Heuer fanden die klangBilder zum dritten Mal im Arcotel Kaiserwasser von der City aus gesehen jenseits der Donau statt. Der relativ neue Veranstaltungsort scheint sich gut etabliert zu haben: Die Besucherzahlen blieben konstant, obwohl es wieder eine kleine terminliche Verschiebung gab.
Im letzten Jahr hatte man die Wiener Messe am ersten Adventswochenende terminiert, in diesem zwei Wochen früher. klangBildner Dr. Ludwig Flich hat nach eigener Aussage mit der Verlegung dem Wunsch seiner Aussteller entsprochen: Da die Vertriebsstruktur in Österreich anders sei als in Deutschland und es viele Vertriebe gebe, die auch Einzelhändler seien, hätten diese am ersten wichtigen Einkaufswochenende lieber in ihren Geschäften für die Kunden da sein wollen, statt ihre Zeit auf einer Messe zu verbringen. So seien nun auch wieder Aussteller mit dabei gewesen, die im vergangenen Jahr aus den oben genannten Gründen ferngeblieben seien. Da der Markt in Österreich ähnlich gesättigt ist wie hierzulande, verbietet sich ein Vergleich mit der Messe in Warschau – sowohl was die Besucher-, als auch was die Ausstellerzahlen anbelangt.
Aber die klangBilder waren und sind ja keine schlichte Hifi-Messe: Ludwig Flich legt Wert darauf, dass die Musik vor lauter Technik nicht zu kurz kommt. Ich kenne keine andere Show bei der die musikalischen Angebote – seinen es nun Vorträge, musikwissenschaftlich begleitete Vorführung über die ausgestellten Anlagen oder Konzerte – in einen ähnlich positiven Verhältnis zur Zahl der Ausstellungszimmer stehen. Die vielfältigen kulturellen Aktivitäten lassen sich in einem Bericht natürlich nicht adäquat darstellen, und viele Neuheiten kann es am Ende des herbstlichen Messemarathons auch nicht mehr geben. Dennoch konnten wir die ein oder andere Entdeckung machen, die nicht immer mit Komponenten zu tun haben muss: Wie wäre es beispielsweise mit der Adresse von Wiens größtem Tonträger-Shop für Neues und Gebrauchtes, die bei Ihrem nächsten Besuch von Nutzen sein könnte? Doch bevor wir zu den Ausstellern kommen, möchte ich unbedingt noch die Trombone Attraction erwähnen, vier Posaunisten, die am Sonntagmittag das Publikum begeisterten. Für alle, die diese Melange aus spannenden Arrangements, Virtuosität, Spielfreude und Esprit nicht live miterleben konnten, gibt es drei CDs auf Preiser Records: eine Empfehlung.
SaxxTec-Lautsprecher werden in Deutschland konzipiert, in Fernost gefertigt und waren in Wien zu hören. Die Modelle der clubSOUND-Linie sind im Hochtonbereich mit Air Motion Transformern bestückt. Der Direktvertrieb soll günstige Preis garantieren
styria hifi zeigte die advance acoustic Elektronik in attraktiven weißen Gehäusen
Natürlich hatte styria hifi auch wieder eine feine Auswahl an audiophilen Scheiben dabei: zu Messepreisen
Auch wenn Revox in den letzen Jahren mehr auf Multiroom und Home Automation setzte: Dem Reiz einer Tonband-Maschine – und der eigenen Tradition – konnte man sich nicht entziehen
Auch in Wien hatten Kopfhörer Konjunktur. Hier der wohl teuerste Magnetostat, der Abyss AB 1266 zum Preis von rund 6000 Euro
Audio Tuning präsentierte neben dem Abyss den Pryma 01, einen von Sonus Faber entwickelten Kopfhörer mit zwei dynamischen Chassis pro Seite. Das Design-Objekt kostet 550 Euro
Paltauf zeigte diesen noch namenlosen Kopfhörerverstärker für Stax-Modelle. Er bietet drei Cinch-Eingänge und stellte die Leistung mit einer Gegentaktstufe mit EL84 bereit. Das externe Netzteil liefert stabilisierte Spannungen. Der Preis 3000 Euro
Den besten Espresso und Cappuccino gab's wie immer bei Bryston und PMC – Heinrich Schläfer sei Dank
Der Bryston Digital Player BDP-π ist nur ein Drittel so groß wie der BDP-1, mit einem Preis von 1500 Euro deutlich günstiger, kann aber keine DSD-Dateien streamen
Bryston bietet nun auch ein Laufwerk inklusive Tonarm an: Der BLP-1 besitzt einen Korpus aus MDF und einen Teller aus Delrin. Das Tonarmrohr besteht aus Titan. Im Preis von 4500 Euro ist das externe Netzteil BTP-1 enthalten
