Auffällig sind zunächst die Wölbungen um die Tiefmitteltöner, die ebenfalls ihren Beitrag zum Gesamtkunststück leisten, weitaus ausfälliger und bedeutender ist jedoch das Hochtöner-Array im Waveguide respektive Mini-Horn. Das Hochtönerarray wird von Perlisten DPC, Directivity Pattern Control genannt. Der Berylliumhochtöner, der den gesamten Hochtonbereich abdeckt, wird durch über und unter ihm im Waveguide montierte TexTreme-Hochtöner zwischen 1-3 Kilohertz unterstützt. Dies führt nicht nur zu dreifacher Effizienz und Belastbarkeit, sondern reduziert Verzerrungen um denselben Faktor. Somit können die Hochtöner ungewöhnlich tief, nämlich bei einem Kilohertz an die Mitteltöner angekoppelt werden. Die Tieftöner übernehmen dann ab 250 Hertz. Die Hauptfunktion der zwei ungewöhnlich anmutenden Zusatzhochtöner ist jedoch die Kontrolle des Abstrahlverhaltens auf vertikaler Ebene. Dieses kann so mit ±15 Grad nicht nur gering gehalten werden, um ungewünschte Reflexionen an der Decke und dem Fußboden zu vermeiden, sondern strahlt über alle Frequenzbereiche mit einer sehr gleichmäßigen Bündelung ab. Gemeinsam mit dem Waveguide funktioniert dies bis ans obere Ende des Frequenzspektrums. In der Horizontalen soll die Abstrahlung weniger stark bündeln aber ebenso gleichmäßig sein, damit man nicht nur auf der Hauptachse die lineare Wiedergabe der Lautsprecher genießen kann. Das hat außerdem den positiven Nebeneffekt, dass die Amplituden der Reflexionen von den Hörraumwänden in den verschiedenen Frequenzbereichen denen des Direktschalls sehr ähnlich sind. Auslöschungen resultieren somit in ebenso linearen Ergebnissen wie der Direktschall. Diese Tatsache gilt für alle Perlisten-Modelle, auch die der R-Serie, wenngleich für sie nicht ganz so aufwendige Treiber zum Einsatz kommen. Ein weiteres Merkmal ist die besondere Bassreflexabstimmung. Sie wird ungewöhnlich tief gewählt, bei der S7t beispielsweise bei nur 23 Hertz. Dadurch werden die Bassreflexrohre ungewöhnlich lang und müssen aufrecht in den Gehäusen stehen. Ihre Öffnungen befinden sich folglich auf der Unterseite der Lautsprecher und erklären die „Lüftungsgitter“ auf den Seitenwänden der Lautsprecher. Dies hat den Vorteil, dass sich die Lautsprecher in weiten Bereichen des Tieftonspektrums verhalten wie geschlossene Gehäuse mit langsam abfallender Flanke. Erst bei sehr tiefen Frequenzen setzte dann die steilere „Bassreflexflanke“ ein.
Die Philosophie geht auf. Die S7t Limited Edition beeindruckt mit einer unheimlich schlüssigen Tonalität. Instrumente klingen natürlich, authentisch, einfach richtig und sehr lebendig. Der Hochton bietet für meinen Geschmack genau den nötigen Informationsgehalt, ohne aufdringlich zu sein. Insbesondere der extrem trockene und druckvolle Bassbereich konnte mich für sich gewinnen. Das Waveguide arbeitet tatsächlich exzellent. Selbst auf dem schlechtesten Hörplatz war das Klangbild tonal ausgewogen. Bei hohen, teils sehr hohen Lautstärken, die bei verschiedensten ausgelassenen HiFi-Redakteuren, mich selbst eingeschlossen, nicht ausblieben, bewiesen die S7t unerschütterliche Kontrolle und blieben überraschend angenehm. Ein Phänomen, das üblicherweise auf besonders geringe Verzerrungen zurückzuführen ist. In den meisten Fällen sind frühzeitige Verzerrungen dafür verantwortlich, dass lautes Musikhören keinen Spaß macht. Im Umkehrschluss hört man bei Lautsprechern mit geringen Verzerrungen oft lauter, als man eigentlich denkt.
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