Die aufwendigeren Basen Silence und Silence Plus gibt es serienmäßig in den Maßen 45 mal 36 oder 50 mal 44 cm Zentimeter. Diese Basen bestehen aus lackiertem MDF und dem THIXAR Gel-Kern, unterscheiden sich aber deutlich in Aufbau und Preis. Die Silence ist standardmäßig schwarz lackiert und hat unterseitig fünf eingelassene M6-Gewindebuchsen zur Aufnahme von drei oder vier Spikes. Die Aufstellung gleicht also dem Modell Entrance. Die Silence hat ein geschlossenes MDF Gehäuse. Es ist innen mit THIXAR Gel gefüllt ist. Die gespikete Bodeneinheit ist von der oberen Stellfläche und den Seitenteilen über eine elastische Fuge entkoppelt. Diese ist notwendig, damit das Gel auch bei starken Belastungen niemals austreten kann, sondern einen formstabilen Dämpfungs-Kern bildet. Die Silence ist mit 4,8 Zentimeter Stärke ohne Spikes genau doppelt so hoch wie die kleinere Schwester Entrance. Die Silence in der größeren Ausführung erlaubt auch die Aufstellung ausladender Plattenspieler oder großer Endstufen.
Die Silence Plus schlägt in der großen Ausführung mit 1590 Euro zu Buche ist somit deutlich kostspieliger als die Silence für 700 Euro. Sie ist jedoch auch völlig anders aufgebaut und ihre Wertigkeit zeigt sie schon äußerlich in der haptisch sehr sympathischen grau-schwarzen Nextel-Lackierung. Auch die Aufstellung unterscheidet sie von ihren Geschwistern. Die ebenfalls 4,8 Zentimeter starke Silence Plus soll flach auf dem Untergrund aufliegen, hat also keine Spikes. Von außen betrachtet wirkt sie zweigeteilt: Das Unterteil macht zwei Drittel der Höhe aus. Eine Nut trennt es mechanisch und auch optisch chic vom flacheren Oberteil. Neben dem THIXAR Gel sind im Inneren je eine Schicht aus Naturkork und einem weiteren Material verarbeitet, dessen Beschaffenheit Herr Rüdell als Betriebsgeheimnis für sich behalten möchte. Die obere Einheit lässt sich gegen den unteren Teil in geringem Umfang bewegen. Sie schwimmt sozusagen auf den Dämpfungs-Lagen, ist aber absolut stabil und verändert die Lage auch nicht, wenn man sie mit sehr schwerem Gerät belastet.
Zum Test der Basen habe ich sie auf die gespiketen Absorber-Platten meines Racks von Creaktiv Audio gelegt. Dies bedeutet, dass der Untergrund akustisch schon sehr ordentlich ist. Es bietet sich an, zuerst ein HiFi-Gerät mit bewegten Teilen zu probieren, da dort naturgemäß eine gewisse Unruhe bereits immanent ist. Somit legte ich die Silence Plus zuerst unter meinen Plattendreher. Manuel de Fallas Der Dreispitz mit dem Boston Symphony Orchester unter Seiji Ozawa und mit Theresa Berganza aus dem Jahr 1977 war das erste Musikstück. Die Veränderung in der musikalischen Darstellung war nicht zu überhören. Sie war genauso spektakulär wie überraschend. Verbesserungen erwarte ich eigentlich immer in die gleichen Richtungen, nämlich mehr: mehr Raum, mehr Klangfarben, mehr Körperhaftigkeit, mehr dynamische Struktur und Feinzeichnung oder genaueres Timing. Hier war ich erst einmal perplex. Aber die Unterschiede erschlossen sich deutlich. Die räumliche Ausbreitung der Instrumente hat abgenommen. Ich legte weitere Scheiben auf den Teller, um meinen ersten Eindruck zu hinterfragen: Beggars Banquet der Stones in der remasterten Abkco Ausgabe von 2003, Louis Armstrong und Ella Fitzgerald in mono auf dem 2011 erschienen 3-fach Album von Vinyl-Passion und Dillons This Silence kills. Der Effekt war gleich, wenn auch unterschiedlich ausgeprägt. Die Räumlichkeit war bemerkenswert. Wenn sich ohne die Silence Plus die Bühne nach hinten geöffnet hatte und sich Instrumente links und rechts über die Lautsprecher hinaus ausbreiteten, so sind sie nun dichter beieinander.
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