Wie alle Verstärker von MastersounD arbeitet der DueVenti nach dem Single-Ended-Prinzip. Da der Betrieb in Class-A prinzipiell sehr viel Energie in wenig Leistung umsetzt und die eingesetzten Endstufenröhren EL-34 von electro harmonix auch nicht die kräftigsten Typen sind, werden pro Kanal derer zwei eingesetzt. Zusammen mit den hauseigenen Übertragern soll so eine Leistung von 2 x 20 Watt realisiert werden - beim vollständigen Verzicht auf Gegenkopplung. Und damit der Verstärker nicht zu sehr den unterschiedlichen Impedanzen der angeschlossenen Lautsprechern ausgesetzt wird, gibt es sowohl für vier als auch für acht Ohm jeweils eigene Sekundärwicklungen. Das ist dann doch etwas aufwendiger und relativiert den Preis schon im Vorfeld. Eine weitere Besonderheit ist der schaltbare Triodenmodus. Mittels Kippschalter wird das Schirmgitter der Pentode EL-34 mit der Anode kurz geschlossen – bitte NICHT! Im laufenden Betrieb umschalten, wenn Sie von den Endröhren noch etwas länger etwas haben wollen – und diese damit zur Triode umfunktioniert. Technisch resultieren daraus mehr Klirr und weniger Leistung. Nichtsdestotrotz schwören etliche Röhrenfreunde auf dieses Prinzip, wenn auch aus klanglichen Gründen. Sehr angenehm und komfortabel finde ich die Auto-Bias-Schaltung, die auch bei betriebsbedingter Änderung der Parameter der Endstufenröhren immer dafür sorgt, dass diese mit dem richtigen Arbeitspunkt betrieben werden. Fast vergessen habe ich die Vorstufensektion, die von zwei Doppeltrioden ECC82 von JJ-Electronics bedient wird. Eine robuste und vermeintlich auch nicht besonders raffinierte Variante. Allerdings legen die Macher von MastersounD Wert darauf, dass die Versorgung mit Röhren auch in Zukunft sichergestellt ist, und verzichten deswegen auf exotische Typen.
Eine relaisgesteuerte Softstart-Funktion sorgt dafür, dass die Röhren langsam hochgefahren werden, die Ausgänge bleiben solange stumm geschaltet. Dies schont zum einen die Röhren, zum anderen die angeschlossenen Lautsprecher. Und für die Puristen sei angemerkt, dass sich diese Schaltung selbstverständlich nicht im Signalweg befindet. Nur der Vollständigkeit halber. Natürlich kann man fröhlich gegen Röhren gleichen Typs anderer Hersteller tauschen, wenn einem danach ist – das macht die Beschäftigung mit Röhrenverstärkern ja auch so lustig. Trotzdem vorab, man muss es nicht. Als ich meine Spendor A5 an den MastersounD DeuVenti annabele, kommen mir doch schon Bedenken. In Bezug auf den Impedanzverlauf zwar unkritisch, sind die Spendor mit einem Wirkungsgrad von 85 Dezibel bei einem Watt pro Meter doch recht gierig, was die Leistung angeht. Nach einer angemessenen Aufwärmphase von mindestens 20 Minuten funktioniert das beim beherzten Rechtsdreh am Lautstärkeknopf doch überraschend gut. Zur Lautstärkeregelung gibt es übrigens eine Fernbedienung aus Holz, die den Gang zum Verstärker überflüssig macht. Das Alps-Potentiometer wird dann motorgesteuert.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.