Es ist offiziell: Der Besucherrekord des letzten Jahres wurde 2024 um 61 Besucher übertroffen! 11.237 Fachbesucher, 10.373 Besucher und 588 Medienvertretern summieren sich zu 22.198 Gästen. Auf dieses Ergebnis kann die Branche stolz sein, zumal ich den Eindruck hatte, dieses Jahr vermehrt junges Nachwuchspublikum angetroffen zu haben.
Wie üblich waren fast alle Hifistatement Redakteure zur Messe angereist. Anders als in den letzten Jahren haben sich die Kollegen dieses Jahr ausschließlich auf Interviews konzentriert, auf die Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt freuen können. In Sachen Bildberichterstattung hat Helmut Baumgartner Sie ja bereits am Freitagmorgen mit Eindrücken versorgt. Die Berichterstattung in Wort und Bild übernehme ich dieses Jahr allein. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, zwar alles einmal gesehen zu haben, aber eine eingehende Beschäftigung mit jedem Produkt und jedem Hersteller ist unmöglich. Insbesondere Höreindrücke verschwimmen im Laufe der Messetage ineinander. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass das Vorführungsniveau dieses Jahr insgesamt hoch war. Außerdem habe ich das Verhältnis von extrem teuren Komponenten zu erschwinglichem HiFi wieder als ausgewogener empfunden. In diesem ersten Teil des Berichts werde ich mich auf Bildunterschriften für Produkte verschiedenster Preisklassen konzentrieren, im zweiten Teil dann etwas wortreicher zurückmelden. Viel Spaß!
Bei Audioquest wurden wie üblich Hörvergleiche verschiedenster Produkte an der teilaktiven GoldenEar T66 (etwa 7.000 Euro) vorgeführt
Die Lautsprecher von Lu Kang sind mir bereits letztes Jahr auf der High End überaus positiv aufgefallen. Jetzt hat der kleine Hersteller aus Taiwan einen Vertrieb für Deutschland. Wenn alles klappt, ist die hier gezeigte Spoey 200 (5.400 Euro) bald in der Redaktion, vielleicht sogar in meinem Hörraum, zum Test zu Gast
Udo Besser präsentierte auf der High End unter anderem die Stromfilter PC 3.3 und PC 5.3. Sie werden voraussichtlich etwa 4.000, respektive 6.000 Euro kosten. Sie verfügen über Gleichspanungs- und Hochfrequenzfilter, die für Vergleichstests an- und abgeschaltete werden können
Der Phono-Vorverstärker Evolution ist als 3.3-Version ohne Röhre für voraussichtlich etwa 3.000 Euro erhältlich. Mit Röhre heißt er 5.3 und soll etwa 4.000 Euro kosten. Es ist möglich, zuerst den 3.3 zu kaufen und später mit Röhren auf den 5.3 aufzurüsten. Dafür wird nur die Preisdifferenz und keine Umrüstgebühr fällig
Das Hornsystem von Cessaro an Alieno Elektronik mit dem Döhmann Helix Plattenspieler gehörte zu den teuersten und aufwendigsten Systemen der Messe
Meine besondere Aufmerksamkeit hat jedoch das Halifax Akustikmodul von Acustica Applicata auf sich gezogen. Mit 2.074 Euro ist es zwar ebenfalls alles andere als günstig, aber optisch einzigartig, akustisch ab 28 Hertz einsetzbar und auf die zu absorbierende Frequenz einstellbar
Bei DarTZeel gab es live gespieltes Saxophon zu einem Backingtrack zu hören. Ich ertappte mich dabei, wie ich mir ausmalte, dass ich mir das Saxophon, wäre es von einer Aufnahme gekommen, doch etwas schärfer umrissen gewünscht hätte. Manchmal ist echt dann doch echter, als es einem Audiophilen lieb sein mag
Nachdem Davis letztes Jahr das große Dreiwege-Modell „The Wall“ präsentiert hat, folgt dieses Jahr das kleinere Modell „The Stage“. Es basiert auf derselben Gehäuseform, muss aber auf den innenliegenden Push-Pull-Bass der „Wall“ verzichten
Dennoch verblüffte „The Stage“ mit direktem und anspringendem Punch, enormer Leichtigkeit im Mittelhochton und einer besonderen, aus der Gehäuseform resultierenden, Bühnenabbildung. Für 9.000 Euro eine echte Hörempfehlung
