Franck Tchang hat mit seinen Acoustic System Resonatoren etwas geschaffen, was ernsthaften Musikfreunden gefällt, weil es eine akustische Verbesserung ihres Musikzimmers bedeutet. Außer Dirk Sommer kenne ich aber persönlich niemanden, der Klangschalen als Raumresonatoren zum Hören mit seiner HiFi-Anlage benutzt. Warum wohl? Die Klangschalen bei Fastaudio kosten abhängig vom Material je Stück von 200 bis 2700 Euro. Es gibt sie unter anderem in Silber, Gold und Platin. Klar, dass sich dies auf den Preis auswirkt. Es kommt also selbst für ein überschaubares Set schon einiges zusammen. Denn Franck Tchangs Konzept beinhaltet einen raumabhängigen Mix verschiedener Materialien zur Wahrung oder Optimierung der tonalen Balance. Mit den preisgünstigsten Schalen allein kommt nicht weiter, wenn man nach Perfektion strebt. Mit Platin allein übrigens auch nicht. Mit anderen Worten: Dieses interessante Produkt zwingt zu einem sehr tiefen Griff ins Geldsäckchen, und genau deshalb habe ich mich nicht näher damit beschäftigt. Zudem besitzen nur wenig Händler hat das Know How, die Klangschalen aus dem passenden Material an der richtigen Stelle zu platzieren. Man sollte sie nicht einfach dem Kunden in die Hand drücken und ihn selbst experimentieren lassen. Da ist fachlicher Beistand absolut wichtig. Thomas Fast mit all seiner Erfahrung bietet zwar auch den Besuch beim Kunden an. Ich kann aber gut verstehen, dass dies dem einen oder anderen ein wenig zu verbindlich sein dürfte.
Für alle, denen der Umgang mit diesen Resonatoren zu kompliziert ist, geht jetzt mit Zilplex Acoustic Adaption über dem niederländischen Friesland die Sonne auf. Denn in dieser, schönen und traditionsbewussten Landschaft lebt Wiebe Greydanus, ein erfahrener HiFi-Enthusiast und Akustik-Fachmann. Zusammen mit Lena van der Schaaf ist er Innhaber der Handelsmarke Zilplex. Sie haben im Jahr 2007 ein Klangschalen-Set auf den Markt gebracht, für dessen Erfolge sie nicht nur international in der HiFi-Szene Anerkennung finden. Sogar branchenübergreifend wurde Wiebe Greydanus in seinem Heimatland für seine Klangschalen ausgezeichnet.
Was ist nun der Unterschied zwischen den Resonatoren von Franck Tchang und Wiebe Greydanus? Ich werde keinesfalls den Versuch unternehmen, die grundsätzlichen Überlegungen der Entwickler zu erklären oder Theoretisches und Physikalisches zu beschreiben. Nein, mir ist allein wichtig, Ihnen nahezubringen, warum Sie die Zilplex Resonatoren gehört haben sollten.
Lassen Sie mich die Zilplex Acoustic Adaption beschreiben: Für 1920 Euro erhalten Sie eine vier Zentimeter hohe, 16 mal 16 Zentimeter große mahagony-farbene Holzschachtel, in der in Watte verpackt ein Sortiment aus elf silbernen halbkugeligen Klangschalen liegt, die einen Durchmesser von 17 Millimetern aufweisen. Sie sind dünnwandig und erzeugen, wenn man sie zart mit einem harten Gegenstand anschlägt, einen hellen, sauberen und anhaltenden Ton. Es gibt drei Arten von Halterungen für diese Resonatoren. Kleine gleichschenkelige Acryl-Dreiecke von 2,5 Zentimeter Schenkellänge tragen jeweils einen Dreifuß. Bei dreien von Ihnen hat der Dreifuß einen größeren Abstand zum Dreieck. Das sind die Bass-Resonatoren. Bei dem Zimmerdecken-Element ist der Dreifuß an einem stabilen Drahtbügel befestigt. Die elf Halterungen werden an den vorgeschriebenen Positionen mittels einer beiliegenden Haftmasse so an Wänden beziehungsweise an der Decke befestigt, dass sich die Dreifüße nach oben öffnen. Wo genau im Raum, in welcher Höhe und mit welchen Abständen die Resonatoren anzubringen sind, ist leicht der englisch-sprachigen Anleitung und einer aufschlussreichen Skizze zu entnehmen. Man stellt die Klangschälchen nun so in die Dreifüße, dass sie einen Winkel von 30 bis 45 Grad zur Wand bilden – aus der Waagerechten gesehen. Die Deckenschale soll sich direkt zur Raumdecke öffnen.
Das alles ist nicht kompliziert und bewaffnet mit Leiter, Zollstock und Geo-Dreieck oder Augenmaß in etwa einer Stunde locker zu schaffen. Das kann jeder, dazu braucht kein Fachmann ins Haus zu kommen. Man kann also in Ruhe installieren und hören, ohne dass jemand nachfragt, ob man denn das eine oder andere Phänomen wahrnimmt – und das ist doch ungeheuer entspannt. Ganz auf sich allein gestellt kann man sich sein eigenes Urteil bilden. Und dazu werden Sie nicht lange brauchen.
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