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Polklemme WBT-0703: Kupfer oder Silber?

20.10.2012 // Dirk Sommer
Da ich Ihnen eine wirklich bezahlbare Tuning-Maßnahme vorstellen wollte, hatte ich für den Test der Polklemmen lediglich die Ausführung mit dem vergoldeten Kupferleiter bestellt. Nach der beeindruckenden Vorstellung der nextgen-Klemmen ließ mir die Frage aber keine Ruhe, ob es denn mit einem Stückchen Silber statt Kupfer im Signalweg nicht noch besser klänge.
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WBT´s edelste Version der neuen nextgen-Klemmen: WBT-0703 in Reinsilber und mit Körperschalldämpfer
WBT´s edelste Version der neuen nextgen-Klemmen: WBT-0703 in Reinsilber und mit Körperschalldämpfer

Die Klärung der im Kommentar zum ersten Test von „Freaky‟ aufgeworfenen, mindestens ebenso interessanten Frage, ob der Austausch der Terminals am Verstärker nicht ebenfalls eine gravierende Verbesserung bringe, muss ich leider noch ein wenig hinauszögern, da meine Brinkmann Monos nach dem Malheur mit dem Göbel Epoque Fine noch nicht vom Service zurück sind. Den Kollegen Jürgen Saile hingegen treibt seit dem Test der Klemmen die Frage um, welche Verbesserungen wohl die nextgen Einbau-Cinchbuchsen im Vergleich zu den klassischen WBTs oder etwa Neutriks bringen könnten. Letztlich hat der erste Test also mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet: Das Thema WBT könnte uns also noch eine Weile beschäftigen.

Um die Polklemmen mit Kupfer- und Silberleiter miteinander zu vergleichen, stand aber erst eine kleine Umbaumaßnahme bei den LumenWhite an: Die hochglanzlackierten Brettchen aus hartem Instrumentenholz, in denen die serienmäßigen WBT-Klemmen direkt verschraubt und die kupfernen 0703er mit stark bearbeiteten Teilen des WBT-Körperschalldämpfers provisorisch montiert waren, mussten so ausgefräst werden, dass der Körperschalldämpfer perfekt hineinpasste. In diesen ließen sich dann leicht die jeweiligen Polklemmen einsetzen und auch wechseln. Und für diese Versuche reichte es auch, wenn das Kabel wie bei der Lumen üblich per Kabelschuh mit der Klemme verbunden ist. Wenn ich mit den verschiedenen Materialien zu einem Ergebnis gelangt bin, werde ich den Kabelschuh jedoch entfernen und die Leitungen direkt mit der Klemme verlöten.

Da das Fräsen der Brettchen ein wenig Zeit in Anspruch nahm, gab ich sie zur Bearbeitung, während die großartigen Göbel-Schallwandler in meinem Hörraum gastierten. Ein zeitnaher Vergleich zwischen Provisorium und vorschriftsmäßig montierten Körperschalldämpfern war also nicht möglich. Haptisch irritiert es schon ein wenig, die Lautsprecherkabel an den Terminals anzuklemmen, die nicht hundertprozentig fest mit dem Gehäuse verschraubt sind, sondern sich – wenn auch minimal – bewegen können. Aber wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, brachte es klanglich noch einen kleinen Vorteil, wenn die Polklemmen nicht fest mit ihrer Umgebung in Kontakt standen: Die Durchzeichnung nahm ein wenig zu, und die Wiedergabe wirkte insgesamt ein wenig entspannter. Das sollte einem – falls die Montage kein unlösbares Problem darstellt – auf jeden Fall die Ausgabe von zweimal 20 Euro für die beiden Körperschalldämpfer wert sein.

Bei einem Test, bei dem es nicht ganz so einfach ist, mal eben schnell zwischen zwei Komponenten umzustecken, höre ich erst ein paar bekannte Testscheiben und dann eine, die ich in diesem Umfeld für besonders aussagekräftig halte, mindestens drei mal, bevor ich mit der Umbaumaßnahme beginne. Nach dem Hören der wichtigsten Testscheibe versuche ich dann mit den übrigen Songs das erste Urteil zu untermauern. In diesem Fall kann ich ein kleines Vorurteil gegenüber überhell klingendem Silber im Signalweg nicht leugnen. Deshalb habe ich Keith Jarretts Trio-Version von „ God Bless The Child‟ vom Album Standards 1 ausgewählt, da hier rhythmisch einiges passiert, es eine Menge von Details gibt und der Sound der Becken je nach Anlagenkonfiguration leicht ins Nervige kippen kann.

Die beiden Körperschalldämpfer bringen eindeutig klangliche Vorteile gegenüber dem konventionellen Einbau
Die beiden Körperschalldämpfer bringen eindeutig klangliche Vorteile gegenüber dem konventionellen Einbau

 

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