Nach diesen für mich ungewohnt interessanten Betrachtungen zum technischen Aufbau des Gerätes – mein erster Prototyp – bin ich natürlich interessiert, wie der Emiral klingt. Im begleitenden Schreiben verspricht der Hersteller: „Die Klangabstimmung ist neutral und linear, dabei aber absolut musikalisch mit dem „gewissen Etwas“ der Röhre“.
Dieses „gewisse Etwas“ der Röhre erschließt sich sofort. Dazu bedarf es keines direkten Vergleiches. Das Klangbild ist wohltuend warm, mit einer den Hörer sofort ansprechenden Strahlkraft und gleichzeitig in den oberen Tonlagen angenehm offen. Im Vergleich mit meinen Koru und Primare Phonostufen ist das Klanggeschehen in der Tiefe deutlich räumlicher. Auch die Koru kann das so nicht. In Punkto Transparenz glänzt die Emiral gegenüber dem preiswerteren Primare ebenfalls mit mehr Feingeist. Der mehr als doppelt so teure Plinius hat aber in dieser Disziplin die Nase vorn. Diese Charakteristika sind sowohl beim Benz Glider wie auch beim Clearaudio Symphony klar auszumachen. Freude macht dem Hörer sicherlich der zarte, seidige Schmelz des Emiral Audio. So klang Antonio Vivaldis „Winter“ aus seinen Vier Jahreszeiten mit Iona Brown und der Academy of St. Martin-In-The-Fields schlichtweg ergreifend und betörend. Das empfand so auch einer meiner ansonsten Klassik abstinenten Freunde. Den interessierte mehr Jack Bruces Stimme in Creams White Room. Mit dem Clearaudio Symphony klang sie ein wenig geschönt – mit dem Benz Glider zog der Emiral sogar mit dem teuren Plinius gleich. Also ist es, wie so oft, auch eine Frage der Spielpartner. Der Emiral Phono zeigt auch sehr deutlich die akustischen Eigenarten der verwendeten Tonabnehmer auf. Sein ehrlicher Charakter interpretiert elektronische Instrumente wie Gitarre, Bass oder Hammond-Orgel ohne Härte und glaubwürdig. Eine von mir zur Zeit besonders gern und häufig gehörte LP ist Water von Gregory Porter. Bitte glauben Sie mir, diese Musik ist mit dem Emiral Genuss und Emotion pur, weil der Gesang so schön, kraftvoll und körperhaft dargestellt wird. Überhaupt sind die Klangfarben von Stimmen und Instrumenten eindeutig die überragende Stärke des Phono Preamp, wobei der sich nach hinten öffnende, sauber abgegrenzte Raum als weiteres eindrucksvolles Merkmal dazu gesellt. So etwa bei Esther Ofarim mit Solo-Gitarrenbegleitung oder auch bei Igor Stravinkys Le Sacre du Printemps. Auch großorchestrale Werke werden durchsichtig, räumlich aber nie übertrieben sphärisch gezeichnet. Das verführt zu langen Hörabenden – etwaige Ermüdungserscheinungen rühren nicht vom Emiral Phono Preamp her.
Gehört mit
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Plattenspieler | Kenwood KD 990, Dr. Feickert Blackbird |
Tonarm | Kuzma 4point |
Tonabnehmer | Clearaudio Symphony, Benz Glider low output |
Phonostufen | Plinius Koru, Primare R 20 |
Vorverstärker | T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Equalizer für Bass | LA-Audio EQ 231G |
Endstufen | Primare A-32 (2 x) für Bass Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping) |
Zubehör | Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Audio Exklusiv d.C.d.Base |
Herstellerangaben
Emiral Audio Phono Preamp
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Röhrenbestückung | 1 x ECC 88 (RIAA) 1 x 6SN7 (RIAA) 2 x 6P1P-EB 1 x 6c4P-EB (Netzteil) |
Eingangs-Impedanz | MM schaltbar / MC 100 Ohm |
Verstärkungsfaktor | schaltbar in zwei Stufen |
Betriebsart | Eintakt ohne Gegenkopplung |
Eingangsempfindlichkeit | MM 2,5 mV / MC 0,3 mV |
Signal-Rauschabstand | MM 80 dBA / MC 78 dBA |
RIAA Toleranz | +/- 0,3 dB |
Gesamt-Verzerrung | > 0,1 % |
Ausgangs-Impedanz | 1 kOhm |
Preis | 1400 Euro |
Garantie | drei Jahre |
Vertrieb
Emiral Audio GmbH
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Anschrift | Friedrich-Rauers Str. 22 28195 Bremen |
Telefon | 0421 17832888 |
info@emiral.de | |
Web | www.emiral.de |
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