Vorn zwei Modelle aus PMCs neuer Twenty5-Serie, links im Spiegel AviTech-Chef Edvard Postisk
Den Schallwandlern von Ichos begegnet man nicht auf jeder Messe. Das hier gezeigte Modell arbeitet nach dem 1½ -Wege-Prinzip: Der Tiefmitteltöner wird ohne Frequenzweiche angesteuert. Ab 6,4 Kilohertz koppelt ein Kondensator den Hochtöner an
Robert Rothleitner konstruierte nicht nur die Lautsprecher zum Paarpreis von 7900 Euro, sondern auch ein Laufwerk
Ichos bezieht die Elektronik für diesen Plattenspieler von STST und fertigt die Zarge und den Teller selbst. Inklusive Wand-Tonarm und Dynavector-Abtaster liegt der Preis bei 6900 Euro
Die Ichos Lautsprecher wurden von Icon Monos mit je zwei 845 angesteuert. Hier im Bild die 30 SE des englischen Herstellers
Nein, das Bild stammt nicht aus Warschau: Russel K. alias Kaufmann war mit seinen Lautsprechern auch auf den klangBildern vertreten
Auch Gerhard Hirt mit seiner Ayon Elektronik und den LumenWhite lässt – fast – keine Messe aus. Dennoch wirkt er ausgesprochen gut gelaunt
Kein Grund zu Freude war Anfangs die Akustik des Vorführraumes. Diese schwer zu installierende, aber ansonsten nicht zu aufwändige Lösung sorgte für einen überzeugenden Sound
Was macht ein Baumstamm auf einer Hifi-Messe?
Dumme Frage: Musik!
Thorens-Chef Heinz Rohrer neben dem ersten von drei Modellen der 900-er-Linie: Hier der TD 905 mit Subchassis und TP-92-Arm. Es wird auch eine Version mit Glasteller geben. Der Preis steht noch nicht fest, wird aber über 7000 Euro liegen
Auch in Wien gab es jede Menge Vinyl
Moses-Chef Peter Lehner und im Hintergrund die versprochene Adresse für Ihren nächsten Wien-Besuch
Joachim Gerhard kam im Laufe des Freitags in die österreichische Hauptstadt. Seine „Fortschritt“ zum Preis 3600 war natürlich schon vorher da
Die Suesskind „Fortschritt“ wurde im Wechsel mit der „Pulse“ gespielt
Lyric Audio war mit der Ti 140 auf den Klangbildern vertreten
Novis Electronics führte mit Rega an Piega-Lautsprechern vor
Input Audio-Chef Bernd Hömke freute sich darüber, das der Wand-Arm in mehreren Räumen zum Einsatz kam
Auch wenn die Damen Kleider aus der Kollektion der Designerin Lena Hoschek tragen: Lassen Sie sich nicht ablenken! Es geht um das Radio hinten rechts
Das Gehäuse des Radio ist orignal 50-er Jahre, auch das magische Auge und die Lautsprecher. Ein DSP – und ein unter dem Tischchen versteckter Subwoofer – sorgen für zeitgemäßen Sound. Die Musik kommt per Bluetooth vom Smartphone. Der Preis: 1800 Euro
Ob der Plattenspieler dieses nostalgischen Schmuckstücks noch funktioniert, vergaß ich zu fragen. Supersonic Resound hilft aber bestimmt weiter
Ein Teil des Teams von Supersonic: Elektrotechniker Richard Sbüll sammelte schon als Kind Radios und restauriert sie nun auf seine recht spezielle Art. Er arbeitete auch lange als DJ
So kam diese Installation zustande: seine Turntables hinter einen Flatscreen und dem neu erschaffenen Tonmöbel SS1000. Das „Supersonic Sofa“ beinhaltet Stereolautsprecher und einen Hybrid-Verstärker. Selbst die Leiterplatten für die Schaltung fertig Richard Sbüll selbst. Der Preis für soviel Individualismus und Handarbeit: 30.000 Euro
Weil's einfach schön ist: noch ein Klassiker – aber wieder mit verstecktem Subwoofer
Bei der Neat Ultimatum X10 strahlen zwei Superhochtöner nach oben ab. Die beiden Bass-Chassis werden nach dem Isobarik-Prinzip von zwei weiteren Tieftönern im Inneren unterstützt. Der Preis für diesen Aufwand: 25.000 Euro
Die Lansche Lautsprecher mit ihren Ionenhochtönern wurden von Neukomm-Elektronik angesteuert. Das Signal lieferte ein modifizierter Brinkmann
Eine zumindest optisch recht rustikale Tuningmaßnahme
Die Brinkmann-Neukomm-Lansche-Kette hatte Christian Rohrer mit seinen crTECH-Produkten abgestimmt. CrTECH bietet Kabel, Entkopplungselemente und Plattentellermatten samt Puck: fast das gesamte Zubehör aus einer Hand