Während Krysztof Dudek-Kunicki für das Crossoverdesign verantwortlich ist, kümmert sich Paweł Klibisz um die Gehäusefertigung. Dennoch bietet das junge polnische Team die fertigen Produkte unter zwei verschiedenen Firmennamen an. Linea Audio von Paweł offeriert drei Modelle zu acht-, fünfzehn- und achtundzwanzigtausend Euro Paarpreis
Krysztof wiederum zeigt mit DearWolf einen Lautsprecher mit hochwertigsten Komponenten für 120.000 Euro
Auch dieses Jahr zeigt ESD wieder ihr gewaltiges Hornsystem Super Dragon für 811.111 Euro, dessen Präsentation regelrecht zelebriert wird
Dennoch ist das Team sehr nahbar und erklärt interessierten Gästen gerne beispielsweise anhand dieses Schnittmodells die Funktionsweise ihrer von Feldspulen angetriebenen Lautsprecher
Bei Aries Cerat war ebenfalls ein gigantisches Hornsystem zu bestaunen. Die Platzierung des Basshorns an vorderer Position zur Laufzeitkorrektur lässt auf den Einsatz analoger Frequenzweichen schließen
Mit der GoldenSound Edition ihres von mir getesteten WANDLA möchte das Ingenieurteam von Ferrum zeigen, was mit dem internen „Verwaltungsboard“ Serce möglich ist. Es wurde eine Röhrensimulation, ein Effekt zur Erhöhung des Raumeindrucks, ein Bassboost implementiert und der Headroom erhöht. Die MQA-Funktionalität musste dafür weichen. Der normale WANDLA bleibt natürlich nach wie vor erhältlich
Nicht nur der Kopfhörerverstärker/Digital-Analog-Wandler ERCO wurde überholt und ist jetzt als Gen 2 (1.795 Euro) erhältlich, sondern auch das Hybridnetzteil HYPSOS wurde weiterentwickelt. Es ist jetzt als HYPSOS Dual Output mit einem zusätzlichen Ausgang, der dieselbe Spannung wie der Haupteingang liefert, erhältlich. Es kostet 1.395 Euro, womit es günstiger ist als ein normale HYPSOS mit zusätzlichem Splitter. Außerdem hat es den Vorteil, dass die Spannungsregelung (4T Sensing) bis zur Platine für den Mainausgang wieder möglich ist
Natürlich dürfen auch die hochwertigen Racks von Finite Elemente auf der High End nicht fehlen
Fosi bietet extrem günstige Geräte für den Einsteiger. Ich finde das Konzept pfiffig und die Präsentation auf der Messe war überraschend gut. Ob so viel Leistung aus so wenig Volumen auf lange Sicht gut geht, bleibt aber fraglich
Die Gamingzone nutzten viele Besucher, um sich die Hörpausen an den Spielekonsolen zu vertreiben. Es wäre schön, wenn das Konzept nächstes Jahr Fahrt aufnimmt und die Bande zwischen Gaming und guter Audiowiedergabe enger webt. Gerade in Verbindung mit immersiver Audiowiedergabe über Lautsprechersysteme oder Kopfhörer sehe ich hier extremes Potential.
Oliver Göbel präsentiert dieses Jahr ein „kleines“ Modell aus der Divin-Serie. Die „Comptesse“ kostet 59.000 Euro und musizierte im Hörraum wunderbar offen, unbeschwert und emotional
Die Comptesse erreicht auch ohne Subwoofer einen -3-Dezibel-Punkt von 35 Hertz. Trotzdem hat Oliver ihr für die Vorführung einen Subwoofer spendiert und dem Publikum vorgeführt, wie die Competesse mit und ohne ihn klingt
Die Kegel und Basen zur Geräteisolation von Graphite Audio werden aus speziellem Polymermaterial hergestellt. Der neue Kabellifter CIS-40 zu einem Preis von 210 Euro pro Stück und 599 für drei Stück führt gleichzeitig die neue Logo-Aufbringungsart ein
Das Gryphon-System war nicht nur akustisch, sondern auch optisch ein Höhepunkt. Leider wird es für die Meisten von uns komplett unerschwinglich bleiben. Die Apex-Monos schlagen mit einem Paarpreis von 180.000 Euro zu Buche. Die Lautsprecher EOS 5 sind mit einem Paarpreis von 50.000 als vergleichsweise günstig zu bezeichnen
Das Herzstück, der Apollo Plattenspieler kostet 129.000 Euro samt 12,1 Zoll Tonarm und System. Im Tonarm und System kommt DLC, diamantähnlicher Kohlenstoff, als Beschichtung zur Verbesserung der Resonanzableitung zum Einsatz
