Der Wandler verarbeitet 16 bis 24 Bit bei bis zu 192 Kilohertz, der asynchrone USB-Eingang macht dies erfreulicherweise auch. Die Bedienung erfolgt entweder über die Systemfernbedienung oder über den schon angesprochenen Multifunktionsknopf, mit dem sowohl die Quellenwahl als auch die Lautstärkeregelung erfolgt, Bässe und Höhen eingestellt werden oder die Leuchtkraft der Displays für Quellenwahl und Lautstärke in fünf Stufen eingestellt werden kann. Man meide dieses Feature und greife stattdessen zur Fernbedienung. Mal eben eine Quelle wechseln? Bitte betätigen Sie die Eingabe über den Druck auf den Knopf und warten Sie, bis wieder der Lautstärkemodus aktiv ist, um diese anzupassen – so oder so ähnlich muss man sich das vorstellen. Da die Lautstärkeregelung über 100 Schritte verfügt, ist eine Regelung per Hand sehr mühsam und bei der Quellenwahl gibt es kein Raster. Warum ich das erwähne? Weil mitten im Test die Batterien der Fernbedienung ihr Leben ausgehaucht haben und ich keine anderen bei der Hand hatte, deswegen.
Damit in Anbetracht der Leistung der Endstufen beim Einschalten kein Unglück wie entflammte Schwingspulen oder aus der Zentrierung gerissene Membrane passieren kann, wird die Lautstärke auf einen mittleren Wert heruntergeregelt. Da wurde wirklich mal mitgedacht. Die Verarbeitung der Vorstufe ist ohne Fehl und Tadel.
Die X-A220 haben die gleiche schwarze Front aus Acrylglas wie die X-Preamp, die allerdings eckig mittig den Blick auf riesige VU-Meter freigibt. In Anbetracht der Gewichts der Endstufen bin ich ganz froh, dass kein dickes Metall an dieser Stelle zum Einsatz kommt. Außer dem Knopf zum Einschalten gibt es auf der Front nichts zu bestaunen. Für das Gewicht ist vor allem der 700-VA-Trafo verantwortlich, der die X-A220 zu einer Dauerleistung von 220 Watt an 8 und 350 Watt an 4 Ohm befähigt. Über einen winzigen Schiebeschalter auf der Rückseite kann in einen höheren Class-A-Betrieb gewechselt werden. Bei dann erhöhtem Ruhestrom werden die ersten 45 Watt in Class-A abgerufen. Wird mehr Leistung abgefordert, erfolgt der automatische Wechsel in den A/B-Betrieb.
Anschlüsse gibt es nicht so reichlich wie beim X-Preamp, wofür auch? Neben Eingängen in Cinch und XLR gibt es noch 3,5 Millimeter Klinkenbuchsen, um die Verstärker mit der Vorstufe einzuschalten (entsprechende Kabel finden sich im Lieferumfang) beziehungsweise eine zweite Monoendstufe. Anschluss findet ein einziges Paar Lautsprecher über zwei Polklemmen. Ein zweiter Schieberegler erlaubt es, die blaue Hintergrundbeleuchtung der VU-Meter in zwei Stufen zu dimmen oder ganz abzustellen, was besonders bei nur spärlichem Licht in den Abendstunden segensreich sein kann. Die Detailverarbeitung ist ganz in Ordnung, aber die Schalterchen hinten sind nicht ganz standesgemäß.
Schaltet man die X-A220 ein, zuckt zumindest in meiner Wohnung kurz die Deckenbeleuchtung, wenn sich die Elkos vollsaugen. Irgendwie muss ich schlucken, als ich die großflächigen Zeiger vor der Skala so betrachte, die auch gedimmt schon ziemlich hell sind. Ein wenig wirken sie wie Relikte aus einer schönen Zeit, als Hifi noch wie Hifi aussehen durfte und Lautsprecher groß und klobig waren und nicht in Ecken oder an Wänden verkümmern mussten.
Dass sich viele Menschen nach diesen Zeiten sehnen, zeigt der Erfolg, den Advance Acoustic mit seinen Produkten hat. Sie füllen die Lücke, die der Verzicht auf große Balken, LED-Ketten und Zeiger hinterlassen hat. Für die Verfechter der neuen, kleinen und klar gezeichneten Elektronik dürften die Endstufen unter „Poser-Hifi“ gehen, für die anderen sind sie optisch das Walhalla. Ich enthalte mich der Stimme – meine Kinder lieben diese Zeiger übrigens heiß und innig – und lasse die Geräte vor dem ersten Reinhören erst mal ein wenig warm werden.
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