Wer das NAS-Laufwerk dann noch weiter verwalten möchte, um zum Beispiel verschiedene Musikordner anzulegen, findet oft ein beigepacktes Programm, das einmal installiert, den direkten Zugriff über einen PC erlaubt. Mache Hersteller bieten das Zugriffsprogramm nur für Windows an – wer also einen Mac hat, sollte das vorher klären. Im Grunde genommen kann man auch ohne extra Software auskommen, wenn die sogenannte IP-Adresse im Netzwerk bekannt ist. Denn damit und mit einem normalen Webbrowser kommt man auch an die Verwaltung der Festplattenspeicher ran. Wer aber beispielsweise nicht weiß, wie er eine IP-Adresse ermittelt, achtet besser auf ein entsprechendes Verwaltungsprogramm, um den Kontakt aufzunehmen.
Das ist auch nötig, wenn man die erweiterten Möglichkeiten des Geräts nutzen will. Wer möchte, kann genau festlegen, wer auf das Laufwerk zugreifen darf und neue Ordner anlegen. Wer sich jedoch nicht mit Netzwerken auskennt, lässt besser die Finger davon und beschränkt sich darauf, nur die „öffentlichen“ Verzeichnisse zu nutzen.
Fast alle NAS-Laufwerke haben auch gleich noch einen UpnP-Server mit an Bord. Besonders verbreitet ist auch hier der TWONKY-Server, was auch eine halbwegs vernünftige Kompatibilität mit einer Vielzahl von Geräten garantiert. Fast immer muss er allerdings eigens aktiviert werden. Doch bevor man an die Konfiguration geht, sollte erstmal die Musik auf die interne Festplatte übertragen werden. Am besten nimmt man dafür, wie schon erwähnt, ein Verzeichnis, das der Hersteller bereits für Musik eingerichtet hat, häufig „Music“ oder „Shared Music“ heißt und manchmal in einem übergeordneten Folder mit Namen „Public“ steckt. Geduld ist nötig bei der Übertragung der Musikdaten – je nach Größe dauert es Stunden, bis sich alles über das Netzwerk vom Rechner auf die NAS-Platte gequält hat. Erst dann sollte der UPnP-Server zum Leben erweckt werden. Es dauert eine Weile, bis das Programm startklar ist, denn erst muss es die Musiksammlung untersuchen und katalogisieren, damit später ohne große Verzögerung Musik zur Auswahl steht.
Einige NAS-Laufwerke auf dem Markt (Synoloy, QNAP) erlauben es, ebenfalls gleich das Squeeze-Server-Programm mitlaufen zu lassen. Damit kann auch das Logitech-System ohne externe Rechner leben. Man braucht allerdings schon einige Computerkenntnisse, wenn das ganze problemlos gelingen soll.
Wer die nicht hat, greift zur Luxuslösung. Seit kurzem bietet Maik Berendt, Hersteller des Rundum-Sorglos-Pakets zum einfachen Rippen von CDs namens RIPNAS ein Asset-NAS zum Preis von 795 Euro an. Asset-NAS steckt im gleichen netten Gehäuse wir sein Ripping-Bruder und kommt komplett vorkonfiguriert ins Haus. Der Musikordner ist bereits eingerichtet, der Asset-UPnP-Server läuft bereits und für Logitech-Kunden steht der Squeeze-Server zur Verfügung. Als Betriebssystem läuft wie schon beim RIPNAS ein Windows-Home-Server im Hintergrund und als Grundausstattung stecken zwei Terabyte an Festplattenspeicher unter dem Deckel. Wer mehr braucht, kann eine gleich großes Ergänzungsgerät mit vier Terabyte für 590 Euro dazukaufen. Und wem das immer noch nicht reicht, der nutzt alle drei USB-Ports des Asset-NAS für Erweiterungen und kommt auf insgesamt 14 Terabyte. Das reicht auch für richtig große Musiksammlungen.
Verglichen mit einem normalen NAS aus der Computerwelt, ist das Asset-NAS schon teurer, bietet aber auch eine Menge mehr. Der eingebaute INTEL Atom-Prozessor funktioniert ganz ohne Kühler, die Platten laufen besonders leise und das Windows-Homeserver-Betriebssystem kann bei Bedarf auch die komplette Datensicherung übernehmen. Und das nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Windows-Computer im gleichen Netzwerk. Und natürlich macht das Gehäuse einen deutlichen Unterschied. Ein Computer-NAS gehört in der Ecke, das Asset-NAS darf auch ins HiFi-Rack. Auch der Service rund um alles, was Audio betrifft, ist beim Asset-NAS ein anderer: Während beim Gerät aus dem Computershop eben genau jener für die Fragen zuständig ist, wird das Asset-NAS über den HiFi-Handel vertrieben. Das heißt zwar nicht, dass dort jemand alles über Netzwerke weiß, aber die Wege zum Hersteller sind kurz und direkt.
Aber egal, ob Computer, Einsteiger-NAS für kleines Geld oder Luxus-NAS von Maik Behrendt: Sobald die Musikdaten erst einmal im Netzwerk angekommen sind, steht die nötige Infrastruktur fürs Musikvergnügen. Jetzt wird es Zeit sich zu entscheiden, welches Wandlersystem es denn sein soll. Davon mehr in Teil3 von Computer und Hifi.