tests/13-03-01_m2tech
 

M2Tech Joplin – ein Test und zwei Klang-Beispiele

01.03.2013 // Dirk Sommer
Der Joplin ist von seiner Ausstattung her eines der interessantesten Geräte seiner Gattung. Und dennoch habe ich einige Zeit gebraucht, mich mit diesem A/D-Wandler anzufreunden, was keinesfalls an seinen klanglichen Leistungen liegt. Denn die können – wie bei M2Tech nicht anders zu erwarten – voll überzeugen.
teaser


Der Joplin passt optisch perfekt zum Young-D/A-Wandler und zum Palmer-Akkunetzteil. Hier schränkt die schicke Lochblende die Leserlichkeit des Anzeige aber ein wenig ein
Der Joplin passt optisch perfekt zum Young-D/A-Wandler und zum Palmer-Akkunetzteil. Hier schränkt die schicke Lochblende die Leserlichkeit des Anzeige aber ein wenig ein

Es geht einzig und allein um die Art der Analog-Eingänge. Während der kürzlich an dieser Stelle vorgestellte Ayre QA-9 allein mit XLR-Eingängen aufwartet, sind es beim Joplin ausschließlich Cinch-Buchsen. Ich gebe gerne zu, dass diese für die meisten Anwender – besonders, wenn es darum geht, einen Plattenspieler direkt anzuschließen – die Verbindung der Wahl sind. Aber mein häufiger Umgang mit hochwertigen Hifi-Komponenten und professionellem Audio-Equipment hat wohl zu einer leicht einseitigen Betrachtungsweise geführt, für die es im Französischen den charmanten Begriff „déformation professionnelle“ gibt. Denn bei meinem symmetrischen Einstein-Entzerrer-Vorverstärker, beim Thales-Arm und bei der Studer-Bandmaschine bedarf es eines speziellen XLR-female auf Cinch-Kabels, um sie an den M2Tech anzuschließen, aber ansonsten ist, wie man hier in Bayern sagt, der Schaden schnell geschätzt. Die eigentliche Zielgruppe wird, wie erwähnt, die Anschlüsse des Joplin den XLR-Eingängen des Ayre vorziehen.

Ansonsten bietet die Rückseite des M2Tech alle Buchsen, die man erwarten darf: Das digitale Signal steht an einer Cinch-Buchse und einem optischen Ausgang (Toslink) zur Verfügung. Nach AES/EBU-Spezifikationen wird es über eine XLR-Buchse ausgeben und auch per USB 2.0 an einen Type B-Anschluss. Hinzu kommt noch ein S/PDIF-Eingang mit Cinch-Buchse, der genutzt werden kann, um Digital-Signale per USB in den Computer weiterzuleiten, wenn dieser – wie die allermeisten – nicht mit einer Sound-Karte mit Digital-Eingang ausgestattet ist. Eine Erdungsklemme, die beim direkten Anschluss eines Plattenspielers benötigt wird, und die Buchse für die Gleichstromversorgung machen das Anschlussfeld komplett. Der Joplin wird mit einem Steckernetzteil geliefert, dass sich leicht durch eine Squeeze-Upgrade-Stromversorgung, wie sie im Test des M2Tech Young beschrieben ist, oder das an dieser Stelle ebenfalls vorgestellte M2Tech Akkunetzteil Palmer ersetzen lässt. Da beide Varianten zumindest beim Gegenstück zum Joplin, dem D/A-Wandler Young, im Vergleich zum dafür nötigen finanziellen Einsatz ganz enorme klangliche Verbesserungen erbrachten, habe ich auch den A/D-Wandler gleich mit dem Squeeze-Netzteil für 135 Euro gehört.

Der Joplin lässt sich mit dieser Fernbedienung auch bequem vom Hörplatz aus bedienen, was besonders beim Ausprobieren von verschiedenen Entzerrungskurven für Schallplatten angenehm ist
Der Joplin lässt sich mit dieser Fernbedienung auch bequem vom Hörplatz aus bedienen, was besonders beim Ausprobieren von verschiedenen Entzerrungskurven für Schallplatten angenehm ist

Der wohl häufigste Grund, sich einen A/D-Wandler für die heimische Anlage zuzulegen, dürfte der Wunsch sein, die Schallplatten-, Tonband- oder Cassetten-Sammlung als Musik-Datei auf den Server zu bekommen und dort bequem verwalten zu können. Dies ermöglicht der Joplin nicht nur in der höchsten heute verfügbaren Qualität – mit 32 Bit und 384 Kilohertz –, sondern hält für Platten-, Tonband- und Radionutzer auch noch besondere Funktionen bereit. Besitzer älterer LPs und Schellack-Scheiben finden neben der seit den 60-er Jahren üblichen RIAA-Entzerrung noch die von His Masters Voice, Columbia, Decca/London, Capitol, MGM und RCA sowie eine ganze Reihe anderer. Insgesamt stellt der Joplin dem archivarisch interessierten Platten-Fan 19 unterschiedliche Entzerrungskurven zur Auswahl, die natürlich digital sehr viel exakter den Vorgaben folgen können, als dies bei einer analogen Umsetzung mit vertretbarem Aufwand möglich wäre.


