Das SONOS System bietet auch heute noch einige technische Features, die ziemlich einmalig sind. Während fast alle Konkurrenten in irgendeiner Weise auf die offene Netzwerkumgebung rund um den Computer vertrauen, baut SONOS ein in sich geschlossenes drahtloses Netzwerk auf, das die einzelnen Geräte miteinander verbindet.
Die Technologie dahinter ist dabei nicht der ausschlaggebende Faktor – in den Geräten funkt die gleiche Hardware wie in vielen Laptops, Computer oder Routern. Aber SONOS verwendet eigene Zugriffsmethoden für die Verbindung untereinander und verringert so ungewollte Störungen mit anderen Teilnehmern im Netz.
In den einzelnen Geräten steckt aber noch mehr Intelligenz. Die Player tauschen untereinander Informationen aus und reichen die Daten und Informationen von einem Gerät zum nächsten weiter. Beim normalen Computernetzwerk ist es anders: Dort verteilt der Router oder die WiFi-Basisstation die Daten sternförmig an jeden einzelnen Empfänger. Daher muss jedes der Geräte auch im Sendebereich des Routers stehen, soll die Verbindung klappen.
Bei SONOS funktioniert das besser. Hier wird nur das erste Gerät per Kabel an das Netzwerk angeschlossen – wohl bemerkt per Kabel, nicht drahtlos – und dieses Gerät funkt dann die Informationen weiter zu allen anderen SONOS-Geräten im Sendebereich. Die wiederum senden die Daten dann weiter an andere Stationen und dienen nebenbei als eine Art Relaisstation. Dadurch ist es möglich, auch größere Entfernungen im Haus zu überbrücken: Solange irgendein Gerät ein anderes noch erreicht, klappt es mit der Übertragung auch in entlegenen Winkeln. Die dabei ausgetauschten Daten bestehen aber nicht nur aus reinen Musikfiles, sondern auch aus allen anderen relevanten Steuerungsdaten und somit braucht das SONOS-System auch keinen laufenden Computer oder eine Spezialsoftware: Es reicht ein einziger Anschluss an das heimische Netzwerk mit Verbindung zum Internet und irgendeinen Ort, an dem die Musikdaten gespeichert sind. Das kann ein Computer sein (der dann aber immer laufen muss) oder ein NAS, was wiederum eine Festplatte ist, die mittels ein wenig Intelligenz am Netzwerkrouter hängt. Alles andere machen die Geräte dann untereinander aus.
Im einzelnen besteht das SONOS-System aus einer überschaubaren Anzahl von Modulen, die es sinnvoll zu kombinieren gilt. Insgesamt drei Empfangsgeräte stehen dabei zur Verfügung. Der Zoneplayer ZP90 dient dazu, das Funksystem mit der HiFi-Anlage zu verbinden. Es stehen sowohl ein Analog- wie auch ein koaxialer und ein optischer Digialausgang zur Verfügung. Der Analogausgang ist allerdings nur von mittelmäßiger Qualität – wer mehr will, greift besser zum Digitalausgang mit einem externen Wandler. Aber der Player bietet nicht nur Ausgänge, sondern erstaunlicherweise auch einen analogen Eingang. Damit darf man beliebige analoge Geräte mit ins Netzwerk einbinden. Leider gibt es keinen digitalen Eingang – hier besteht also noch Verbesserungsbedarf.
Auch zwei Netzwerkanschlüsse findet man auf der Rückseite des ZP90, denn neben der Möglichkeit drahtlos zu verbinden, kann man auch eine eventuell vorhandenen Ethernet-Verkabelung nutzen. Aber nicht nur das – man darf den Ethernet-Anschluss auch zweckentfremden, um einen Laptop oder Computer anzuschließen, so dass der Empfänger auch noch als eine Art Netzwerkbrücke dient. Das heißt zwar, dass SONOS doch irgendwie mit dem Computernetzwerk anbandelt, über Details wollte sich allerdings niemand bei SONOS auslassen. Doch egal, es funktioniert und das ist schon erstaunlich genug.
Der Zoneplayer ZP120 verzichtet auf die Digital- und Cinch-Analogausgänge, bietet aber dafür eine Stereo-Endstufe und einen Subwooferausgang. Die Endstufe sollte mit 2x55 Watt an acht Ohm kräftig genug sein, um mit den meisten normalen Lautsprechern klar zu kommen. Sobald ein Kabel im Subwooferausgang steckt, schaltet sich ein 80 Hertz-Filter vor die Endstufen und und ermöglicht so ein unkompliziertes Kombinieren der Hauptlautsprecher mit einem Subwoofer. Auch ein Analogeingang ist wie beim ZP90 vorhanden. Solange die Anzahl der Netzwerkplayer nicht zu groß ist, lässt sich übrigens der Analogeingang ohne bandbreitenschonende Datenkompression im Netzwerk verteilen. Das klingt nicht nur besser, sondern erlaubt es auch, Fernsehton ohne Verzögerung abzuspielen. Damit bleiben Bild und Ton synchron und machen einen ZP120 zum idealen Spielpartner beispielsweise fürs Schlafzimmer, um auch den dortigen Fernseher klanglich aufzupäppeln.
Sowohl der Zoneplayer ZP90 als auch der Zoneplayer ZP120 verzichten nicht vollständig auf Bedienung am Gerät. Beide lassen sich auf Knopfdruck sowohl muten als auch in der Lautstärke anpassen. Wer schon mal seine Fernbedienung bei lauter Musik verlegt hat wird beides zu schätzen wissen.
Auch der dritte und neuste Player im Bunde, der Zoneplayer S5, hat die gleichen Bedienelemente wie seine älteren Brüder, ist aber ansonsten ein Komplettgerät mit Lautsprechern. Sicherlich eine gute Wahl für die Küche, den Balkon oder wenn kein Platz für eine richtige Anlage da ist. Immerhin finden sich auch hier wieder die beiden Netzwerkanschlüsse und der analoge Eingang fehlt ebenfalls nicht. Ja sogar ein Kopfhörerausgang ist vorhanden, wenn auch auf der Rück- und nicht auf der Vorderseite, wo man so was sinnvollerweise platzieren sollte.
Alle drei Zoneplayer lassen sich auf verschiedenste Weise kontrollieren und steuern. Für PC und Mac gibt es jeweils einen Softwarecontroller. Diese Programme erlauben es, das System leicht zu installieren, zu verwalten und natürlich auch zu bedienen. Die Software ist kostenlos und reicht völlig aus, um in einem Minimalsystem Musik zu streamen. Natürlich geht es noch komfortabler – SONOS liefert auch einen eigenen Touchscreen-Controller, der ganz im iPod-Stil gehalten das gleiche kann wie der Softwarecontroller, jedoch mit rund 350 Euro durchaus seinen Preis hat. Schick sein kostet eben seinen Preis.
Umsonst ist dagegen die Software für das iPhone und den iPod Touch. Damit lässt sich so ziemlich alles bedienen, was im täglichen Leben gebraucht wird – und für alles andere gibt es den Softwarecontroller auf dem Computer. Geplant ist übrigens auch eine eigene Software für das Apple iPad.