Ausgestattet ist das Laufwerk mit dem Philips CDPro2M Laufwerk. Sagte ich bereits, dass dieses Laufwerk ebenfalls nicht mehr gebaut wird? An Ausgängen verfügt das Laufwerk über einen S/PDIF- sowie einen I2S-Ausgang. Mit letzterem wird die Umwandlung in ein S/PDIF-Signal und die anschließende Rückkonvertierung umgangen, es sollte zumindest theoretisch die bessere Verbindung sein. Zunächst hatte ich die S/PDIF-Verbindung beibehalten und eine Einspielung des Ensemble Al-Andalus herausgesucht: 21 Strings. Die Scheibe bietet eine sehr interessante Mischung aus andalusischer Musik aus dem 15. Jahrhundert mit Einflüssen zeitgenössischer Musik aus verschiedenen Ländern. Zu hören sind eine Flamenco-Gitarre, ein arabischer Oud und eine Violine. Der Oud gilt als Vorläufer der europäischen Laute, besitzt allerdings im Gegensatz zu dieser keine Bünde, was die Intonation natürlich deutlich erschwert. Zudem hat das hier eingesetzte Instrument elf Saiten, fünf Doppelsaiten und eine zusätzliche Basssaite. Irgendwie muss das Team ja auf die 21 Saiten kommen. Dem DigiMaster gelingt es nun hervorragend, die tonalen Unterschiede zwischen Gitarre und Oud herauszuarbeiten. Bei geschlossenen Augen kann man sehr leicht hören, welches Instrument gerade spielt. Auch die Violine wird sehr harmonisch und mit natürlichen Klangfarben abgebildet. Der Aufnahme wurde offensichtlich etwas Hall zugemischt, um den Eindruck zu erwecken, das Ganze spielt sich vielleicht in der Alhambra ab. Die Tatsache, dass dies kein echter Raum ist, gibt die Kombination sehr gut wieder. Interessant ist nun der Wechsel von S/PDIF auf die I2S-Verbindung. Dies konnte ich vorhin nicht testen, weil mein Laufwerk zwar ebenfalls über eine solche Verbindung verfügt, diese aber nicht genormt ist. Jedenfalls hört man über I2S etwas mehr Details, aber im Vergleich zu meinem VertexAQ Silberkabel liefert letzteres ein bisschen mehr Druck bei ähnlicher Auflösung. Was eindeutig für die Qualität des Kabels spricht. Wenn ich allerdings mein altes, selbstgebautes S/PDIF-Kupferkabel einsetze, dann ist die Sache klar: Die I2S-Verbindung in jeder Hinsicht besser.
Von etwas anderem profitiert der DigiMaster enorm: Ich hatte zunächst das Laufwerk direkt auf die Kaiser LeadingEdge Basis gestellt, ohne Ankopplung an das interne Labyrinth. Versuchsweise hatte ich dann das Gerät auf die drei Kopplungsfüße der Basis gestellt, was allerdings auf Dauer wegen der schmalen Gerätebasis keine stabile Lösung ist. Das ist sehr bedauerlich, denn da tut sich einiges, die Instrumente werden noch besser fokussiert, der Hochtonbereich gewinnt zusätzlich an Präzision, es entsteht mehr Raum. Die Musik wirkt noch entspannter und geordneter. In dieser Konstellation etwas zum genießen: Bach Concertos mit der münchener Violinistin Julia Fischer und der Academy of St. Martin in the Fields. Fischer ist gerade am Beginn ihrer Karriere und trotzdem in der Klassik-Szene eine bereits gefeierte Musikerin. Sie versucht der Musik Bachs einen modernen Anstrich zu geben. „Ich spiele für das Publikum des 21. Jahrhunderts“, wie sie sagt. Diese Decca-Aufnahme ist nun nicht zu vergleichen mit den grandiosen Einspielungen aus den 60-er Jahren, trotzdem gelingt es der AcousticPlan Kombi, den ganzen technischen Kram vergessen zu lassen und einfach in die Musik einzutauchen. Nun könnte man vielleicht meinen, die Kombi macht hier einen schönfärberischen Klang, schöner als im richtigen Leben. So ist es natürlich nicht, die Passagen mit massiven Streichereinsätzen in hohen Lagen klingen stellenweise etwas streng, beinahe hätte ich gesagt digital. Das hört man sehr deutlich, aber die Kombi haut es uns nicht um die Ohren, es lenkt einen nicht vom Musikhören ab. Nun verfügt der DigiMaster auch noch über einen USB-Eingang. Hier kann man nun sehr gut vergleichen, wie sich Computer-Hifi im Vergleich zu konventionellem Hifi schlägt. Als Computer diente mein Laptop ausgerüstet mit der Amarra Software. Verglichen wurde die CD direkt mit einer über dBpoweramp gerippten Datei. Durch einfaches Umschalten am Eingangswahlschalter kann man bequem zwischen den einzelnen Quellen hin- und herschalten. Im ersten Moment scheint kein großer Unterschied zu bestehen, im zweiten auch nicht. Nach längerem Hören mit den Computerdateien allerdings ging mir der Hochtonbereich ein bisschen auf die Nerven. Euphemistisch ausgedrückt. Das sind nur subtile Veränderungen, die sich aber im Laufe der Zeit als störend auswirken. Allerdings muss hier natürlich gesagt werden, dass es mittlerweile wesentlich ausgefeiltere Computerlösungen gibt, bei denen ich dieses Problem nicht gehört habe.