Michael Jungbluts Passiver Multivokal Resonator soll für eine inspiriertere Wiedergabe im Raum sorgen, brachte unseren Fotografen Helmut Baumgartner aber auch auf die Idee zu diesem Aufmacherbild der besonderen Art. Wollte er damit schlicht daran erinnern, dass der Resonator aus 1200 Grad heißer Glockenbronze gegossen wird?
Wenn Sie das Gefühl haben, dem riesigen Resonator auf diesen Seiten schon einmal begegnet zu sein, liegen Sie richtig: Bereits im Jahr 2011 präsentierte ein fröhlicher Robert Czezany – der Inhaber der Hifi-Studios am Schlossberg in Graz – im Bericht über die klangBilder in Wien das Gussteil, dass er voller Sympathie die „Kavallerie“ unter den Klangschälchen oder auch die „Mutter aller Klangschalen“ nannte. À propos Klangschälchen: Beim Hörtest kamen zwar zwei Lautsprechermodelle zum Einsatz, was einen nicht geringen Transport-Aufwand bedeutete. Die Vielzahl von Resonatoren von Acoustic System, die ihr Entwickler Franck Tchang und Thomas Fast, der dessen Produkte in Deutschland vertreibt, in meinen Hörraum installiert hatten, blieben bei den Experimenten mit dem Passiven Multivokal Resonator jedoch an ihrem Platz – auch wenn ihre Entfernung im Vergleich zum Wechsel Boxen ein Kinderspiel gewesen wäre. Die Acoustic-System-Schälchen sind im Lauf der Jahre zu einer akustischen Konstante in meinem Raum geworden. Es geht mir hier beim Test des HighEndNovum also nicht um ein Entweder-Oder, sondern allein darum, ob der Resonator auch in einem bisher schon recht stimmigen Raum mit einer über eine lange Zeit immer weiter verbesserten Kette noch positive Effekte zeitigen kann. Wenn das gelingt, dürfte seine klangfördernde Wirkung in weniger fein abgestimmter Umgebung noch deutlich ausgeprägter sein.
Da ich – wie gesagt – von den akustischen Eigenschaften der Acoustic-System-Elemente restlos überzeugt bin, erspare ich Ihnen und mir die Wiederholung der schon so oft geführten Diskussion über den Sinn oder Unsinn des Einsatzes von Resonatoren zur Optimierung eines Hörraum. Bei mir wirken sie sich definitiv positiv aus. Da erübrigen sich weitere theoretische Abwägungen – oder wie Kollege Saile es formulieren würde: Wer heilt, hat recht.
Michael Jungblut beschreibt seine Kreation als „breitspektrales, hochschwingungsfähiges System, dessen Sinn und Ziel es ist, die unverfälschte Integrität bei der Reproduktion von Musiksignalen zu gewährleisten. Mit dem PMR erhielten Musikfreunde ein raumakustisches Werkzeug, um den wichtigen, durch technische Prozesse bei Aufnahme und Wiedergabe verlorenen oder reduzierten Obertongehalt ihrer Musik harmonisch zu ergänzen. Geometrie und Formgebung des PMR lägen die Gesetzmäßigkeiten des sogenannten Goldenen Schnittes zugrunde. Aber nicht nur dieses „alte Wissen“ würde bei der Entwicklung des PMR angewandt, die gewonnen Erkenntnisse hätten sich zusätzlich einer Prüfung mittels der Finite Elemente Methode stellen müssen.
Messungen belegten, dass der PMR Obertöne bis weit über zwanzig Kilohertz anzuregen vermag. Dabei erfolge die Schallabstrahlung im wichtigen Bereich zwischen 200 und 3000 Hertz mit PMR deutlich ausgewogener. Sowohl auf Achse, als auch unter 15 und 30 Grad gemessen, lasse sich eine gewisse Richtwirkung belegen, womit eine gesteigerte Ortung und eine bessere Raumdarstellung bei Verwendung eines PMR erklärbar werde.
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