Schlechte Erfahrungen mit zendo cable? Bei der NF Verbindung fiel auf, dass mikro- und makrodynamische Akzente unterschiedlich gesetzt werden. Subtile Unterschiede bei geringer Instrumentierung erschließen sich sofort, brachiale Dynamikunterschiede führen nicht zu dem von vielen geschätzten Effekt der flatternden Hosenbeine. Wer gerne zusieht, wie sich die Membranen aus dem Gehäuse stülpen, wird grob dynamische Attacke und Biss vermissen. Diesen Umstand kann man wahrnehmen und erwähnen, er verliert in der Gesamtbeurteilung im Laufe der Zeit an Bedeutung. Was bleibt, ist der ganz zart euphonische Charakter der Silbergold Kabel, der beim Wechsel zu anderen Verbindern vermisst wird.
An einem gewissen Punkt der Einlassung möchte man seine Erfahrungen teilen und im Dialog reflektieren, auch um die eigene Wahrnehmung zu kalibrieren. Gerne führe ich mir wichtige Komponenten, nach dem sie mir vertraut geworden sind, Leuten vor, deren Urteil ich respektiere. In diesem Fall interessierte mich eines besonders: Ist der Zauber des Leitermaterials, das zendo cable am Markt unterscheidbar macht, unabhängig vom technischen Kabeldesign für Dritte nachvollziehbar?
Zur Klärung dieser Frage bestellte ich bei Mundorf drei unterschiedliche Leitermaterialien: Kupfer, Silber und Silbergold. Alles in derselben Stärke und Dimension, weil ich mir von der größeren Oberfläche eine bessere Performance versprach, in der Ausführung als Folie. Als Dielektrikum verwendete ich PTFE, als Umhüllung diente ein Wellschlauch aus demselben Material. Nach dem Anlöten des identischen Steckertyps hatte ich von jedem Material zwei Paare, die nur durch einen Zufallscode optisch unterscheidbar waren. Gut, dass es Profis wie Mundorf gibt, die edle Kabel ästhetisch und gebrauchssicher herstellen können, meine Do-it-yourself Versionen wirkten, als hätte ich während des Fertigungsprozesses ständig Boxhandschuhe getragen.
Eine Instanz ist für mich, und das gilt nicht nur für Höreindrücke, Attila Csampai. Leser von Hifistatement können sich an seinen Rezensionen erfreuen, gemeinsam verbrachte Abende sind eine stete Bereicherung. Also überbrachte ich ihm mit geheimnisvoller Miene meine drei Paar staubsaugerdicken Würste, mit der Bitte sie in aller Ruhe anzuhören und mir ein Feedback darüber zu geben, ob Klangunterschiede wahrnehmbar wären. Mit dem gleichen Anliegen konfrontierte ich einen ungenannt bleiben wollenden Lauthörer, der seine wunderbare Analogkette in einem alleinstehenden Haus ausreizt. Er nannte mir bereits nach einem Tag den Code eines Kabels und informierte mich sachlich:
„Das Kabel bleibt in meiner Anlage.“
„Freut mich ja, dass es gefällt – ich brauche es aber noch.“
„Ist mir egal.“
„Aber die sehen doch sch… aus.“
„Ist mir egal.“
Attila Csampai urteilte ebenfalls klar.
„Den Mist kannst Du Dir wieder abholen.“
„Alle?“
„Nein, das eine mit dem Code xyz bleibt in meiner Anlage.“
„Freut mich ja, dass es gefällt – ich brauche es aber noch.“ „Ist mir egal.“
„Aber die sehen doch sch… aus.“
„Stimmt.“
Was lernen wir daraus? Ich sitze jetzt mit unförmigen Kabelwürsten zu Hause, die kein Mensch braucht. Die zwei, die was taugten, werde ich nicht mehr sehen. Audiophile ehren ihre Freunde mitunter durch Egoismus.
Man ahnt es bereits, die Verbinder, die Gefallen fanden, waren aus Silbergold von Mundorf. Genau das Leitermaterial, das zendo cable einzigartig macht. Wenn sie sich auch vom Virus infizieren lassen wollen, zudem Ästhet sind, und auf ein professionelles Produkt Wert legen, suchen sie den Fachhändler ihres Vertrauens auf und bitten sie um eine Vorführung.
Eines wird Mundorf mit Sicherheit am Kabelmarkt nicht bleiben: Ein Hidden Champion. Zendo cable wird eine bekannte Konstante und Referenz für die nächsten Jahre darstellen.