Erinnern Sie sich? Es war seinerzeit die letzte Hifi-Show in Deutschland, traditionell am ersten Wochenende im Februar und im Hamburger Holliday Inn, bevor uns Covid 19 den Spaß nahm und nicht nur das. Nun fanden die Norddeutschen HiFi-Tage endlich wieder statt, in neuer Location und im Sommer.
Das hatte Vorteile und nach meinem Eindruck vom ersten Tag dieser Veranstaltung brachte es nur Verbesserungen gegenüber den vergangenen Events. Das Lindtner, nicht ganz so zentral gelegen, war mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Kostenlosen Parkraum gab es auch und vor allem hilfsbereite Menschen vom Veranstalter-Team, dem Hifi-Studio Bramfeld unter der Ägide von Ivonne Borchert-Lima. Mir besorgte ein freundlicher Mitarbeiter des Teams einen Parkplatz nahe am Eingang und ließ dafür den Rettungswagen des ASB ein Stück vorfahren, als ich ihm sagte, dass ich im Laufe des Tages an mein Fahrzeug müsse und auch Testgeräte einladen wolle. Herzlichen Dank für so viel Freundlichkeit. Diese zeigte sich immer wieder beim Veranstalter-Team und auch beim Hotelpersonal. Bei der Suche nach was auch immer wurde ich stets bestens unterstützt. Ungewöhnlich war der Einlass, wo ein Schild darauf hinwies, dass das Mitführen von Hunden und Schusswaffen untersagt sei. So kontrollierte dann auch eine freundliche Dame meine mit Journalisten-Utensilien reichlich gefüllte Umhängetasche und gewährte mit Zutritt, nachdem ich, so wie die anderen Besucher ebenfalls, mit einem Papierarmband markiert war, wohl um allen anderen im Hause zu signalisieren, dass ich ohne die unerwünschten Begleiter unterwegs sei. Im Laufe des Tages habe ich zwar einen dank seiner Größe unübersehbaren Hund wahrgenommen, jedoch keine Schusswaffen. Alles Weitere stimmte mich dann weniger nachdenklich als froh. Denn das Borchert-Team hat mit der Wahl des Lindtners leidige Probleme des früheren Veranstaltungsortes aus der Welt geschafft. Man musste nicht mehr in ein dreizehntes oder sechzehntes Stockwerk, um alle Musikvorführungen zu erleben und Aussteller zu besuchen, was einstmals mit Wartezeiten an den Aufzügen verbunden war oder sportliche Hochleistung im Treppenhaus forderte. Mit Hinblick auf das überwiegend nicht gar so junge Publikum ein wichtiger Aspekt. Die Aufzüge waren hier schnell und wenig genutzt, weil sich die Ausstellung über vier Ebenen des Hotels erstreckte, genauer vom Erdgeschoss bis in die dritte Etage. Nur Canton führte seine Lautsprecher – echte Neuheiten gab es dort nicht – in einem recht schön gestalteten größeren Raum im Souterrain vor. Die zentrale Treppe erlaubte ebenfalls das schnelle Erreichen der Ebenen und wurde viel genutzt. Die Beschilderung war erstklassig. Alle Aussteller ließen sich mühelos finden. Am Eingang konnte man ohnehin mit einem übersichtlichen Plan und Ausstellerverzeichnis einen Überblick bekommen, wenn man sich nicht per Internet vorbereitet hatte. Die Web-Seite war hinsichtlich der Aussteller in den letzten Wochen immer wieder aktualisiert worden, und mir gefiel in diesem Zusammenhang, dass einige Firmen die dort gebotene Gelegenheit nutzten, um auf Neues im Portfolio hinzuweisen, was es nun hier zu besichtigen und zu hören gab.
In den Konferenzräumen Flügelsaal und Flügelsalon nutzten Sound United mit Bowers § Wilkins, Marantz, Denon, Classé Audio und anderen Marken die Gunst der akustischen Vorteile großzügiger Räumlichkeiten. Ebenso Burmester und zeigte die neuen Endstufen 216 und 218 sowie die Lautsprecher BC150 für 98.000 Euro, deren Wertigkeit auch optisch zu erkennen ist. Sound United und Burmester wechselten ihre Vorführungen halbstündlich, um einander und vor allem die Zuhörer nicht zu stören.
Die Musik schmälernde Hochfrequenz-Störungen in der Anlage wollen die Earth Conductor von Norbert Huesmann beseitigen. Diese wertig gearbeiteten, schweren, mit Holz verkleideten Hochfrequenz-Erdungen möchten wir gerne näher kennenlernen und Ihnen darüber berichten. Ein Test ist also geplant. Die Preise beginnen bei gut 1000 Euro. Dass Huesmann auch die Verarbeitungsqualität wichtig nimmt, lässt sein Slogan „... for ears and eyes“ erkennen.