Doch zurück zum Netzteil. Chord schwört hier auf eine sogenannte dynamische Kopplung innerhalb des Netzteils. Es ist ein einzigartiges System, wo die positive und negative Versorgungsspannungen gegenseitig gekoppelt sind durch einen starken magnetischen Fluss. Dabei wird eine positive Last stets im gleichen Maß von einer negativen Leistung begleitet und umgekehrt. Das soll zu einer gleichmäßigeren Leistungsabgabe führen und zudem Störungen durch Masseschleifen und Modulationsverzerrungen verhindern. Firmenchef John Franks erläuterte mir, dass beim aktuellen MKII-Modell der Sekundärkapazitätsspeicher der Endstufe geändert wurde, um die Entladungsgeschwindigkeit der gesamten Speicherbank zu beschleunigen. Auch bei der Treibersektion des Verstärkers gab es Verbesserungen im Design, um Verzerrungen über den ganzen Frequenzbereich zu reduzieren.
Bei Chord verwendet man spezielle Hochleistungs- MOSFETs, die von einem namhaften Raumfahrtunternehmen im Auftrag gefertigt werden. Deren Charakteristik ist von einer sanften Ein-und Ausschalten in der Übergangsregion geprägt. Epitaxiale, bipolare Transistoren weisen dagegen einen eher harten Umschaltcharakter auf, was zu unangenehmen harmonischen Verzerrungen führen kann. Insgesamt kommen in der Chord SPM 1050 MKII 16 MOSFETs zum Einsatz, die auf dem Kühlkörper auf der Rückseite des Gehäuses platziert sind.
Die Endstufenschaltung ist als A/B-Design ausgelegt, wobei alle Treiberschaltungen in Class A arbeiten. Dabei setzt Chord eine sogenannte sliding-bias-Topologie ein. Die Endstufe hat dabei keinen fest eingestellten Ruhestrom, sondern eine sich selbst adaptierende Vorspannungsschaltung. Dies bewirkt, dass bei kleineren Signalpegeln mehr Leistung im Class-A-Betrieb ermöglicht wird als bei höherer Aussteuerung. Bei normaler Lautstärke wird der größte Teil des Musiksignals im Class-A-Modus wiedergegeben.
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