An dem Punkt kommt ein Bekannter ins Spiel, der die auf den ersten Blick gute Idee hatte, als erstes mit schlecht aufgenommenem Material die kommenden Unterschiede auszuloten. Die Wahl fiel auf Sades „Why can't we live together“ von der Diamonds Life in der Originalversion. Klanglich eh schon mies, hat ihr die Digitalisierung zusätzlich noch einen Schuss Kälte und Flachheit mitgegeben, die sich zur schon vorhandenen Unsauberkeit gesellt. Selbstredend ist auch der Bass zu dünn. Auch dies ist ein Weg, Klangunterschiede zu beurteilen und sicher kein ineffektiver. Da es aber viele Varianten auszuprobieren gab und infolgedessen bestimmt 10-15 mal auf das Stück zurückgegriffen werden musste, kann ich nur raten, so etwas nicht nachzumachen. Sollte ich zukünftig plötzlich und unvermittelt in einem Café mit Zuckerstückchen um mich werfen und rohe Worte an die Tresenkraft richten, kann man sich denken, welche Musik gerade läuft.
Aber zurück zur Kombi iUSBPower und iDAC. Was nun kommt, lässt sich am besten mit einem Rückgriff in die alte analoge Welt vergleichen. Wer schon mal bei einem Phonovorverstärker von der Standardversorgung auf ein externes, großes Netzteil gewechselt hat, weiß genau, was ich meine. Besonders in puncto Raum tut sich so einiges. Dieser geht in die Breite und Tiefe, musikalische Ereignisse verteilen sich großzügiger im nun größeren Panorama vor tatsächlich mehr Ruhe und Schwärze – sehr beeindruckend. Der vormals sehr kräftige Bass ist subjektiv etwas schwächer, dafür sauberer, tiefer und mit mehr Substanz und Plastizität. Begleitende Instrumente lösen sich feiner von der restlichen Musik ab. Es gibt zwar nicht mehr Details, diese sind dafür jetzt leichter zu verfolgen. Stimmen verlieren an Schärfe und bekommen mehr Artikulation mit auf den Weg, und auch dynamisch sind die Verhältnisse noch klarer geworden.
Komisch, an sich hatte einem ohne das iUSBPower gar nichts gefehlt – und nun das. Durch den Einsatz des Ground Lift ließen sich übrigens zumindest bei mir keine reproduzierbaren Unterschiede fest machen. Das mag in ungünstigen Konstellationen anders sein, hier passierte nichts.
Beinahe hinten heruntergekippt wäre der Kopfhörerausgang. Mit der niedrigen Ausgangsimpedanz und hohen Leistung treibt er auch wirkungsgradschwache Kopfhörer problemlos. Klanglich korrespondiert er mit der Wandlersektion und lässt dabei die meisten in Verstärker integrierten Kopfhörerverstärker mühelos hinter sich. Eine milde Dreingabe ist er somit sicherlich nicht.
Richtig spannend wurde jetzt der Einsatz des Gemini Dual-Head USB Kabel. Wie gesagt leuchtet mir die Trennung in Datenkabel und solches für die Stromversorgung nicht wirklich ein, wenn beim Empfänger schon im Stecker die Ströme wieder zusammengefügt werden. Die Ernsthaftigkeit des Anliegens unterstützt allerdings der Einsatz verschiedener Leiter der Stränge, die Schirmung und die Keramik-Metall-Antiresonatoren, die mechanische Störungen unterdrücken sollen.
Und tatsächlich passiert auch hier wieder einiges. Stimmen erhielten mehr Körper, und unvermutete Hallräume taten sich dahinter auf. Obenrum gab es mehr Licht und Luft, insgesamt klang der iDAC etwas entspannter und lockerer – wenn ihn auch diese Aufrüstung nicht zum Springinsfeld machen, er also weiter seiner präzisen, richtigen Wiedergabe verpflichtet bleibt. Daran ändert auch der zusätzliche Einsatz des sehr guten USB-Kabels WireWorld Starlight7 zwischen PC und iUSBPower nichts. Hier liegt noch Potential in Bezug auf die Sauberkeit und Auflösung, genau wie beim Tausch der beigelegten Cinchkabel gegen höherwertige. Insgesamt spielen die Komponenten aber auch schon mit den beigelegten Hausmitteln absolut überzeugend. Lohnt sich also die Vollaufrüstung des iDAC mit iUSBPower und zusätzlichem Dual-Head USB-Kabel? Immerhin katapultiert sich so der Preis von überschaubaren knapp 300.- Euro auf knapp 680.- Euro. Von meiner Seite ein uneingeschränktes Ja. Jede Stufe markiert wohl das Machbare in der jeweiligen Preisklasse, ohne dass deswegen die darunter liegende entwertet würde. Hat man mal in eine der Optionen hereingehört, wird der Weg zurück schwer.
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