Die Frontseite des ZeroUno ist symmetrisch aufgebaut. In der Mitte dominiert ein großes, gut ablesbares Display. Das Display gibt Auskunft über den gewählten Digital-Eingang, die Sample Rate des gerade empfangenen Signals, Lautstärke in Dezibel, Balance und die Phase. Die Helligkeit des Displays lässt sich in mehreren Stufen an den persönlichen Geschmack anpassen. Der linke Drehknopf dient als Ein-/Ausschalter und mit dem rechten Drehknopf lässt sich die Lautstärke einstellen. Die Lautstärkeregelung arbeitet auf digitaler Ebene mit einer Auflösung von 32 Bit. Mit dem kleinen rechten Drucktaster lassen sich die verschiedenen Eingänge der Reihe nach anwählen, mit dem rechten Drucktaster gelangt man ins Setup-Menü. Hier lässt sich die Balance feinfühlig in 0,5-Dezibel-Schritten justieren und die Phase einstellen. Hinzu kommen abschaltbares Oversampling- und Jitter-Filter sowie wählbare Filtertypen für PCM und DSD. Darüber hinaus lässt sich auch noch die Quantizer-Auflösung des Sigma Delta Wandlers zwischen sechs und neun Bit einstellen. Meine Empfehlung ist, sich mit Ausnahme von Balance und Phase auf die Werkseinstellungen zu verlassen und im Übrigen nicht an den Einstellungen herumzuspielen. Drückt man den Setup-Knopf länger als 10 Sekunden, werden die Werkseinstellungen jederzeit wiederhergestellt. Ich bin normalerweise kein großer Freund von über mehreren Ebenen verschachtelten Setup-Menüs. Der ZeroUno kennt nur eine Ebene, die zunächst mit dem Setup-Knopf angewählt wird und dann erfolgt die Auswahl der jeweiligen Einstellungsmöglichkeiten mit dem rechten Drehregler, die nach 10 Sekunden automatisch abgespeichert wird. Eine gut gemachte Bedienungsanleitung gibt im Zweifel Hilfestellung. Der ZeroUno wird standardmäßig mit der eleganten, angenehm kleinen und leichten Apple Remote Fernbedienung ausgeliefert. Hiermit lassen sich die meisten Funktionen des DAC steuern, wie Lautstärke, Balance, Phase und Mute. Mehr braucht man zum Musikhören eigentlich nicht. Eine pfiffige Idee, wie ich meine, und ein wohltuender Unterschied zu den oftmals klobigen und mit vielen Knöpfen übersäten Fernbedienungen anderer DACs. Wenn es sein muss, gelangt man mit der Fernbedienung auch ins Setup-Menü, sollte dann aber darauf achten, dass man die Anzeige am Display noch gut lesen kann.
Auf der Rückseite findet sich von rechts außen die Kaltgeräte Buchse für das Netzkabel. Danach folgen von rechts nach links vier digitale Eingänge für TOSLINK (S/PDIF), BNC (S/PDIF 75Ω), USB und RCA (S/PDIF). Die S/PDIF-Eingänge akzeptieren PCM-Daten bis 24 Bit/192 KHz, der TOSLINK -Eingang PCM-Daten bis 24 Bit/96 KHz. Über USB werden PCM-Daten bis 32 Bit/384KHz sowie DSD64 und DSD128 über das DoP-Protokoll (DSD-over-PCM) verarbeitet. Die USB-Schnittstelle ist für „native“ DSD64, DSD128 und DSD256 vorbereitet, allerdings steht die Veröffentlichung des hierfür erforderlichen XMOS-Treibers noch aus. Bei der Verwendung eines PCs mit einem Windows-Betriebssystem ist wie immer zunächst der obligatorische USB-Treiber für den ZeroUno DS zu installieren. Hier wird der stolze ZeroUno Besitzer durch eine geradezu mustergültige Anleitung („Driver Installation for Windows“) unterstützt, mit deren Hilfe die Installation auch unerfahrenen Anwendern gelingen sollte und die auch sehr gut für die Installation von Treibern anderer DACs verwendet werden kann.
Für den Hörtest habe ich den ZeroUno ausgangsseitig an meine Omtec-Vorstufe angeschlossen. Eingangsseitig war der ZeroUno über USB mit meinem JPLAY dual PC Setup unter Windows 10 verbunden, mit MinimServer als Medienserver und Kazoo in der neuesten Version als Control App für das iPad. Die USB-Verbindung funktionierte auch bei der oft kritischen Umschaltung zwischen Dateien mit verschiedenen Sampling-Raten oder Daten-Formaten immer ganz hervorragend, was auf eine hervorragende Abstimmung von USB-Treiber und USB-Eingangsmodul schließen lässt. Selbst der Wechsel von DXD-Dateien im PCM-Format mit 352,8 KHz auf DSD-Dateien im Format DSD128 stellte für den ZeroUno kein Problem dar. Da machte das „zappen“ durch die eigene Musik-Bibliothek so richtig Spaß. Und mit „Spaß“ sind meine letzten Wochen mit dem ZeroUno eigentlich auch schon perfekt umschrieben. Zunächst einmal sollte man dem ZeroUno eine gewisse Einspielzeit gönnen. In dieser Phase änderte sich das Klangbild sukzessive einmal in die eine oder andere Richtung. Zum Ende der Einspielzeit rastete das Klangbild dann regelrecht ein, der Raum machte weit auf, die Auflösung nahm zu und die tonale Abstimmung wurde in den Höhen feiner und im Bass kontrollierter. Dass DACs – gleichgültig welcher Preisklasse zugehörig – sehr unterschiedlich klingen können, ist keine neue Erkenntnis. Unterschiede gibt es in der der räumlichen Abbildung, zu große Analytik lässt das Klangbild oft in seiner Gesamtheit zerfallen, extreme Auflösung in den Mitten und Höhen und geht zu Lasten der Emotion und eines ermüdungsfreien Hörens gerade über längere Zeit und auch im Bass gibt es substantielle Unterschiede. Der ZeroUno ist völlig anders. Wer schon einmal gehört hat, wie eine absolute Top-Vorstufe den Klang einer Anlage prägen kann, weiß was ich meine. Das Klangbild löst sich so vollständig von den Lautsprechern, dass es beeindruckt. Es ist nicht die räumliche Tiefe allein, sondern die Art und Weise, wie die Musik gerade auch direkt hinter den Lautsprechern wiedergegeben wird und die Lautsprecher dabei dennoch völlig „verschwinden“. Die hervorragende Aufnahme von „El Baile De Luis Alonso“ von Giminez mit dem National Orchestra of Spain unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos (Music of Spain - Rafael Fruhbeck De Burgos Conducts the National Orchestra of Spain – HDTT 24/192) wird zum Genuss, der Klangeindruck extrem realistisch: CinemaScope oder Breitwandformat. Die Wiedergabe bleibt zu jeder Zeit klanglich unheimlich geschlossen, ohne dass feinste Details verloren gehen.