Zunächst einmal erstaunt mich die hervorragende Klarheit der Wiedergabe. Auf „Wonderland“ von Nils Lofgren (Nils Lofgren: Acoustic Live) wird jede noch so kleine Berührung der Gitarre perfekt eingefangen. Im „Pasadoble“ aus dem Album Kind of Spain (Wolfgang Haffner: Kind of Spain – ACT) pulsiert die Rhythmik und der sMS-200ultra Neo überzeugt mich mit seinem Farbenreichtum und seiner Spielfreude. Von dem oft so nervigen Computer-Sound ist nichts zu hören. Als erstes Zwischenergebnis können wir festhalten: es dürfte schwer sein, für den Einstieg eine klanglich bessere Lösung zu finden – vorausgesetzt die Musikbibliothek ist nicht zu umfangreich.
Sollte Letzteres der Fall sein, dann ist es besser, die Musikbibliothek auf ein NAS-System oder einen Server im Netzwerk auszulagern. Damit sind wir bei meiner zweiten Testkonfiguration angelangt, für die ich sowohl meinen recht einfachen Windows Home Server als auch meinen mit AudiophileOptimizer getunten Musikserver mit XEON Prozessor und Windows Server 2012R2 im Core Mode ohne jede grafische Benutzeroberfläche verwendet habe. Auf beiden Systemen läuft MinimServer, der vom sMS-200ultra Neo problemlos im Netz erkannt wird. Da der sMS-200ultra Neo nun als reiner Renderer mit MPD fungiert, können wir die jetzt überflüssige Ausführung von MinimServer auf dem sMS-200ultra Neo stoppen und den kleinen Prozessor entlasten. Alle Geräte sind über LAN-Kabel und den AQ-Switch SE von Aqvox miteinander verbunden.
Den Netzwerkkomponenten ist bei dieser Konfiguration erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Pauschale Aussagen, dass Ethernet-Streaming der zuvor genannten Variante automatisch überlegen sei, kann ich in dieser allgemeinen Form nicht teilen. So klingt „High Life” (Jazz at the Pawnshop Volume I - LIM UHD 71) insgesamt etwas runder, wenn mein Windows Home Server der Zuspieler ist; allerdings geht dies eindeutig zu Lasten von Klarheit und Transparenz, so dass der ausgeprägte Live-Charakter der Aufnahme etwas an Intensität verliert. Das gefällt mir mit der ersten Konfiguration besser. Wechsle ich aber zu meinem Musikserver, ist dieser Effekt vollständig verschwunden. Besonders deutlich wird dies bei menschlichen Stimmen. Bei „The Man Who Sold The World“ in der Interpretation von Claire Martin mit interessanten Jazz- und Tango-Elementen (Linn Records FLAC Studio Master) stehen Sängerin und Begleitinstrumente über meinen Musikserver wesentlich klarer gestaffelt und prägnanter im Raum – mir drängt sich das Bild mit dem beiseite gezogenen Vorhang auf.
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