgang des Melco und dem DAVE hingegen halte ich den Mutec für nahezu unverzichtbar. Wenn aber der Aries Femto ein fein aufbereitetes Signal über USB ausgibt, vermag auch der Mutec nichts mehr zu verbessern. Und warum sollte das beim Intona anders sein? Ich habe ihn dennoch einmal zwischen Aries Femto und DAVE eingeschleift: Wie erwartet führt ein weiteres USB-Kabel – meine zweite Wahl, zwei Stück der höchsten Qualitätsstufe habe ich leider nicht – und der Isolator in der Datenstrecke zu keiner Verbesserung. Die Abbildung gerät damit minimal kleiner und dem Ganzen fehlt es ein wenig an Drive. Aber das war ja beim Mutec ähnlich: Auch die beste zusätzliche Signalaufbereitung kann in einer fast perfekt abgestimmten Kette des Guten zu viel sein.
Anders sieht es aus, wenn es nicht über den zweiten Ethernet-Ausgang des Melco zum Aries und von dort per USB zum DAVE geht, sondern direkt vom USB-Ausgang des Melco zum Wandler. Hier bringt der eingeschleifte Intona mehr Schnelligkeit, Luftigkeit und eine bessere Durchzeichnung ins Klangbild. Die Musiker scheinen ambitionierter zu Werke zu gehen und sitzen mit ein wenig mehr Abstand zu ihren Kollegen auf einer etwas größeren imaginären Bühne. Dank des Intona erreicht die USB-Verbindung zum Wandler beinahe das Niveau, auf dem Melco und DAVE inklusive Aries Femto spielen. Im Verhältnis zum klanglichen Zugewinn erscheint der Preis des Intona Isolators ausgesprochen moderat.
Weiter geht's dann im Wohnzimmer, wo der Intona den Mytek Brooklyn DAC vom ebenso preisgünstigen wie wohlklingenden Soul-M Musikserver, den wir Ihnen in Kürze hier vorstellen werden, isoliert. Dadurch gerät die räumliche Darstellung ein wenig stabiler und weiter ausgedehnt. Die Instrumente werden schärfer fokussiert und der Bassbereich besitzt nun mehr Definition, wenn auch einen Hauch weniger Fülle. Da der Mytek in dieser Frequenzregion von Haus aus kein Kind von Traurigkeit ist, macht sich dies aber keinesfalls negativ bemerkbar – im Gegenteil: Die Wiedergabe wirkt jetzt eine Spur schneller, dynamischer und präziser. Wenn man den Intona wieder aus der Datenleitung nimmt, schrumpft beim ersten Teil von Keith Jarretts Köln Concert der Saal ein wenig, es fehlt ein wenig an Glanz und Atmosphäre und das Spiel erscheint einen Hauch emotionsärmer und blutleerer: Der technische Aspekt der Musikreproduktion schleicht sich wieder ins Bewusstsein des Hörers. Auch bei dieser nun wirklich nicht übertrieben aufwändigen digitalen Kette möchte ich auf den Intona keinesfalls verzichten.
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