  • artistic fidelity arfi-dac2xt

    Dieser D/A-Wandler der gehobenen Preisklasse kommt ohne verchromte Frontplatte aus, trägt weder den Namen eines Komponisten noch den einer Gottheit, sondern heißt schlicht: arfi-dac2xt. Er besitzt keinen der vertrauten AES/EBU-, S/PDIF- und USB-Eingänge, akzeptiert PCM nur bis 192 Kilohertz und kein DSD. Wirklich spannend! Das ist übrigens nicht im mindesten ironisch gemeint: Denn der dac2 aus artistic fidelitys XT-Serie kann mit einer Reihe hochinteressanter, weil eigenständiger Lösungen aufwarten. Sein Entwickler Ralf Koschnicke nimmt keine Rücksicht…
    21.08.2018
  • B.audio B.dpr

    Als sich das Team des noch jungen Unternehmens B.audio zum Besuch in der Redaktion bei Hifistatement ankündigte, waren Dirk Sommer und ich in freudiger Erwartung. Denn mit im Gepäck hatten Sie ihr Erstlingswerk, einen klassischen Digital-Analog-Wandler, der „klanglich das ‚Digital‘ aus Digital-HiFi entfernen soll“. Wir freuen uns immer, wenn Unternehmen uns ihre Geräte zum Test anbieten. Bei Newcomern sind wir hier immer offen, aber auch kritisch und mitunter etwas skeptisch, wenn besondere Versprechungen gemacht werden.…
    30.04.2018
  • Bakoon DAC-21

    Die südkoreanische Firma Bakoon wartete auf der diesjährigen High End mit dem ersten Serienmodell des DAC-21 auf. Der über Li-Ionen-Akkus gespeiste Digital-Analog-Wandler basiert auf dem Bakoon eigenen, über viele Jahre entwickelten, SATRI-Schaltungsprinzip. Die SATRI Technologie soll die Seele und Emotionen in der Musik auf natürliche Weise erhalten. Bakoon Products wurde 1991 von Akira Nagai in Kumamoto Japan gegründet und ist heute eine japanisch-südkoreanische Kooperation. Die von dem japanischen Wort „satori“ (Offenbarung) abgeleitete SATRI-Schaltung, ist Bakoons…
    17.11.2017
  • Mytek Manhattan II

    Seit mehr als fünf Jahren tummeln sich die in der Studio-Szene schon damals anerkannten Digital-Spezialisten von Mytek auch sehr erfolgreich auf dem Hifi-Markt. Mit dem Manhattan II begeben sich Michal Jurewicz und Marcin Hamerla nun auch in High-End-Gefilde – klanglich, optisch und mit Preisen bis zu 8500 Euro. Mit dem ersten, noch für den Profi-Bereich konzipierten Stereo 192-DSD-DAC setze Mytek zumindest für mich einen Meilenstein in puncto Preis/Klang-Verhältnis. In Sachen Bedienungskomfort musste man allerdings den…
    21.08.2017
  • Chord Hugo 2

    Nachfolger erfolgreicher Vorgänger können es mitunter schwer haben, besonders wenn der Vorgänger die Messlatte sehr hoch gehängt hat. Dies ist bei dem vor drei Jahren vorgestellten Chord Hugo zweifelsohne der Fall. Dirk Sommer sprach in seinem Test sogar von der audiophilen Entdeckung im Digitalbereich. Mit dem Chord Hugo 2 steht nun die neueste Generation der portablen Wandler/Kopfhörer-Verstärker Kombination aus Kent in England am Start. Den Hugo hatte ich mir schon vor längerer Zeit bei Dirk…
    25.07.2017
  • Aune S6

    Das Angebot an DAC-Wandler-Kopfhörerverstärkern aus chinesischer Produktion ist schier unüberschaubar und weckt ob der Unübersichtlichkeit kaum Begehrlichkeiten. Wenn aber Tom Habke den Vertrieb des Aune S6 übernimmt, kommt unweigerlich Interesse auf. Die Tom Habke Audiovertrieb GmbH schafft es immer wieder, hochinteressante und preiswürdige Hifi-Geräte auch abseits ausgetretener Pfade zu entdecken und dem Markt zugänglich zu machen. Ich erinnere hier gern an die Larsen 4 Lautsprecher oder den tollen Audiobyte Black Dragon. Jetzt also ein DAC/Kopfhörerverstärker…
    21.07.2017

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.