Wie erwähnt setzt man auch bei Franc Audio auf Keramik-Kugeln zur Resonanzableitung. Hier sind es wie bei den Cerabase deren drei, die sich zwischen der einer Art Aluminium-Topf, der über eine Gewindestange mit der Basisplatte verbunden ist, und dem Zylinder befinden, auf dem das Gerät lagert. Allerdings ruht bei den Franc Discs die Last nicht direkt auf dem recht großen Drehteil. Auf dessen Oberseite befindet sich vielmehr eine weitere Keramik-Kugel, auf der dann eine oben konvex geformte Metallscheibe aufliegt. Deren Oberfläche ist mit einem relativ weichen Kunststoff beschichtet, der sich an die Geräteunterseite quasi ansaugt: Wenn man die Franc Feet unter dem Gerät entfernt, bleibt die obere Scheibe häufig am Gehäuse kleben – lässt sich aber ohne größeren Aufwand und völlig rückstandslos davon trennen.
Zwischendurch mal kurz zur Person hinter Franc Audio Accessories: Paweł Skulimowski hat einen Magisterabschluss in Mechanik und gründete seine Firma vor sechs Jahren. Bei seinem Füßen und Gerätebasen setzt er auf einen speziellen Materialmix zur Kontrolle und Ableitung von Resonanzen. Ingredienzien sind dabei sehr harte Keramik, leichtes Aluminium und elastische Kunststoffe. Bei den Ceramic Disc Classic befindet sich unter der Basisplatte übrigens auch noch eine dünne Lage dämpfenden Plastikmaterials.
Diese Mischung funktioniert – wie gesagt – unter den Ayon Epsilon noch ein gutes Stück besser als die Cerabase, bei denen neben den Keramik-Kugeln hauptsächlich Edelstahl Verwendung findet, und ein klein wenig besser als die 4Tube-2 von bFly. Nach dem ersten Ausprobieren blieben die Franc Discs daher unter den Ayon. Als Jörg Klein die Harmonix Real Focus Untersetzer unter den Spikes der LumenWhite Lautsprecher entdeckte, bot er an, auch zwei Sätze Ceramic Disc Slim Foot zu schicken, um sie gegen die Harmonix zu hören. Ein weiteren Satz Ceramic Disc Classic wollte er auch noch mit einpacken, da jetzt eine Ayon auf silbernen Füßen steht, die andere auf schwarzglänzenden. Das ist zwar klanglich kein Problem, optisch aber wenig überzeugend: Das Auge hört mit.
In der Zwischenzeit sind zwei MSB Technology Platinum Mono 203 Amplifier im Hörraum eingetroffen, die in einem ersten Vergleich – auch ohne jegliches Zubehör – so überzeugend spielten, dass ich sie für die letzten Wochen auch bei Tests einfach in der Kette beließ. Zuerst standen die MSBs direkt auf den Bodenfliesen, doch nach ein paar Tagen stellte ich sie dann auf die Franc Disc – eher aus ästhetischen Gründen. Natürlich habe ich dann später auch einmal gehört, was die Füße klanglich bewirken: Nimmt man sie den MSBs, bleibt die Tiefe der imaginären Bühne annähernd gleich. Die Wiedergabe ist weiterhin sehr offen und schnell, wirkt aber insgesamt ein wenig weicher. Zurück auf den Franc Discs spielen die runden Transistor-Monos vor allem im Bass noch definierter und druckvoller. Auch Impulse kommen nun exakter und wirken dadurch beeindruckender. Bei Schostakowitschs „Polka“ aus dem Classic Records Reissue von Age Of Gold sorgen die Frank Ceramic Disc Classic für kräftigere Impulse, ein ganz klein wenig mehr Raum, mehr Lebendigkeit und Spielfreude, rein subjektiv sogar für einen Tick mehr Lautstärke. Allen glücklichen Besitzern der MSB Monos seien die Franc Disc Classic also nachdrücklich empfohlen. Es scheint nicht darauf anzukommen, ob die jeweiligen Endstufen ihre Leistung mit Röhren oder Transistoren generieren: Die Franc Discs bringen beide klanglich in meiner Kette von ein gutes Stücken nach vorne.
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