Dank einer neu entwickelten Architektur der Digitalschaltungen, die mit Mikroprozessoren und Field Programable Gate Arrays (FPGA) realisiert wurde, kann der Besitzer des Quattro DAC2 Firmware-Updates über den USB-Port vornehmen und so leicht neue Funktionen hinzufügen, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Der flexible FPGA macht es möglich, DSD-Signale über optische und koaxiale Eingänge sowie über den AES/EBU- und den USB-Anschluss zu empfangen und so sehr einfach verschiedene Abspielgeräte und Music-Server anzuschließen, die DSD ausgeben. Dabei werden mit DoP, dCS und Asio Native drei unterschiedliche Arten der DSD-Wiedergabe unterstützt. Die erweiterbare Plattform macht es möglich, in Zukunft auch noch andere Formate hinzuzufügen. In der neuentwickelten Digital-Architektur, von der Matrix-Audio im der Produktinformation spricht, finden aber auch wohlbekannte, bestens beleumundete ICs und Wandler-Chips ihren Platz. So kommen der Sabre32 Reference DAC ES9018S und das XMOS U Series Asynchronous USB-Interface zum Einsatz, hinter den Klinkenbuchsen sitzt ein Texas Instruments LME49600 Kopfhörerverstärker mit extrem geringen Verzerrungen sowie sehr niedrigem Ausgangswiderstand, und ein Texas Instruments LME49720 treibt den Line- respektive Vorstufen-Ausgang. Um die Stromversorgung kümmern sich ein Noratel-Audio-Trafo, 12 sogenannte Low Dropout Regulators – sehr effiziente Spannungsregler – und zwei extrem rauscharme, analoge Regler.
Da der Quattro gerade beim Vertrieb eingetroffen war, als ich ihn von dort mitnahm, stand erst einmal eine längere Einspielphase auf dem Programm. Natürlich habe ich bei den über 48 Stunden im Dauerbetrieb immer mal wieder kurz rein gehört: Auch kurz nach dem Einschalten gab es nicht den Anflug von Rauigkeit oder Härte. Gerade mal wohltemperiert spielt der DAC 2 schon sehr geschmeidig und offen. Die Raumdarstellung machte wirklich neugierig auf die Leistungen im eingespielten Zustand: Was sollte da noch mehr kommen?
Für eine Standortbestimmung vergleiche ich den Quattro DAC2 dann nach dem Dauerbetrieb mit dem M2TECH Young DSD, der vor allem mit dem van der Graaf-Netzteil zu klanglichen Höchstleistungen aufläuft, hier aber wieder mit seinem Steckernetzteil vorlieb nehmen muss, um in derselben Preisklasse zu bleiben wie der Matrix-Audio. Und diese Zurückstufung nimmt der Young DSD dann doch ein bisschen übel: Er lässt im Vergleich zum Quattro ein wenig Nachdruck im Bassbereich sowie einen Hauch Spielfreude vermissen und nimmt dem Aufnahmeraum ein Stückchen seiner Größe. Der M2TECH ist wirklich stark von seiner Stromversorgung abhängig. Wer sich nicht gleich das auch im Design passende van der Graaf-Netzteil zulegen möchte, ist übrigens rein klanglich mit dem SBooster BOTW P & P ECO Netzteil mindestens ebenso gut beraten.
Tuning-Maßnahmen dieser Art sind beim Matrix Audio Quattro weder möglich noch nötig: Er spielt so offen, dynamisch und detailliert, dass ohne Vergleich mit mehrfach teuren Wandlern nie der Wunsch nach mehr aufkommt. Natürlich braucht er dazu einen guten Datenlieferanten wie in diesem Falle den Melco und ein besseres Netzkabel als das beigepackte. Ein wenig Klangpotential habe ich allerdings bisher verschenkt, indem ich den Quattro mit den Werkseinstellungen betrieben habe. In einer E-mail-Korrespondenz bestätigte Yang Tao die Vermutung, dass das flachere PCM-Filter das besser klingende sei und eine möglichst geringe Bandbreite beim PLL denselben Effekt habe. Bei der Jitter-Reduzierung handelt es sich übrigens um eine im ESS-Chip integrierte Funktion, die nicht unwesentlich zum guten Ruf des ES9018 beigetragen hat. Ab jetzt höre ich den DAC2 also mit geringer Bandbreite des PLL und dem „Slow“-Filter für PCM. Die Jitter-Reduzierung war auch bisher aktiv.
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