tests/15-06-26_musical
 

Musical Fidelity M8-700m

26.06.2015 // Peter Banholzer

Vielfältige Anschlussmöglichkeiten: Die Lautsprecherterminals sind aus hochreinen Kupfer. Umschaltbare Eingänge für RCA und XLR und Loop-Out-Verbindungen insbesondere für Bi-Amp Betrieb sowie einen Trigger-Eingang
Vielfältige Anschlussmöglichkeiten: Die Lautsprecherterminals sind aus hochreinen Kupfer. Umschaltbare Eingänge für RCA und XLR und Loop-Out-Verbindungen insbesondere für Bi-Amp Betrieb sowie einen Trigger-Eingang

Die M8-700m Monos waren, wie mir Jürgen Reichmann vom Musical Fidelity Vertrieb mitteilte, völlig neu und noch nicht eingespielt worden. Meine Erwartungshaltung beim Anschließen und dem ersten Probehören der natürlich noch kalten Geräte war dementsprechend gering. Wie oft hatte ich schon High End Geräte erlebt, die ziemlich lange am Netz sein mussten um ihr volles Potential zu entfalten. Umso überraschter war ich, als ich den ersten Klängen lauschte. Die Musical Fidelity Monos spielten in einer so selbstverständlichen Art und Weise, als wären sie schon immer integraler Bestandteil meiner Anlage gewesen. Dabei habe ich anfangs noch relativ leise gehört.

Zum Hörtest verwendete ich ausschließlich die XLR-Ausgänge, die auch Antony Michaelson empfiehlt – auch wenn der Umschalter hier im RCA-Modus steht
Zum Hörtest verwendete ich ausschließlich die XLR-Ausgänge, die auch Antony Michaelson empfiehlt – auch wenn der Umschalter hier im RCA-Modus steht

Die Neugierde war schnell geweckt, ich wollte der Sache auf den Grund gehen und hörte immer lauter. Angerissene Gitarrensaiten bei Paco de Lucios „Live in America“ kamen dabei sehr stimmig, rhythmisch überzeugend und schnell. Auch bei großer Lautstärke hörte man kein Rauschen. Die exzellenten Rauschabstandswerte – größer 120 Dezibel –, auf die Antony Michaelson ebenso Wert legt wie auf extrem niedrige Verzerrungswerte wurden in der Hörpraxis bestätigt. Als nächstes lauschte ich Steve Ray Vaughans „Tin Pan Alley“, ein Song, der in Sachen Dynamik hohe Ansprüche an die Wiedergabe stellt. Die elektrischen Gitarrenklänge kamen mit einer selten gehörten Souveränität, Lässigkeit und auch Autorität. Die räumliche Darstellung der Bühne war dabei überaus realistisch mit großer Tiefe.

Vollsymmetrischer Aufbau mit zwei völlig identischen Verstärkerzügen und gebrückter Schaltung
Vollsymmetrischer Aufbau mit zwei völlig identischen Verstärkerzügen und gebrückter Schaltung

Eine Reise in die Vergangenheit führte mich zur Sängerin Sandra, die in Enigmas MCMXC eine unglaublich erotische Stimmung transportierte. Auffällig war hier, wie die M8-700m Monos auch bei komplexesten und lautesten Passagen niemals aus der Ruhe gerieten und stets den Überblick behielten. Dasselbe Stück hörte ich dann nochmals, aber diesmal bewusst deutlich leiser. Die räumliche Abbildung und auch kleinste Details dieser facettenreichen Musik klangen überaus überzeugend. Auch bei geringer Lautstärke vermittelten die Monos ein körperhaftes Klangbild. Anschließend schwebte Ulla Meineckes Klassiker „Die Tänzerin“ durch den Raum. Die extremen Dynamiksprünge meisterten die Musical Fidelity Monos dabei völlig ansatzlos.

Die Stimme der Sängerin Joanne Shaw Taylor in ihrem Stück „Heavy Heart“ vermittelte dagegen ein wahres Gänsehaut-Feeling. Generell bringen die M8700m Stimmen sehr plastisch und realistisch rüber und die räumliche Abbildung wirkt niemals flach. Stimmen sind auch stets in der richtigen Höhe abgebildet. Ein weiterer für mich sehr wichtiger Teilaspekt, den viele andere Endstufen bei weitem nicht so gut beherrschen. Gerade solche Details tragen meiner Meinung nach entscheidend zum Live-Charakter einer Aufnahme bei.


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