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AURALiC Aries Mini – und Streaming-Experimente

25.09.2015 // Dirk Sommer

Und wie klingt der Aries Mini nun im Vergleich zu seinen großen Brüdern? Um diese Frage zu klären, hat Carsten Hicking natürlich auch einen Aries (Femto) und für die Wandlung einen Vega mitgebracht. Was kann man also für den zehnfachen Preis verlangen, wenn in die Konstruktion der günstigeren Variante die Erfahrung mit den Topmodellen eingeflossen sind? So verblüffend gut der Aries Mini auch immer ist, er hat nicht die geringste Chance, an Aries (Femto) und Vega heranzureichen: Die große Kombination suggeriert einen noch minimal größeren Aufnahmeraum, obwohl die Darstellung der imaginären Bühne die Paradedisziplin des Mini darstellt, präsentiert die Musik auf einem solideren Tieftonfundament und lässt einen glauben, die Musiker gingen ein klein wenig engagierter zu Werke. Wenn Aries (Femto) und Vega in einem Umfeld spielen, das ihrem sehr hohen klanglichen Niveau gerecht wird, rechtfertigen sie ihren Preis allemal. Allerdings fällt einem beim Mini mit seinem sensationellen Preis/Klang-Verhältnis sofort wie die alte High-End-Erkenntnis ein, dass die letzten paar Prozent klanglicher Verbesserungen die größten Investitionen verlangen.

Für den Vergleich von Aries Mini mit der Kombination aus Aries (Femto) und Vega haben wir die Musik teils von der im Mini eingebauten SSD, teils von den Festplatten des Melco gestreamt. Letzteres um sicherzustellen, dass der Mini durch den direkten Zugriff auf die eingebaute Festplatte keinen Vor- oder Nachteil hat. Aber der Melco sollte, wenn es nach dem Willen seiner Entwickler ginge, die Musik-Files nicht über die Ethernet-Schnittstelle an den Router zu Bridge und Wandler oder Streamer schicken, sondern über den speziell für Audio-Anwendungen gefilterten Ethernet-Ausgang per Kabel an die folgende Komponente., Daher haben wir die vom Melco geschickten Daten mit denen vom MacBook, von einer WD My Cloud und noch einmal von der im Mini eingebauten Platte verglichen, um die Qualität des Wifi-Streamings vom Melco einordnen zu können: Obwohl es sich dabei immer um dieselbe Ursprungsdatei handelte, klang sie je nach dem Ort der Zwischenlagerung und dem Weg von dort zum Aries Femto immer ein wenig unterschiedlich – aber nie so offen, frei, luftig, detailreich und dynamisch wie vom Melco. Also war dieser für die weitere Suche nach dem besten Ergebnis fest gesetzt.

Auch stundenlange Hörvergleiche machen Roland Dietl und Carsten Hicking offensichtlich Spaß
Auch stundenlange Hörvergleiche machen Roland Dietl und Carsten Hicking offensichtlich Spaß

