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Chord DAVE, Teil 2

25.01.2016 // Dirk Sommer

Ein Blick in den DAVE: Das Display und die Kühlkörper verstellen leider den Blick auf auf die entscheidenen Baugruppen
Ein Blick in den DAVE: Das Display und die Kühlkörper verstellen leider den Blick auf auf die entscheidenen Baugruppen

Wir wissen, dass das Ohr und das Gehirn sehr sensibel auf zeitliche Abläufe reagieren. Die Genauigkeit in puncto Zeit ist entscheidend für Klangfarben: Anhand des Timings, der ersten Transienten-Information nimmt man wahr, ob ein Saxophon voll und weich oder eine Trompete hell und scharf klingt. Man nimmt auch die Tonhöhe eines Bass-Tons durch den exakten Beginn und ein ebensolches Ende der Basslinie wahr. Das Gehirn und das Ohr können die Tonhöhe eines Basses nicht gut erkennen. Das Ohr ist im Tieftonbereich sehr ungenau. Daher bestimmt oder berechnet man die Tonhöhe im unteren Frequenzbereich aus der Transiente zu Beginn. Wie haben da Experimente gemacht: Wenn man eine Bassgitarre nimmt und die erste Transiente entfernt, kann mann die Tonhöhe nicht erkennen. Die Genauigkeit des Zeitverhaltens richtig hinzubekommen, ist für die Wahrnehmung von Bass sehr wichtig. Der andere wichtige Aspekt ist ja offensichtlich, nämlich dass man in der Lage sein muss, den Anfang und das Ende einer Note zu hören. Wenn es irgendeine Unsicherheit bei der zeitlichen Einordnung von Informationen gibt, dann verschmiert das den Klang und man kann den Anfang und das Ende einer Note nicht genau wahrnehmen.

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Zur WTA-Filterung: Als ich begann, mir über Filter und Filterlängen und solche Dinge Gedanken zu machen – das war, als in den frühen 80-er Elektronik studierte –, nahmen wir Sampling-Theorie durch und mir fiel schnell auf, dass man Filter mit sehr großer Tap-Länge brauchte, um das Timing wieder korrekt herzustellen. Ich verbrachte einige Zeit damit, mich mit der Physiologie des Ohres und des Gehirns zu beschäftigen und wusste bald, dass der zeitliche Aspekt von Information sehr wichtig für die Wahrnehmung war. Wenn man Unsicherheiten oder Fehler in Zeitverhalten hat, verändert das die Art, wie das Gehirn die Informationen verarbeitet. Man ist dann nicht in der Lage, Musik richtig wahrzunehmen. Ich verstand das schon seit den 80-ern. Zu der Zeit war ich wirklich ein Analog-Freak. Ich hasste digital. Digitales war sehr wenig musikalisch. Ich liebte Vinyl. Vinyl war es für mich einfach das Ding. Aber in den späten 80 waren dann Pulse-Density-Modulation-Wandler erhältlich. Und so begann ich mich mit der Entwicklung von Digitalem zu beschäftigen. Ich konnte mir diese Geräte anhören: Sie klangen einigermaßen musikalisch. Aber das Problem der Filterung und dass man eine große Tap-Länge braucht, behielt ich im Hinterkopf und mir war klar, dass es nützlich wäre, das zu erforschen. Ende der 90-er Jahre waren FPGAs dann groß und leistungsfähig genug, um damit Filter mit großer Tap-Länge zu realisieren. Das erste Produkt, das dann ein WTA-Filter besaß, war der Chord DAC64, der in Deutschland weniger bekannt war, aber in England einen hervorragenden Ruf genießt.. Erst vor etwa sechs Monaten wurde von einem englischen Hifi-Magazin noch einmal ein Artikel über den DAC64 veröffentlicht: Er besitzt Kultstatus wegen der Klangqualität, die er bot. Wie dem auch sei: Der DAC64 hatte ein Filter mit großer Tap-Länge. Ich fand heraus, dass die Vergrößerung der Tap-Länge bei normalen Filtern nach den üblichen Algorithmen einen großen Klangunterschied machte. Zudem fand ich heraus, dass ich durch Veränderung und Verbesserungen der Algorithmen, also den Rezepten, um die Filter zu machen, die zeitliche Auflösung oder die zeitliche Genauigkeit verbessern konnte. Das führte dazu, dass ich den WTA-Algorithmus entwickelte. Ich fand heraus, dass das WTA-Filter eine zehnfache Klangverbesserung brachte.


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