tests/15-11-09_sombetzki
 

Sombetzki ESL Home

09.11.2015 // Bert Seidenstücker

„If I only could" von der Blues Company eröffnete den Reigen. Ohrenblicklich entstand der Eindruck, Teil des Aufnahmeteams zu sein, so eindrücklich gelang die Darbietung. Feinste Nebengeräusche des Sängers Toscho Todorovic wurden hörbar, jedes Instrument war klar definiert, kein Detail schien unterzugehen. Der akustische Bass im nächsten Stück, „Mars is no fun" von der CD Ilo Veyou, knarzt einfach wunderbar, während Camilles extrovertierter Gesang leb- und körperhaft erklingt. Mit jedem weiteren Song wurde klar, dass der ESL Home das Gebotene wie ein guter Kopfhörer seziert. Da komme ich um den abgedroschenen Satz „Ich höre Dinge, die ich vorher noch nicht wahrgenommen habe“ einfach nicht herum. Schummeleien der Tontechniker respektive deren schlampige Aufnahmen können sich damit aber auch nicht hinter einem weichzeichnenden Vorhang verstecken. Tonal spielt der ESL Home sehr offen ohne jegliche Schärfe. Das Schlagzeug bei „Waiting for what“ (Soundtrack Birdman) tönt damit ungeheuer direkt, kein Dröhnen der Bassdrum, kein Zischeln der Becken. Bei großen Chören wie in dem Monumentalwerk Grande Messe des Morts von Berlioz gelingt so der Spagat, die Sänger/innen zu differenzieren, ohne damit dem gesamten Klangkörper sein Volumen zu rauben. Phasenspielereien bei dem Elektropop-Titel „Kunlarim Sensiz" der usbekischen Sängerin Sevara Nazarkhan werden souverän wiedergegeben, wie auch der dazugehörige Bass. Und mit jedem Stück steigt ganz unbewusst die Abhörlautstärke – ein Indiz für die Verzerrungsfreiheit des Vortrages.

STATEMENT

Ein spannendes Konzept betritt die Szene: Ungeheuer detailreich und homogen reproduziert der Elektrostat die ihm zugeführten elektrischen Signale – für nur einen Hörer / eine Hörerin. Das Klanggeschehen zieht den Zuhörer mit seiner Unmittelbarkeit direkt in den Bann, das Umfeld wird zu großen Teilen ausgeblendet. Die Analogien mit der Performance eines hochklassigen Kopfhörers sind offenkundig – der Vergleich mit einer akustischen Lupe liegt ebenso nahe. Überdies entsteht vor dem geistigen Auge des Betrachters eine glaubhafte Bühne, auf der jeder Musiker, jedes Instrument klar positioniert ist. Und ganz nebenbei zerlegt der ESL Home schon mit den ersten kraftvoll vorgetragen Takten das gerne bemühte Vorurteil, Elektrostaten seien nur was für sanfte Klassikhörer.
Gehört mit
D/A-Wandler Audiolab M-Dac
(Röhren-)Vollverstärker Croft Series Six Elite modifiziert
Herstellerangaben
Sombetzki ESL Home
Typ Elektrostatischer Breitbandwandler
Übertragungsbereich 37 Hz - 21 kHz +/- 3 dB / 60 cm Hörabstand
Impedanz 4 - 8 Ohm
Anschluss / Ausführung Zwei gleichrangige Eingänge / 4mm Paar Polklemmen vergoldet und Kleingeräte Einbaustecker C8
Max. Verstärkerleistung 75 - 80 Watt
Max. Schalldruck 100 dB / 1 m Hörabstand (100 Hz - 8 kHz)
Stromaufnahme kleiner 0,5 Watt
Betriebsspannung 230 VAC 50/60 HZ
Abmessungen (H/B/T) 115/44/14,5 cm
Gewicht ca. 21 kg
Preis 6900 Euro Paar
Gehäuseausführung MDF basaltgrau lackiert / Seitenflächen in div. Holzarten
Lieferumfang Netzkabel / Bedienungsanleitung

Hersteller
Sombetzki-Elektrostaten
Anschrift Am Plättchen 29
35418 Buseck
Telefon +49 549 0240
E-Mail info@sombetzki-elektrostaten
Web www.sombetzki-elektrostaten.de


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