Nachdem dann sorgfältig produzierte Songs bestätigt haben, dass die Epoque Reference keinesfalls für das Ärgernis verantwortlich zu machen sind, experimentieren Oliver Göbel und ich noch wenig mit den Filtern des Totaldac, wobei sich die klanglich sanftere Variante als die angenehmere herausstellt. Dabei entpuppt sich die Kombination aus Analog Domain und den drei Epoques als ideales Werkzeug: Nie treten die Schallwandler selbst in den Vordergrund. Sie agieren so souverän und selbstverständlich und zeigen dabei doch unbestechlich jede noch so kleine Veränderung auf, dass man ihre Beteiligung am akustischen Geschehen komplett vergisst und sich nur noch auf den Klang konzentriert.
Schließlich haben wir die ideale Einstellung gefunden und Oliver Göbel überlässt mir das Tablet, um in seinem Fundus nach bekanntem zu stöbern. Bei Aufnahmen mit Michel Godard und Steve Swallow aus dem ehemalige Kloster von Noirlac entfalten die großen Epoque wieder den Zauber, mit den mich auch die Fine in meinem Hörraum für sich einnahm. Ein so kohärentes, ja natürliches Klangbild lässt sich nach meinen Erfahrungen mit einem üblichen Mehrwege-Lautsprecher nicht erreichen. Die Epoque musizieren wie aus einem Guss, auch dass bei dieser großartigen Vorstellung ein Subwoofer beteiligt ist, kann man nicht entdecken. Allerdings geht die Größe der Abbildung, die Unbeschwertheit der Wiedergabe und die Höhe der noch als angenehm empfundenen Lautstärke hier noch ein gutes Stück über das hinaus, was ich in meinen vier Wänden erlebt habe. Es stellt sich auch wieder das Gefühl oder die Erkenntnis ein, dass die Epoque die Musik mit einer schwer beschreibbaren, aber deutlich wahrzunehmenden Richtigkeit und Stimmigkeit präsentiert. Allerdings bleibt das bei aller Faszination eine eher intellektuelle Einsicht. Klingt hier vielleicht alles zu perfekt, um einen auch emotional anzusprechen?
Schon bei unserer Verabredung hatte Oliver Göbel erwähnt, dass seine Kette bisher ohne Vorstufe auskomme, da er noch nicht das Richtige gefunden habe. Als ich ihm von meiner Begeisterung für Einsteins The Preamp erzählte, bat er mich, diesen mitzubringen, was ich auch gerne tat. Sobald die Röhrenvorstufe die Lautstärkereglung in seinem Hörraum übernahm, gewan die Kette noch einmal deutlich, um nicht zu sagen dramatisch: Plötzlich floss die Musik noch geschmeidiger und – das ist das Entscheidende – voller Emotion dahin. Bisher hatte sich die Anlage mit ihrer Klarheit, Feinzeichnung, Dynamik und stimmigen Geschlossenheit die Hochachtung des Hörers verdient, jetzt aber rührte sie an. Auf diesem Niveau macht selbst Musik von der Festplatte süchtig.
PS: Eine Erklärung für die enorm positive Wirkung der Einstein-Vorstufe in dieser Kette könnte sein, dass der Subwoofer-Controller und die großen Kabellängen zwischen DAC und Endstufen – selbst wenn hier das feine Lacorde Statement zum Einsatz kommt – eine zu große Last für die Ausgangsstufen des Totaldac darstellen.
Hersteller
Göbel High End
|
|
---|---|
Anschrift | Roedersteinstr. 9 84034 Landshut |
Telefon | +49 87197511657 |
info@goebel-highend.de | |
Web | www.goebel-highend.de |
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.