Um Musik vom Computer hören zu können, braucht man beim Vega die passenden Treiber und eine passende Player-Software. Die Treiber sind bei Apple nie das Problem, wohl aber die Player-Software, falls man DSD-Files wiedergeben möchte. Amarra kann kein DSD – noch nicht. Die anderen bekannten Player für Apple gefallen mir musikalisch weniger. Auf der Windows–Partition meines Apple-Rechners läuft Foobar 1.2.4. Wirklich lobenswert ist in diesem Zusammenhang die Auralic Website, wo alle Installationshinweise und Downloads beschrieben sind, und zwar auf dem neuesten Stand. So war dann auch die Installation der Windows-Treiber und DSD-Plug-Ins für Foobar beinahe ein Kinderspiel. Die Wiedergabe der DSD-Files funktionierte danach einwandfrei. Zur musikalischen Beurteilung des Auralic Vega habe ich mich auf das gewohnte Amarra (2.5) verlassen. Dazu habe ich den ersten Satz, das Allegro, von Mozarts Violinkonzert No. 4 in der Interpretation der Trondheimer Solistene mit Marianne Thorsen gehört – und zwar DXD mit 352,8 Kilohertz: Dieses Format bietet gegenüber den Versionen mit 96 und 192 Kilohertz Auflösung klar mehr Qualität. Dies konnte jeder nachvollziehen, dem ich dies vorführte.
Mehrere Wochen habe ich mir Zeit gelassen und mit dem Vega genussvoll Musik gehört. Dabei habe ich durchaus auch versucht, irgendwo ein Haar in der Suppe zu finden. Das ist mir nicht gelungen. Der Vega ist meinem Antelope klar überlegen. Nicht nur, dass er DSD- und DXD-Files umsetzen kann, nein er klingt ganz einfach besser. Das gilt für sämtliche Musikstile ohne Ausnahme. Der Auralic ist der erste Wandler in meinem Haus, der musikalische Wärme und einen vollen Grundton mit Offenheit und Analytik verbindet. Er hebt dabei nichts besonders hervor. Bevo ich mir vor zwei Jahren meinen Zodiac Plus zulegte, habe ich keine Mühen gescheut und mich in Preisklassen bis an die 10000 Euro umgesehen, um einen Wandler zu finden, der in meiner Kette am Computer und am CD- bzw. DVD-Player beste klangliche Ergebnisse bringt. Der Auralic Vega kann nun alles besser. Sowohl mein Primare CD/DVD-Player als auch vom Apple klingt’s einfach schöner, natürlicher, glaubhafter. Der Raum ist da, jedoch weniger sphärisch, dafür erfreulich realistisch, exakt vorstellbar. Die Bässe kommen beschwingt, werden präzise umrissen und luftig reproduziert, wie eine große Seifenblase. Der Vega hebt sich ganz deutlich von der Vielzahl von Wandlern ab, die zwar angenehm klingen, es dafür aber an Glanz missen lassen. Eben diese Kombination aus vollem Klang bei gleichzeitiger Offenheit ohne jegliche Härte führen zu einem bislang nicht gekannten Genuss digitaler Quellen. Die Durchhörbarkeit des musikalischen Geschehens ist die absolute Stärke des Auralic. Nachdem ich den Vega längere Zeit über meinen Vorverstärke habe musizieren lassen, gab ich ihm die Chance, sich als Vorverstärker zu profilieren. Und auch das tat er überzeugend. Er trat jetzt befreit vom Charakter des Röhrenvorverstärkers auf und zeigte sein Können mit etwas mehr Coolness, was mir sehr gut gefiel. Seinem kleinen Bruder Auralic ARK MX+ gleicht der Vega in mancherlei Hinsicht, aber musikalisch spielt er in einer Liga, die den Preisunterschied für mich zweifellos rechtfertigt.
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