Blieb nur noch die Frage, auf welchem Weg die Daten vom Melco am „schonendsten“ zum Wandler gelangen sollen. Bisher nahmen sie den Weg über Wifi zum Aries (Femto) von dort über USB zum Wandler. Der alten HiFi-Weisheit folgend, dass der kürzeste Signalweg der beste sei, hören wir diese Verbindung gegen den direkten Weg vom USB-Ausgang des Melco per Kabel zum Wandler und müssen erkennen, dass bisherige Erkenntnisse sich nicht einfach auf die Digitaltechnik übertragen lassen. Der Umweg per Wifi über den Aries (Femto) hat klar hörbare Vorteile, bei denen es wieder um Offenheit und Raumdarstellung geht. Einen Erklärungsversuch dafür haben wir schnell gefunden: So sind Datenspeicher und Wandler galvanisch getrennt. Damit wäre auch die digitale Welt in Ordnung – hätte nicht einer von uns dreien die Idee gehabt, den Melco so zu nutzen, wie von seinen Konstrukteuren beabsichtigt, also über den speziellen Audio-Ethernet-Ausgang mit einem Streamer oder der Streaming-Bridge verbunden. Also fließen die Musik-Daten nun von besagtem Ausgang über ein Melco-Ethernet-Kabel zum Aries (Femto), was einen minimalen Gewinn in puncto Durchzeichnung und Dynamik nach sich zieht. Mit galvanischer Trennung oder einem kurzen Signalweg ist diese subtile Klangverbesserung leider nicht zu erklären. Bevor uns der Erklärungsnotstand völlig paralysiert, verpassen wir dem Aries (Femto) noch das SBooster BOTW P&P Eco Netzteil mit dem aktiven Sbooster Ultra Filter, nicht zuletzt weil der Kollege Wolfgang Kemper dessen positive Wirkung an dieser Stelle beschrieben hat. Und wir sind am Ziel: Das digitale Klang-Nirwana ist erreicht. Mehr dürfte mit diesen Komponenten nicht möglich sein. Bleibt nur die Frage, wie weit die hier geschilderten Erkenntnisse auf andere Gerätekonfiguration übertragbar sind. Wir bleiben am Thema!

Den besten Klang entlockten wir den Komponenten, wenn es vom Melco per Ethernet-Kabel zum Aries ging und von dort per USB zum Hugo TT oder Aurali Vega
Den besten Klang entlockten wir den Komponenten, wenn es vom Melco per Ethernet-Kabel zum Aries ging und von dort per USB zum Hugo TT oder Aurali Vega

STATEMENT AURALiC Aries Mini

So viel Wohlklang und Bedienungskomfort aus Musik-Dateien wie bei Aries Mini mit der Lightning DS Software gab es bisher zu diesem Preis und eine gutes Stück darüber hinaus noch nie. Einfach grandios. Das muß man nbedingt selber hören, um es zu glauben!

STATEMENT Streaming

Bei der Reproduktion von Musik-Daten haben alte Hifi-Weisheiten ihre Gültigkeit verloren. Beispielsweise kann der Wechsel auf eine andere Schnittstelle hier mehr Vorteile bringen als die Investition in ein hochwertigeres Kabel. Leider erlauben es die bisherigen Erfahrungen nicht, allgemeingültige Tuning-Tipps zu geben. Wir können Sie nur zu Experimenten ermuntern. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in Ihren Komponenten noch viel mehr Potential schlummert, als Sie denken.
Gehört mit
NAS Melco HA-N1A, Melco HA-N1Z, WD My Cloud
Wireless Streaming Bridge Auralic Aries (Femto) mit SBooster BOTW P&P Eco und Sbooster Ultra
D/A-Wandler Chord Hugo TT, Auralic Vega
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus
Zubehör PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße
Herstellerangaben
Auralic Aries Mini
Streaming Services Local uPnP/DLNA library content, TIDAL, Qobuz and WiMP online streaming, Internet Radio, AirPlay and Songcast, USB hard drive files, Optional internal HDD/SSD
Unterstützte Dateiformate AAC, AIFF, ALAC, APE, DIFF, DSF, FLAC,MP3, OGG, WAV, WV and WMA
Abtastraten PCM 44,1 - 384kHz mit 16 - 32 bit, DSD 64,128, 256
Kontroll-Software AURALiC Lightning DS, OpenHome kompatible Software
Media Server Kompatibilität Minimserver, Twonky, Asset UPnP, Jriver, DLNA/uPNP
Eingänge RJ45 Gigabit Ethernet, Dual-Band WiFi Verbindung, USB 2.0 High-Speed für externe Festplatte
Ausgänge USB 2.0 High-Speed für kompatible Wandler**, Coaxial, TOSLINK***
Leistungsaufnahme max. 10W bei Wiedergabe
Abmessungen (B/H/T) 13,5/2,8/13,5 cm
Gewicht 0,5 kg
Preis 500 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de


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