Die LCD-Anzeige informiert über den gewählten Eingang, die Lautstärke, die Balance und die Aktivierung des Mutings. Die Einstellungen lassen sich allein über die oben beschriebene Fernbedienung vornehmen. Anders als bei der Phonostufe bestimmt die Art des Eingangs – symmetrisch oder unsymmetrisch – nicht die Art des Ausgangs, den intern arbeitet die Vorstufe vollsymmetrisch. Das tut auch die Eingangsstufe der Endverstärker, die als reine Stromverstärker ausgelegt sind. Man müsse die aktiven Bauelement artgerecht verwenden, und ein Transistor verstärke eben Strom, merkt Jürgen Ultee an. Am Eingang des Excalibur verwende er eine Diamant-Verstärkerstufe oder Satri-Schaltung und lediglich die letzte Stufe, die mit MosFets arbeite, sei nicht symmetrisch, sondern massebezogen. Der Verstärker werde sozusagen von außen überwacht, die Schutzschaltungen gegen Kurzschluss und Gleichstrom am Eingang lägen nicht im Signalweg. Am Eingang werde das Signal auf 380 Kilohertz begrenzt, intern sei der Verstärker bis 10 Megahertz linear, damit Signale von 10 Hertz bis 100 Kilohertz mit derselben Geschwindigkeit verarbeitet würden, so dass die Phasenbeziehungen erhalten blieben. Ein hoher Selektionsgrad bei den Transistoren ermögliche niedrige Verzerrungen trotz sehr geringer Gegenkopplung.
Ich hatte The Emerald und Excalibur mehrere Wochen voller Genuss an den LumenWhite gehört, denn eine kurze Gegenüberstellung mit bekannten Komponenten mit ein paar Testscheiben kann meiner Erfahrung nach zu recht trügerischen Resultaten führen. Was beim direkten Vergleich kurzzeitig begeistert, kann auf Dauer langweilen oder nerven. Im Langzeitbetrieb konnten die van den Huls jedenfalls schon überzeugen: Sie gaben sich recht relativ unauffällig, agierten in sich stimmig und sorgen auch für die nötige Spannung. Die Vergleiche mit der EAR und den Ayon Monos dienen abschließend der genaueren Einstufung der Leistungen in den bekannten Hifi-Kriterien. Und diese Gegenüberstellung mache ich aus ganz pragmatischen Gründen statt an der LumenWhite an den Maestro GSE der amerikanischen Lautsprechermanufaktur Audiomachina, die zwar die Chassis von renommierten Herstellern bezieht, die aus dem Vollen gearbeiteten Aluminium-Gehäuse aber selbst fertigt. Die optisch so zierlichen Schallwandler hatte ich am Wochenende mit Volker Bohlmeier, dem Chef des deutschen Vertriebs, aufgebaut und wollte nun die jeweils knapp zwei Zentner schweren Monolithen nicht mehr aus dem Hörraum schaffen. Die Maestro glänzen mit einem straffen, aber dennoch etwas fülligeren Oberbass als die Lumen.
Beim Köln Concert entwirft The Emerald ein minimal klareres und offeneres Klangbild, bei dem Details ein wenig mehr in den Fokus gerückt werden. Die Dynamik der Anschläge kommt hier ebenso differenziert und fein rüber wie beim EAR 912, der die subjektive empfundene Temperatur im Saal allerdings um zwei, drei paar Grad erhöht. Wenn es um den musikalischen Fluss geht, nehmen sich die vollsymmetrische Transistor- und die an Ein- und Ausgängen mit Trafos versehene Röhrenschaltung allerdings nichts. Malcolm Arnolds English Dances in der Lyrita-Einspielung verlangt den Verstärkern ein Fülle von Klangfarben, eine weitläufige Raumdarstellung und gute Leistungen in puncto Grobdynamik ab. Doch bevor EAR und vdH hier gegeneinander antreten genießt letzterer noch ein wenig Zuwendung. Denn der Vergleich wäre in soweit etwas unfair, als dass die EAR auf einer bFly Audio BaseTwo Pro steht und auch an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig getunt wurde. Daher bekommt The Emerald erst einmal einen Satz bFly Master 1 spendiert, der für eine etwas größere Abbildung sorgt. Nordosts Pulsar Points aus Titan sorgen allerdings noch zusätzlich für etwas mehr Raumtiefe und ein bisschen zusätzliche Spielfreude und bleiben deshalb während des Tests unter dem Emerald.
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