Das JCAT Reference USB begegnet dieser Problematik mit einem ungewöhnlichen Ansatz: Sowohl die Datenleitungen als auch die Stromleitungen werden in separaten Kabelsträngen mit jeweils einem eigenen USB-Stecker vom Typ A vollständig getrennt geführt und münden erst auf der anderen Seite in einen gemeinsamen USB Stecker vom Typ B. Das schwarze Kabel überträgt die Daten, das rote Kabel fünf Volt Spannung und Masse. Dieses neudeutsch „Dual Lead”-Design ist zugleich auch der augenfälligste Unterschied zwischen dem JCAT Reference USB und dem JCAT USB Kabel sowie den meisten anderen USB Kabeln.
Auch beim Aufbau des Kabels wird ein gehöriger Aufwand betrieben. Die beiden Kabelstränge bestehen aus mehradrigen miteinander verflochtenen Litzen aus versilbertem Kupfer. Die Kabelisolierung ist aus Teflon und die Kabelimpedanz beträgt exakt 90 Ohm gemäß dem USB-Standard. Im Gegensatz zum normalen JCAT USB Kabel kommen beim Reference ganz besonders feine, mehradrige, gleich dreifachgeschirmte Litzen aus versilbertem Kupfer zum Einsatz und der Silberanteil beträgt 30 statt 15 Prozent. Die Stecker sind doppelt abgeschirmt und sollen noch unempfindlicher gegenüber Störungen sein. Ein schlecht geschirmtes USB-Kabel kann eine richtige Antenne für hochfrequente Störungen aller Art sein. Legen Sie einmal versuchsweise das USB-Kabel, das Computer und DAC verbindet, in die Nähe eines dieser vielen kleinen Schalt-Steckernetzteile – sie werden in klanglicher Hinsicht sehr wahrscheinlich unangenehm überrascht sein!
Gleich vorweg noch zwei wichtige Hinweise zur Verwendung des Kabels. Konstruktionsbedingt müssen auf Computer- oder Serverseite zwei freie USB-Buchsen vorhanden sein. Bei meinem mit dem Programm AudiophileOptimizer getunten Sony Laptop ist das kein Problem und das JCAT Reference USB diente abwechselnd als Verbindung zum DAC Mytek Brooklyn und zum MUTEC Mc3+ USB Reclocker. Ich rate aber dringend davon ab, das rote Kabel an irgendein weiteres Gerät, wie etwa ein USB Hub, anzuschließen. Zum einen kann es dann sein, dass der Computer den angeschlossenen DAC nicht erkennt. Zum anderen ist die Gefahr, den USB-Eingang des DAC aufgrund von Potentialunterschieden zwischen den verschiedenen Geräten zu beschädigen, einfach zu groß. Zu beachten ist auch, dass das JCAT Reference USB eine gehörige Einspielzeit benötigt. Marcin hatte mich entsprechend vorgewarnt. Gleich nach dem Auspacken klingt der Bassbereich noch etwas dünn und die exzellente Räumlichkeit fehlt.
Und damit sind wir bei der für mich herausragenden Eigenschaft des JCAT Reference USB, der geradezu magischen räumlichen Abbildung. Hatte mich bereits das JPLAY USB Kabel in dieser Hinsicht überzeugt, so sind Breite und Tiefe der Klangbühne mit dem Reference noch einmal auf einem ganz anderen Niveau. Nehmen wir die „Polowetzer Tänze“ von Alexander Borodin mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Georg Solti in der unter der Aufsicht von Winston MA neu abgemischten Variante der DECCA SXL 6263 (Romantic Russia, LIM K2HD). Der Aufnahme ist kaum anzuhören, dass Sie bereits 1966 in der Londoner Kingsway Hall eingespielt wurde, zumal die Überarbeitung ungemein dynamisch und weiträumig geraten ist. Ganz abgesehen von den wunderbar natürlichen Klangfarben der Instrumente des Orchesters ist mit dem JPLAY Reference USB gerade der Chor in jeder Passage – ganz gleich ob piano oder forte – absolut stabil und räumlich getrennt vom Orchester zu hören. Zusammen mit der Auflösung feinster Details ergibt sich eine imaginäre Raumabbildung von außerordentlicher Breite und Tiefe. Einfach Klasse.
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