Das Tonabnehmersystem ist ein von Ortofon für Gryphon optimiertes MC Diamond
Ideon Audio stellt sowohl den USB-Isolator Σigma Wave…
…als auch den LAN- auf USB-Wandler Alpha Wave vor. Beide kosten jeweils 5.500 Euro
Die Geräte von borg.audio fallen durch ihr ausdrucksstarkes Design und ungewöhnliche Ideen auf
Die Anschlüsse unterhalb des Geräts fahren auf Knopfdruck automatisch ein und aus
Preislich liegt borg.audio allerdings deutlich im gehobenen Sektor
Hier spielt der kürzlich von Dirk Sommer getestete JCAT XACT S1 Server
Auf der Messe kann ich mit Merason Chef Daniel Frauchiger meine Testeindrücke des Merason Reuss noch einmal in persona besprechen. Er bestätigt mir die Vermutung, dass der Reuss gegenüber dem alten DAC1 ein Schritt nach vorne ist
Moonriver Audio zeigt den neuen modularen Vollverstärker 606, der 2025 erhältlich sein und ohne Module unter 10.000 kosten soll. Es werden ein DAC- mit fünf Digitaleingängen, ein Streamer- oder ein rückseitig anpassbares Phono-Modul zu je 1.200 Euro erhältlich sein
Bei Morel war „Laut ist gut“ die Devise. Dass die Chassis und Lautsprecher des israelischen Herstellers darüber hinaus aber auch andere bemerkenswerte Fähigkeiten aufweisen, ließ sich zum Glück schnell feststellen. Außen zeigt die einsteigerfreundlich kalkulierte AVYRA 633 was für 2.000 Euro möglich ist
Die große Sopran für 13.000 Euro macht dennoch unmissverständlich klar, dass klanglich mehr geht. Optisch steht ihr die Avyra, was hebräisch für Atmosphäre ist, verblüffenderweise kaum in etwas nach
Der Bluetooth-Speaker Biggie ist für etwa 300 Euro eine hochwertige Alternative zu anderen einschlägigen Angeboten. Dass er gemessen an seiner Größe auch bei hohen Lautstärken ungewöhnlich verzerrungsfrei spielen kann, wussten nach der Messe auch die Nachbarstände. Schade nur, dass man in Deutschland bisher nur an die Treiber der Marke ohne größeren Aufwand herankommt
Die Anlage von MSB und Magico war eins meiner persönlichen Messehighlights. An einem Antipodes Oladra performte der dreiteilige MSB-Wandler The Cascade (etwa 120.000 Euro) wunderbar feinsinnig und musikalisch. Die MSB S500 hatte die Magico S3 (65.000 Euro) derartig souverän und mühelos im Griff, wie man es nur selten zu hören bekommt
Der Cascade-Wandler ist übrigens bald bei Dirk Sommer im Test
Die REF10 nano Masterclock, die ebenfalls bei Hifistatement im Test war, ist zwar keine Messeneuheit, aber für uns HiFi-Menschen wahrscheinlich interessanter als der ebenfalls neue Formatwandler MC1.2+
Plixir hat sowohl seine symmetrischen Trenntrafos als auch Netzteile zu einer MKII-Version überarbeitet. Sie sollen Mitte des Jahres erhältlich sein
Der Trafo des Elite BAC 1000 MK II ist beachtlich gewachsen
Die neue, hier als aktives, aber wohlgemerkt analoges Konzept ohne DSP, an einem PrimeCore spielende Progressive Audio Extreme IV kostet 22.000 Euro.
SPL bringt mit der S900 eine Endstufe, die mit 4.500 Euro nicht nur preislich, sondern auch leitungstechnisch zwischen s800 und s1200 liegt
Die auf der normalen Stenheim Alumine Five basierende Alumine Five SX (98.000 Euro) verfügt über die Möglichkeit der Raumanpassung mittels Jumpern auf der Rückseite. Die auf 10 Exemplare limitierte LE-Version (106.000 Euro) verfügt darüber hinaus über goldene Akzente
Der Rega P3 (900 Euro) ist jetzt auch in heller Eiche erhältlich
Dieses Tonabnehmermodell steht stellvertretend für drei neue MM-Systeme, die kommen werden: Nd3 mit elliptischem Nadelschliff (ca. 230 €), Nd5 mit elliptischem Diamant (ca. 400 Euro) und Nd7 mit Fine Line Diamant (649 Euro). Alle drei basieren auf denselben hochleistungs-Neodym-Magneten, die ein besonderes Design ermöglichen sollen
Wer suchet, der findet. Hier habe ich Jan Sieveking gefunden.
