Es geht einzig und allein um die Art der Analog-Eingänge. Während der kürzlich an dieser Stelle vorgestellte Ayre QA-9 allein mit XLR-Eingängen aufwartet, sind es beim Joplin ausschließlich Cinch-Buchsen. Ich gebe gerne zu, dass diese für die meisten Anwender – besonders, wenn es darum geht, einen Plattenspieler direkt anzuschließen – die Verbindung der Wahl sind. Aber mein häufiger Umgang mit hochwertigen Hifi-Komponenten und professionellem Audio-Equipment hat wohl zu einer leicht einseitigen Betrachtungsweise geführt, für die es im Französischen den charmanten Begriff „déformation professionnelle“ gibt. Denn bei meinem symmetrischen Einstein-Entzerrer-Vorverstärker, beim Thales-Arm und bei der Studer-Bandmaschine bedarf es eines speziellen XLR-female auf Cinch-Kabels, um sie an den M2Tech anzuschließen, aber ansonsten ist, wie man hier in Bayern sagt, der Schaden schnell geschätzt. Die eigentliche Zielgruppe wird, wie erwähnt, die Anschlüsse des Joplin den XLR-Eingängen des Ayre vorziehen.
Ansonsten bietet die Rückseite des M2Tech alle Buchsen, die man erwarten darf: Das digitale Signal steht an einer Cinch-Buchse und einem optischen Ausgang (Toslink) zur Verfügung. Nach AES/EBU-Spezifikationen wird es über eine XLR-Buchse ausgeben und auch per USB 2.0 an einen Type B-Anschluss. Hinzu kommt noch ein S/PDIF-Eingang mit Cinch-Buchse, der genutzt werden kann, um Digital-Signale per USB in den Computer weiterzuleiten, wenn dieser – wie die allermeisten – nicht mit einer Sound-Karte mit Digital-Eingang ausgestattet ist. Eine Erdungsklemme, die beim direkten Anschluss eines Plattenspielers benötigt wird, und die Buchse für die Gleichstromversorgung machen das Anschlussfeld komplett. Der Joplin wird mit einem Steckernetzteil geliefert, dass sich leicht durch eine Squeeze-Upgrade-Stromversorgung, wie sie im Test des M2Tech Young beschrieben ist, oder das an dieser Stelle ebenfalls vorgestellte M2Tech Akkunetzteil Palmer ersetzen lässt. Da beide Varianten zumindest beim Gegenstück zum Joplin, dem D/A-Wandler Young, im Vergleich zum dafür nötigen finanziellen Einsatz ganz enorme klangliche Verbesserungen erbrachten, habe ich auch den A/D-Wandler gleich mit dem Squeeze-Netzteil für 135 Euro gehört.
Der wohl häufigste Grund, sich einen A/D-Wandler für die heimische Anlage zuzulegen, dürfte der Wunsch sein, die Schallplatten-, Tonband- oder Cassetten-Sammlung als Musik-Datei auf den Server zu bekommen und dort bequem verwalten zu können. Dies ermöglicht der Joplin nicht nur in der höchsten heute verfügbaren Qualität – mit 32 Bit und 384 Kilohertz –, sondern hält für Platten-, Tonband- und Radionutzer auch noch besondere Funktionen bereit. Besitzer älterer LPs und Schellack-Scheiben finden neben der seit den 60-er Jahren üblichen RIAA-Entzerrung noch die von His Masters Voice, Columbia, Decca/London, Capitol, MGM und RCA sowie eine ganze Reihe anderer. Insgesamt stellt der Joplin dem archivarisch interessierten Platten-Fan 19 unterschiedliche Entzerrungskurven zur Auswahl, die natürlich digital sehr viel exakter den Vorgaben folgen können, als dies bei einer analogen Umsetzung mit vertretbarem Aufwand möglich wäre.
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