Schaut man auf die technischen Angaben zu beiden Versionen, lassen sich keinerlei Unterschiede entdecken. Wohl aber ist auf der Dynaudio-Website zu lesen, dass es beachtliche Unterschiede im Detail gibt. Äußerlich sind besondere Hölzer und Klavierlack-Ausführungen ein Merkmal. Auch wenn die optische Ausstrahlung besonders wertvoll und ansprechend wirkt, interessieren uns HiFi-Begeisterte doch mehr die inneren Werte. So ist die Mittelhochton-Gewebe-Kalotte mit einer besonderen Beschichtung versehen, die das akustische Verhalten optimiert. Dieses Precision-Coating soll eine feinere Hochtonauflösung bewirken. Welcher Art die Beschichtung genau ist, möchte man bei Dynaudio nicht preisgeben: Firmengeheimnis. Die Innenverkabelung der LE ist aus besonders reinem 2,5 qmm OFC Kupfer. Deutliche Auswirkungen auf den Klang haben die hochwertigen Bauteile der Frequenzweiche. Hier verwendet Dynaudio, wie auch bei der nicht LE-Version, hochwertige Keramikwiderstände und Kupfer-Luftspulen auf einer glasfaserverstärkten Platine, die direkt am MDF-Bodensockel befestigt ist, um Resonanzen zu unterbinden. Neu sind, so Roland Hoffmann von Dynaudio, mehrere Mundorf Kondensatoren. Hierbei wurde sich nach Hörvergleichen für die "MCap Classic" mit Aluminium-bedämpfter PP-Folie entschieden, die in dieser Weichenschaltung den beste Kombination aus guter Dynamik bzw. Anstiegszeiten und harmonischer Klangwiedergabe ergaben. Wie in allen Contour Modellen ist ein Basschassis eingebaut, das die typischen Dynaudio-Merkmale besitzt: die in den frühen 80ern in Skanderborg selbst entwickelte MSP (Magnesium Silikat Polymer) Membran und eine Spule aus sehr leichtem Aluminium-Draht auf einem Träger aus Kapton. Dieses Material von DuPont ist extrem hitzeresistent. Festigkeit und Resonanzarmut sind typisch für den Dynaudio Aluminium-Druckguss-Korb.
Formal ist die Contour S 1.4 LE keine dezente Erscheinung und wird nicht nur wegen der edlen Gehäuseoberflächen Blicke auf sich ziehen. Die Front besteht aus einem markanten Dreifach-Sandwich. Die erste Lage ist das MDF-Gehäuse selber. Die eigentliche Front bildet die schwarz lackierte Stahlplatte. Dazwischen befindet sich eine Gummischicht mit resonanzabsorbierendem Charakter. Die schwarze Frontbespannung kann per Magnet-Arretierung verschiebungssicher aufgesetzt werden. Dass der Esotec Hochtöner unterhalb des Tiefmitteltöners montiert ist, kennt man von Dynaudio. Hierdurch erzielen die dänischen Entwickler ein zeitrichtigeres Abstrahlverhalten der beiden Chassis.
Rückseitig haben wir die große runde Bassreflex-Öffnung und unten im Sockel ein Paar vergoldete WBT-Anschlüsse. Zwar kann die Contour S 1.4 LE im Hörraum bei ihren kleinen Abmessungen beliebig platziert werden. Um sie aber zu musikalischen Höchstleistungen zu motivieren, empfiehlt sich Sorgfalt. Optimal ist eine Aufstellung auf den Ständern Stand 6, die mittels einer speziellen, separat zu erwerbenden, Adapterplatte perfekt zur Box passen. Diese Adapterplatte ersetzt die normale Top-Plate der Ständer und ist oberseitig gummiert. So ist die kleine Contour LE passgenau gestützt und kann auf Wunsch mit beiliegenden Schrauben auf den Stand 6 fixiert werden. Die Stand 6 sollten auf Spikes aufgestellt sein. Zur Schonung des häuslichen Fußbodens liegen entsprechend runde Stahlplättchen bei. Bei so hochwertigen Lautsprechern wird sich, denke ich, jeder gern die Zeit nehmen, sie feinfühlig über die verstellbaren Spikes waagrecht zu justieren, auch der Anwinkelung der Lautsprecher in Richtung zum Hörer Aufmerksamkeit zu schenken und an dieser Stelle etwas zu experimentieren. Die zum Lautsprecher mitgelieferten Schaumstoff-Zylinder können in die Bassreflexöffnung eingesetzt werden, falls das Bassvolumen aufstellungsbedingt zu kräftig geraten sollte, vor allem bei wandnaher Platzierung. Hier lohnt es sich zu probieren – letztlich ist die Variante richtig, die besser gefällt.
Nun möchte ich Jörg Schimmel zu Wort kommen lassen, der mich zwei Tage nach Eintreffen der 1.4 LE besuchte und mich überredete, ihm diese sofort mitzugeben. Denn er sucht seit langem nach einer klanglich überlegenen Alternative zu seinen Myro Rebell. Bereits einige namhafte und deutlich teurere Kandidaten versagten bislang in seiner wirklich beeindruckend klingenden Audio-Kette. Da ich ohnehin eine Weile verreisen wollte, gefiel mir die Idee.
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