Am Plattenstand von Sieveking Sound gegenüber werden hingegen fleißig Platten gesucht. Es dürfte wohl einer der meistfrequentierten Orte der Messe sein
Der tw-acustic GT 2 basic ist der neuste und günstigste Dreher von Thomas Woschnick. Mit Tonarm und einem passenden System, möchte Jan Sieveking ein Paket für den Kunden schnüren, das wenn alles klappt knapp unter 10.000 Euro kosten wird
Das Plattenspielerlicht mit dem klingenden Namen Uberlight ist in dieser Form ebenfalls eine Neuheit. Es bietet mit warmweiß, neutralweiß und kaltweiß drei einstellbare Lichtfarben. Die Helligkeit kann ebenfalls gesteuert werden und mit den Punkten auf der Oberseite per touch sogar LED-Gruppen gezielt ein oder abgeschaltet werden.
Das Licht wird sowohl mit einer Klemme für Rackplatten als auch mit einem Standsockel geliefert. Der Anschluss erfolgt über einen USB-Stecker. Man kann dem Lämpchen also auf Wunsch sogar ein kleines, feines 5-Volt Linearnetzteil spendieren. Es kostet 300 Euro und ist zur Empörung einiger Messebesucher, die das Uberlight unbedingt sofort mit nach Hause nehmen wollten, erst in Kürze verfügbar. Der anders konstruierte Vorgänger ist nach wie vor für 120 Euro bei Sieveking Sound erhältlich
Der eindrucksvolle tw Raven Black Night (29.500 Euro), der wie alle Produkte von tw komplett, einzig von den verwendeten Schrauben abgesehen, aus eigener Fertigung stammt, trägt den neuen 12,9 Zoll Tonarm. Auf die Frage, weshalb er denn nicht gleich 13 Zoll gewählt hat, erläutert mir Thomas, dass er die Zahl 13 schlicht und ergreifend nicht mag. Mit 318 Millimetern Montageabstand muss man schon eingehend checken, ob der Arm auf das eigene Laufwerk passt
Robert Ross und Keces CEO Ronald (Kang Yu) Liao freuen sich sichtlich über den Award für die Vorstufe S4
Die Streaming-Bridge Keces Ebravo gibt es im Bundle mit dem Linearnetzteil P6 für 1.000 Euro
Technics bringt den SL-1200 als M7B in Lamborghini-Auflage in den Farben Orange, Grün und Gelb für 1.500 Euro. Das Auto muss man leider separat erwerben
Das Transrotor Metropolis Laufwerk beeindruckt jedes Mal
Die Bellini-Linie ist jetzt auch mit Schieferbasis ab 5.800 Euro erhältlich
Über Unitra habe ich in meinen Berichten über die Audio Video Show Warschau der letzten zwei Jahre ausführlich berichtet. Dieses Jahr hat die Marke ihren ersten Auftritt auf der High End. Hier betrachtet einer der Entwickler sein Werk
Gegenüber des Messezentrums spielt Heinrich Martion mit Aeonor ein schwer beeindruckendes Hornsystem gewissermaßen ein wenig unter dem Radar, für Connaisseurs
Hier treffe ich ebenfalls Lasse Gretland, dessen „little Fwends“ toll gefertigte, magnetische automatische Tonarm-Endabheber sind. Modell Disco (190 Euro) passt speziell auf Technics SL1200. Modell Low (200 Euro) ist universell. Für Regas P8, P10 und den NAIA, bietet Lasse ein Adapterring der einzeln 50 und im Bundle mit einem Low 240 Euro kostet.
Diese ansprechende Präsentation von WBT steht stellvertretend für die auf Messen eher optisch und haptisch vermittelbare Qualität der Stecker und Terminals der Marke
Der Pro-Ject Stand ist einfallsreich und detailverliebt gestaltet
Das Sushi-Plattenspieler-Aufrüst-Band soll zeigen, dass es nicht immer das nächstgrößere Modell sein muss, sondern man manchmal auch mit passendem Zubehör noch etwas aus dem eigenen Dreher rausholen kann
Der neue Debut Evo 2 setzt für einen Preis von 700 Euro Maßstäbe. Ein Aluteller mit TPE-Dämpfungsring, ein neuer Motor, eine CNC-gefräste Tonarmaufhängung, ein ebenfalls mit TPE bedämpftes Gegengewicht, ein Ortofon Pick it MM Evo, 33, 45 und 78 RPM für das Geld bei entsprechend ansprechender Materialanmutung sind eine Ansage.
Die RCA-Ausgangsbuchsen sind jetzt voll in das Gehäuse integriert und der Spieler bleibt so optisch schön clean. Er ist nicht nur in weinrot, sondern auch in vielen anderen Farboptionen erhältlich – auf Wunsch mit den farblich passenden Lautsprechern „Speakerbox 5s2“ und Verstärker MaiA S3 im Bundle für 1.800 Euro.