Hersteller von Digitalelektronik haben es heute nicht leicht, der schnellen Entwicklung zu folgen. Vor gerade mal etwas mehr als vier Jahren war Ayre mit dem auf die Wandlung von per USB-angelieferten Daten spezialisierten QB-9 ganz vorne mit dabei. Der DAC begründete gar eine neue Gerätelinie: die „9 Series“, in der inzwischen auch ein Analog-Digital-Wandler angeboten wird, der QA-9. Für D/A-Wandler war es dann spätestens im Jahr 2011 unverzichtbar, dass sie auch 192-Kilohertz-Datein verarbeiten konnten. Ayre reagierte darauf – wie erwähnt – mit einem Update, das es Besitzern eines „alten“ QB-9 für den überaus moderaten Preis von 300 Euro erlaubte, ihren Wandler auf den neuesten Stand zu bringen.
Die aktuelle Modellpflege fällt da viel gravierender aus: Es gibt eine komplett neue Hauptplatine. Darauf befindet sich nicht nur ein neuer Wandler, sondern auch noch ein zusätzlicher kleiner Trafo, der nun den USB-Empfänger versorgt. Beim Vorgängermodell wurde er über das USB-Kabel mit Energie aus dem Computer gespeist, nun erhält er saubere Spannung aus dem Gerät selbst. Dafür, dass auch Verunreinigungen aus dem Stromnetz keinen Schaden anrichten können, sorgt hier wie in allen Komponenten aus Boulder ein Ayre-Conditioner genanntes Netzfilter. Es gibt zudem genauere Takt-Oszillatoren mit größeren Quarzen für noch geringere Jitter-Werte. Als Wandler kommt nun der bestens beleumundete ES9016 Sabre32 Ultra DAC zum Einsatz. In diesem Chip, der Numero zwei in der Firmenhierarchie, arbeiten insgesamt acht Wandler. Deren vier stehen also für jeden Kanal zur Verfügung, so dass im symmetrischen Betrieb noch immer zwei parallel arbeiten. Weiter geht’s dann über passive Strom-Spannungswandler zu den diskret aufgebauten vollsymmetrischen Ausgangsstufen, die denen der KX-R Referenz-Vorstufe nachgebildet sind. Wie diese wurden auch das besonders kapazitäts- und verlustarme Platinenmaterial von Isola und die Minimum-Phase-Digitalfilter vom Vorgänger übernommen. Dank der neuen Wandler verarbeitet der QB-9 DSD, wie sein Namenszusatz bereits andeutet, nun auch nach dem DoP-Protokoll über USB angelieferte DSD-Dateien.
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