Ansonsten sehen wir noch eine 5U4GB Gleichrichterröhre für die Anodenspannung der 300B. Diese ist nun nicht nur Deko, sondern hat – gegenüber Halbleitergleichrichtern – auch Anteil an dem weicheren Röhrenklang. Bei den Gitarristen in der Pop- und Jazzszene sind Röhrenverstärker schon fast die Regel und speziell solche mit Röhrengleichrichtung sehr gefragt. Diese sorgen für einen sahnigeren Sound im Hochtonbereich, was beispielsweise bei einer Stratocaster E-Gitarre über den Bridgepickup gespielt zu einer weniger aggressiven Wiedergabe führen wird.
Was haben wir uns also mit dem 20 Kilo Paket Auris Adagio 300B ins Haus geholt? Einen sehr solide gebauten Vollverstärker in Lack und Leder, Quatsch, was red’ ich denn, in Holz und Leder! Auf jeden Fall unterscheidet sich das Design wohltuend vom sonstigen schwarzen Einheitslook. Die Front ist minimalistisch aufgebaut, Netzschalter, Lautstärkeregler und Eingangswahlschalter. Mehr braucht's auch nicht zum Musikhören. Eine Fernsteuerung wird ebenfalls mitgeliefert, deren Ausführung den soliden Eindruck noch einmal bestätigt. Hiermit kann die Lautstärke eingestellt und der Verstärker stumm geschaltet werden. Gebraucht habe ich das Ding allerdings nicht, lediglich zu Testzwecken einmal ausprobiert. Auffallend sind zwei runde Abdeckkappen für die Ausgangstrafos, wie man sie normalerweise bei Ringkerntrafos findet. Diese wären für den Single Ended Betrieb zwar ebenfalls denkbar, aber eher ungewöhnlich. Hier geht es auch mehr um das Design, unter den Kappen befinden sich Doppel C-Core Trafos, die speziell für Auris gefertigt werden.
Ängstliche Gemüter können optional ein waschbrettartiges Schutzgitter vor den Röhren aufstellen, um den versehentlichen Zugriff von kleinen Kindern oder an geselligen Abenden zu erschweren. Damit wären auch die Jungs von der CE Behörde zufriedengestellt. Zwei Messinstrumente zeigen den Kathodenstrom an, manuell einstellen lässt sich an dem Gerät aber nichts. Ungewöhnlich für einen Röhrenverstärker ist die Aufstellung auf vier Spikes, üblicherweise findet man hier eher irgendwelche Gummifüße. Meine Befürchtung, dass mit den Spikes der Klang metallisch eingefärbt wird, hat sich allerdings nicht bewahrheitet.
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