Natürlich werden wir uns hin und wieder den Spaß erlauben, auch einmal eine Komponente mit ins Spiel zu bringen, die nicht dem standardisierten Versuchsaufbau entspricht. Das kann die gesamte Bibliothek nur spannender machen. Bei den selbstgewählten Regeln werden wir auch nicht päpstlicher sein als das Oberhaupt der katholischen Kirche. Sonst könnten uns selbst winzige Schrauben in arge Gewissenskonflikte stürzen: So setzt Brinkmann beispielsweise auf ganz bestimmte Schräubchen, die über einen Kupferring Kontakt mit dem Tonarm aufnehmen. Soll man nun für sein EMT ti diese Befestigungselemente verwenden oder doch lieber die Schrauben, die dem Lyra beigepackt waren und die ich fast automatisch nehme, wenn ich mir um solche Details gerade mal keine Gedanken mache? Ich habe das Brinkmann-System mit den dafür bestimmen Schräubchen befestigt, da sie auch im Brinkmann 12.1-Arm das System gehalten haben, bin aber der Meinung, dass die klanglichen Auswirkungen der Entscheidung wohl in der digitalen Unschärfe untergehen dürften. Es ging mir lediglich darum, der Vollständigkeit halber auf diese marginale zweite Veränderung beim Systemtausch hingewiesen zu haben.
Einen kleinen Nachtrag gibt es auch zum Lyra Olympos: Bei meinem Exemplar handelt es sich um die SL-Variante, wobei die beiden Großbuchstaben für Single Layer stehen: Die Spulen wurden aus nur einer Lage Draht gewickelt, was laut Lyra-Chef Stig Bjørge ein noch reineres, aber auch schwächeres Signal zur Folge haben soll. Aber die geringere Ausgangsspannung haben wir natürlich mit dem Pegelregler der Nagra LB penibel auf unseren Soll-Wert gebraucht, so dass Sie die klanglichen Unterschiede beurteilen können, ohne dabei von unterschiedlichen Pegeln abgelenkt zu werden.