Der Unterschied der beiden Systeme ist in ihrem Innenwiderstand zu finden: Das Denon hat 42 Ohm, das ZYX 2,2 Ohm. Dadurch bildet sich mit dem relativ niedrigen Eingangswiderstand des Transformators und seiner Induktivität ein Spannungsteiler, der sich frequenzabhängig vornehmlich in den tieferen Bereichen als Tieftonabsenkung äußert.
Die vorstehend gezeigten Frequenzgänge lassen nur einen Schluss zu: Transformatoren sollten nur für niederohmige Systeme verwandt werden, ansonsten bekommt man Pegelverluste und kräftige Veränderungen im Frequenzgang.
Im nächsten Schritt verwenden wir moderne Operationsverstärker, um die gleichen Tonabnehmer um den gleichen Betrag zu verstärken. Zuerst wieder das DL103.
Im nächsten Bild werden die Frequenzgänge von beiden Systemen miteinander verglichen. Man beachte, dass überall die gleiche Skalierung gewählt ist (Bild 16).
Wie man unschwer erkennen kann, sind die Pegelunterschiede auf ein unhörbares Maß zurückgegangen (kleiner als 0,2 dB) und die Frequenzgänge sind spiegelglatt. Hier haben wir ein gehöriges Maß an Präzision mehr gegenüber dem Transformator erreicht. Ob einem das tonal gefällt, steht auf einem anderen Blatt.
Was allerdings vergleichbar ist, ist die sogenannte Gleichtaktunterdrückung. Sie stellt das Verhältnis zwischen Nutzsignal und unterdrücktem Störsignal (in dB) dar. Bei unsymmetrischen Verbindungen ist die Gleichtaktunterdrückung gleich Null, also nicht vorhanden. Bei symmetrischen Verbindungen beträgt sie zwischen 40 dB bis zu über 80 dB, jeweils bezogen auf 1 kHz.
Betrachtet man Bild 15 näher, so fällt auf, dass die Signalquelle „schwebend“ an den Eingängen des Verstärkers hängt – sie hat keinerlei direkte Verbindung mehr zur Masse, die hier gleichzeitig als Potential der Abschirmung fungiert. Im englischen Sprachgebrauch bezeichnet man diese Anschlussart als „balanced“ und die unsymmetrische Betriebsform konsequenterweise als „unbalanced“. Damit ist auch der Bezug zur Wahl des Titels dieses Artikels hergestellt.
Mittlerweile sind etwa 98 Prozent aller Eingangsschaltungen so oder so ähnlich ausgeführt und unterscheiden sich hauptsächlich in den Größen des Eingangsrauschens, der Verzerrungen, des Eingangswiderstandes und der Gleichtaktunterdrückung. Für letztere ist es zudem noch wichtig, dass sie so linear wie möglich verläuft, also auch noch oberhalb von 1 kHz nennenswerte Größenordnungen aufweist. Dies ist nicht immer einfach zu erreichen, wie nachfolgende Simulationen zeigen sollen. Hierbei soll der Innenwiderstand der Quelle unberücksichtigt bleiben. Aber die in der realen Welt vorkommenden Toleranzwerte werden berücksichtigt, immer in ihrer maximalen Auswirkung.