Nessie stellte in Wien erstmals den Vinylcleaner vor: Hier muss die Flüssigkeit mit Hand aufgebracht werden und auch die Reinigungsbürste manuell geführt werden. Die Maschine übernimmt das Drehen der Scheibe in wechselnde Richtungen und die Absaugung. Der Preis: unter 1.000 Euro
Auch im Foyer des Hotels gab es jede Menge „Wienyl“
Die Wiener Lautsprechermanufaktur führte wie üblich mit einer Tonbandmaschine vor. Von da ging es in die firmeneigene Vorstufe und dann zur neuen Aktiv-Box
Die Sissi stahlt die Bässe nach oben und unten ab und benötigt daher spezielle Ständer
Das Aktiv-Konzept erlaubt eine recht feinfühlige Anpassung an den Raum
Als digitaler Zuspieler diente in der Kette der Wiener Lautsprechermanufaktur das Model 2 von Digitale Audio Systeme oder kurz DAS. Ein Test dieser spannenden Komponente scheint nicht unwahrscheinlich
Ein Plattenspieler von Klipsch? Pro-Ject macht's möglich – und zwar zu einem verlockenden Set-Preis
Mo Sound sorgte im letzten Jahr mit Kugellautsprechern aus Porzellan für Aufsehen. Diese bunten Gebilde stammen aus dem 3D-Drucker und beziehen das Signal für die aktive Elektronik mit 15 Watt über eine (Mini-)Klinkenbuchse
Eins der farbenfrohen Vielecke kostet 350 Euro
Die Bushgetta-Lautsprecher als Bausatz oder Fertigversion fielen schon im letzten Jahr auf. Heuer wurden Sie vom divac MINIDSP zum Preis von 480 Euro für den Raum entzerrt. Auch für die Lautsprecher von Auris war eine Korrekturkurve abgespeichert
Peter Azinov baut Aktiv-Lautsprecher mit Massivholzgehäusen. Die Φ, links, steht mit 10.000 Euro pro Paar in der Preisliste, die α mit 19.000 Euro
Hanzel Audio Sound hat die Produkte des französischen Herstellers Elipson im Programm, der seit den 30-er Jahren Lautsprecher fertigt. Aktuell gibt es auch dieses digitale Music Center mit CD-Player, Vor- und Endstufe sowie Bluetooth und Streaming
Der Ω100 ist eines von sechs Modellen im Plattenspieler-Angebot von Elipson
Der Vollverstärker Phantom war für mich die Entdeckung auf den klangBildern
Auch von der Seite macht der Hybrid-Verstärker mit einer Leistung von 132 Watt an vier Ohm eine gute Figur
Erdacht und gebaut haben den Phantom der Designer Roman Hlusek, links, und der Ingenieur Marian Hipik
Auch die Fernbedienung genügt höchsten ästhetischen Ansprüchen
Im Preis von 25.000 Euro ist die schwarze Transportkiste enthalten
Die klangBilder sind ohne die Weinverkostungen von Thomas Köberl, rechts, einfach nicht komplett. Dem scheinen auch Genuin-Audio-Chef Thomas Wendt und Hifi-Urgestein Walter Fuchs zuzustimmen. Des Autors Favorit bei dieser Auswahl ist übrigen der Reisenberg Riesling von Uhler
Nein, eigentlich stand mir der Sinn nicht nach dem Besuch einer weiteren Messe. Aber die klangBilder mag ich wegen ihres Veranstaltungsortes ebenso wie wegen ihres speziellen Konzepts. Darüber hinaus feierten Messe und Konzept heuer ihr 20-jähriges Jubiläum. Also auf nach Wien! Nach der riesigen Messe in Warschau mit ihrem Mix aus Mainstream und gerade dem Do-It-Yourself entwachsenen enthusiastischen Kleinserien-Herstellern sowie allem dazwischen Möglichen durfte man bei der letzten Hifi-Show – falls dieser Begriff auf die…
Heuer finden die klangBilder bereits zum 20. Mal statt und am kommenden Wochenende sollen sie unter dem Motto „Dreh auf!“ für höchst interessante Hörerfahrungen sorgen. Die Besonderheit der Ausstellung liegt in der wohnraumähnlichen Vorführung in etwa 40 Hotelräumen, in welchen die BesucherInnen ihre Lieblingsmusik in hervorragender Qualität erleben können. Das Vergleichen schärft die Sinne, und – anders als beim Ordern via Internet – kann man sich an seinen Lieblingsklang heranhören. Die klangBilder setzen seit jeher…
So, dies ist nur der letzte Bericht über die gelungene Messe in Warschau. Während Sie den lesen, sind wir auf dem Weg zu den klangBildern nach Wien oder dort bereits in den Ausstellungszimmern unterwegs. Unsere Eindrücke veröffentlichen wir aber erst Mitte nächster Woche, inzwischen gibt es den ein oder anderen Artikel zu anderen Themen: variatio delectat.
11.11.2016
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