Hornlautsprecher

16.10.2012 // Jürgen Saile

Der nächste Stolperstein ist die räumliche Anordnung der Treiber. Idealerweise liegen sie alle in einer Linie übereinander, wie bei den meisten in Deutschland produzierten Hörnern zu sehen.  An dem Foto von Audio Tekne Japan kann man aber erkennen, dass die Hörner dort nebeneinander und übereinander angeordnet wurden, so wie es eben am einfachsten passt. In Japan eine sehr verbreitete Methode. Ganz so einfach machen es sich die Audio Tekne-Leute dann doch wieder nicht, hier wird der Hochton- und Hochmitteltontreiber zeremonienartig von Meister Imai per Gehör ins System eingepasst. Einfacher ginge es wahrscheinlich mit einer Messapparatur; aber das ist ein anderes Thema.

Horntreiber von ALE aus Japan, mit das Feinste, was der Markt zu bieten hat und was es für viele Yen zu kaufen gibt. Das große Mitteltonhorn ist durch die Anordnung ziemlich aus der Phase. Allerdings ist dies bei der Länge und Krümmung des Horns kaum anders zu lösen. Zudem soll der Lautsprecher auch so sehr gut geklungen haben.
Horntreiber von ALE aus Japan, mit das Feinste, was der Markt zu bieten hat und was es für viele Yen zu kaufen gibt. Das große Mitteltonhorn ist durch die Anordnung ziemlich aus der Phase. Allerdings ist dies bei der Länge und Krümmung des Horns kaum anders zu lösen. Zudem soll der Lautsprecher auch so sehr gut geklungen haben.

Aber es kommt noch schlimmer, die Horntreiber sollten zusätzlich noch so angeordnet sein, dass sie in einer akustischen Ebene bezüglich der Z-Achse liegen. Das kann bedeuten, dass das ein Meter lange Horn für den mittleren Bass weit in den Raum hinein ragt. Aber jede andere Anordnung würde zu Phasenverschiebungen führen und Hörner, bei denen dies nicht beachtet wurde, spielen weit unter ihrem Niveau. Es sei denn, man benutzt digitale Weichen mit der Möglichkeit einer Laufzeitkorrektur.

Wozu denn nun der ganze Aufwand? Bei einem gut konstruierten Horn fehlt das Spektakuläre, Anspringende, was man sich oft bei einem derartigen System vorstellt. Die Wiedergabe ist eher leichtfüßig schnell und fein auflösend. Trotzdem sind die außergewöhnlichen dynamischen Fähigkeiten natürlich vorhanden und können jederzeit abgerufen werden, aber sie werden einem nicht permanent um die Ohren gehauen. Ein Trauermarsch soll nicht zur Open Air Party werden. Wenn alles stimmt – und das ist die Voraussetzung – dann kann ein Horn einen unglaublich magischen, realistischen Sound produzieren. Und damit ist nicht die realistische Wiedergabe einer startenden 747 gemeint. Die Magie bleibt auch bei geringen Lautstärken erhalten. Beschreiben lässt sich dieser Effekt natürlich nicht, deshalb gibt es nur eines: selbst anhören!

„Common wisdom“ – wer immer da dahinter stecken mag – behauptet, nach einer langen Hifi-Suche landet jeder bei einem Horn oder einem Breitbänder. Sagt man.


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