Hat schon der Kollege – und natürlich geschätzte Chefredakteur und Boss von Hifistatement – in seiner sehr positiven Besprechung der bFly-Absorber seine eher zurückhaltende Art gegenüber Zubehör erwähnt, so bin ich da noch viel extremer. Dem Hifi-Gedanken verpflichtet, ignoriere ich solche Produkte meist konsequent aus der Erfahrung heraus, dass derartiges Beiwerk in der Regel irgendwas anders macht, aber nichts wirklich besser. Das Geld sehe ich normalerweise in teureren Geräten wesentlich nutzbringender angelegt.
Als nun die Rede von Absorbern war, winkte ich müde ab, guckte aber doch mal das Angebot durch. bFly fertigt unter anderem Basen speziell für Plattenspieler von Thorens aus der klassischen 100er und 300er-Reihe und für den Linn-12. Da mir vor einiger Zeit ein Thorens TD-321 günstig über den Weg gelaufen ist, den ich sowieso immer mal ausprobieren wollte, kommt so eine Basis zum Spielen gerade Recht. Immerhin sind Plattenspieler rein mechanische Angelegenheiten, und die Art und Weise, in der sie auf Anregung reagieren, ist geradezu dankbar zu nennen, wenn man das Gehörte mit den Klangveränderungen vergleicht, die es zu beschreiben gibt, wenn man Füßchen unter CD-Player stellt – was ich aus diesem Grund ja auch nicht mache. Außerdem ist auf der Internetseite von bFly im Hintergrund ein alter Tonarm abgebildet, den Micro Seiki mal für Luxman gebaut hat – wer kann bei so einer Reminiszenz an alte Zeiten schon nein zu einer Testofferte sagen?
„Ich packe Ihnen noch ein paar Tellermatten und ein Gewicht dazu“, sagte Reinhold Schäffer am Telefon. Dabei handelt es sich um übersichtliche 8 Matten, die bei mir ob der Kombinationsmöglichkeiten leicht panisch geweitet Augen provozieren. Die diversen Tellerauflagen, die in Kombination aus unterschiedliche Dicken, Materialien und Formaten zu Pakten geschnürt werden, heißen PA1, DUO oder Vario und können, wenn man sie alle auf einmal bekommt, noch zu anderen Namen kombiniert werden, doch dazu später mehr.
Die Basis mit dem lautmalerischen Namen xPLTH3 ist formschön, sehr gut verarbeitet, aus schwarz lackiertem MDF, kostet 188 Euro, und der Thorens passt exakt hinein. Optisch geht der Untersetzer mit dem Plattenspieler eine perfekte Einheit ein. Die Feinheiten haben es in sich. Auf der Stellfläche für den Plattenspieler befinden sich fünf Füßchen. Auf denen findet sich eine Stellfläche für die Filzkleber unter dem Plattenspieler, von Thorens auch Füße genannt, sowie eine etwas höhere, die sich mittig zentral an den Boden legt. Bei diesen Füßchen handelt es sich um Absorber, in denen jeweils eine Lage Sorbothane, Kork und Kautschuk aufeinander gelegt sind.
Besonders der mittige Absorber verdient die spezielle Beachtung. Haben doch in der Vergangenheit viele Freunde der Plattenspieler der 300er-Reihe aus dem Hause Thorens die Bodenwanne aus Blech als bösen Resonator ausfindig gemacht. Dieser wurde gern mit klebenden Matten aus Schwerfolie bedämpft, was die Unterseite zwar komplett am Resonieren hinderte, aber nachhaltig jedes Leben und körperliche Darstellung aus der Wiedergabe vertrieb. Dem mittigen Dämpfer kommt also die Rolle zu, die Wanne so weit zu bedämpfen, dass mehr Präzision in die Wiedergabe kommt, Fülle und Weiträumigkeit der Darstellung aber erhalten bleibt. Die Basis an sich steht auf drei höhenverstellbaren Füßen, die sogar aus vier Schichten bestehen, nämlich, von oben nach unten, aus massivem Aluminium, einer Kork-/Naturkautschukmischung, Sorbothane und Naturkautschuk. Die unterschiedlichen Materialien sollen gezielt in verschiedenen Frequenzbereichen ihre dämpfende Wirkung entfalten.
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