Obwohl der 192-DSD-DAC den erwähnten, kleinen Lautstärke-Vorteil hat, werden auch bei Jonas Hellborgs „Iron Dog“ vom Album The Silent Life wieder die klanglichen Meriten des Manhattan deutlich: Das tiefe Impulsfeuerwerk kommt hier klarer, differenzierter und offener rüber. Schön, dass sich die beiden Myteks in puncto Dynamik und Schnelligkeit so gut wie nichts nehmen und auch beide ihre Klänge auf dem gleichen unerschütterlichen Bass-Fundament aufbauen, das mich schon vor Jahren beim Test des 192-DSD-DAC ins Schwärmen brachte. Da mir wie erwähnt die Abbildung glaubwürdiger Aufnahme-Räume – selbst wenn sie erst kunstvoll im Studio geschaffen wurden, was hier aber nicht der Fall ist – am Herzen liegt, greife ich immer wieder zu Le Concert Des Parfums, das Michel Godard und seine Freunde in den halligen Räumes des Klosters von Noirlac einspielten, wo meine Gattin und ich auch schon selbst aufgenommen haben. Bei der „Improvisation Patrice Heral“ kann man die anfangs vereinzelten perkussiven Sounds auf ihrem Weg durch das riesige, hart reflektierende Gemäuer akustisch sehr fein nachvollziehen. Man schwelgt hier sozusagen in Raum: Der Manhattan lässt die Felle der Trommeln satt „schmatzen“, das Spiel Herals wirkt noch engagierter und lebendiger, die Weite, die Luft und vor allem die Tiefe der Darstellung haben hier gegenüber der Wiedergabe über den 192-DSD-DAC noch einmal deutlich zugelegt. Während bei den vorherigen Songs die Vorzüge des Manhattan als Nuancen hervortraten, sind sie bei diesen lang verklingenden Schallereignissen viel greifbarer. Gerade wenn es um Mikroinformationen wie die über die Raumgröße geht, kommt der erhöhte Aufwand beim Manhattan zu tragen: Während ich bei den lauteren, handfesteren Titeln noch glaubte, der Weg zurück zum 192-DSD-DAC würde mir nicht schwerfallen, möchte ich nach dieser Erfahrung auf die paar Prozent mehr Genuss, die der Manhattan bietet, nicht mehr verzichten.
Da es doch einige nicht zu verleugnende Argumente – wie zum Beispiel weniger Übergangswiderstände und Kabel im Signalweg – gegen die Verwendung einer zusätzlichen Vorstufe gibt, habe ich den Manhattan auch einmal statt über Einsteins The Preamp direkt mit den MSB M203 Monos verbunden. Während die geringen Einbußen bei den Klangfarben noch zu verschmerzen wären, empfinde ich die Einschränkungen der räumlichen Abbildung doch als zu gravierend, um mich daran gewöhnen zu wollen. Die Pauken und Trommeln kommen hier einfach nicht so plastisch und differenziert. Der Verzicht auf die noble Vorstufe führt zu einer grobkörnigeren, plakativeren Darstellung, was an einigen Stellen sogar dynamisch recht ansprechend wirkt. Ich würde mich auf den Tauschhandel minimal mehr Druck gegen Durchhörbarkeit und Raum jedoch keinesfalls einlassen wollen. Das ist jedoch Klagen auf höchstem Niveau. Wo folgt dem Manhattan schon eine Kette mit solchen Boliden wie den MSB-Monos und den AudioMachina Maestro Lautsprechern? Bei endlichem Budget – und wer hätte das nicht –, ist es allerdings ein verlockender Weg, erst einen einfacheren Wandler durch den als DAC fantastischen Manhattan zu ersetzen und die Anschaffung einer guten Vorstufe zu vertagen, bis sich das Konto wieder erholt hat.
Gehört mit
| |
---|---|
Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.2 |
Audioplayer | Amarra Symphony 2.6, Pure Music 2.0.2 |
CD-Laufwerk | Wadia WT3200 |
D/A-Wandler | Mytek 192-DSD-DAC, M2Tech Young und Van Der Graaf |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT 150, MSB Technology Platinum M203 |
Lautsprecher | Audiomachina Maestro GSE |
Kabel | Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
Herstellerangaben
Mytek Manhattan D/A-Wandler, Vorstufe, Kopfhörerverstärker
| |
---|---|
Wandlung | 32bit PCM bis zu 384kHz, DXD, DSD bis DSD256 (11.2 MHz) |
Dynamikumfang | 130dB (ESS Sabre Chipset in 8 Mono zu 2 Kanal-Stereo-Konfiguration) |
Clock | Femtoclock interner Takt-Generator (lps jitter.) Wordclock In und Out, oder Synchronisation mit dem Eingangssignal per JET™-PLL-Time-Domain-Jitter-Eliminator |
Kopfhörerverstärker | hohe Stromlieferfähigkeit, hohe Anstiegszeit, extrem niedrigere Verzerrungen, 1600mA-Dual-Mono -Schaltung, 0.25 Ohm Ausgangsimpedanz, Schalter für den Verstärkungsfaktor |
Computer Audio Ein- und Ausgänge | Firewire 400/800 für PCM bis 192 kHZ und DSD, USB2.0 (asynchron) für PCM bis 384kHz und DSD256, USB 1.1 für PCM 96kHz (treiberlos) |
Digitale Audioeingänge | SPDIF, AES/EBU, Toslink bis 192 kHz und DSD-SDIF-Eingang |
Internes Hardware-Upsampling | auf 192kHz/24bit PCM (oder nach Firmware-Update auf DSD 256) |
Analoge Lautstärkeregelung | in Ein-dB-Schritten, getrennt für Main-Out und Kopfhörer, Bypass per Relais möglich |
Digitale Lautstärkeregelung | 32 bit |
Analogeingänge | 2 x Cinch, 1 x XLR |
Netzteile | überdimensioniert, 50VA analog und 50VA digital |
Firmware Updates | online, vom Besitzer herunterzuladen |
Fernbedienung | Apple aluminum remote im Lieferumfang, kompatibel zu Universal-Fernbedienungen |
Harware-Optionen | EMM Labs und Playback Design kompatibler, optischer SACD-Digital-Eingang, sehr hochwertige MM/MC Phonoplatine |
Spannung | weltweit anpassbar |
Abmessungen (B/H/T) | 431/66/300 mm |
Gewicht | 8 kg |
Preis | 4500 Euro |
Hersteller
Mytek Digital
|
|
---|---|
Anschrift | 148 India Street 1FL Brooklyn, NY 11222 USA |
Telefon | +1 347 384 2687 |
highend@mytekdigital.com | |
Web | www.mytekdigital.com |
Vertrieb
Pro Audio Services
| |
---|---|
Anschrift | E. Kröckel Kleiststraße 6 65187 Wiesbaden |
Telefon | 0611 205 60 31 / 32 |
e.kroeckel@pro-audio-services.com | |
Web | www.pro-audio-services.de |