Einer geht noch! Geliefert werden beide Geräte mit einem Schaltnetzteil, wofür die Amerikaner den Begriff „Wall wart power supply“ geprägt haben, was soviel wie Wandwarzen-Netzteil bedeutet. Unliebsames Zeug also. So ein Billig-Steckernetzteil kommt hier natürlich nicht in Frage, geliefert wird ein solides Schaltnetzteil, mit dem bereits ein exzellenter Klang möglich ist. Und irgendwelche Energiesparrichtlinien werden damit auch erfüllt. Trotzdem bietet Jäckle auch ein lineares Netzteil namens PowerMaster an, das praktischerweise auch das dazu passende Laufwerk DriveMaster versorgen kann. Dies erleichtert die Portokasse noch einmal um 1100 Euro. Nun liegt das nicht daran, dass sich Jäckle mit dem Netzteil dumm und dämlich verdient, sondern konventionelle Netzteile sind einfach teuer in der Herstellung. Sofern man sie vernünftig aufbaut.
Die Frage ist nun, lohnt sich der finanzielle Aufwand? Das hängt natürlich vom Auflösungsvermögen der restlichen Anlage ab. Und vom Geldbeutel. Allerdings tut sich hier schon noch einmal einiges. Die Wiedergabe wird im Hochtonbereich natürlicher und entspannter, was sich gerade bei klassischer Musik sehr positiv auswirkt. Die Musiker werden noch plastischer abgebildet, beispielsweise steht der Altsaxophonist Paul Desmond beim Dave Brubeck Quartett viel deutlicher vor den übrigen Musikern. Sein unverwechselbarer Ton auf dem Altsaxophon kommt viel besser zur Geltung, ebenso wirkt sein filigranes Saxophonspiel noch zerbrechlicher. Im Gegensatz dazu kommt das Schlagzeug von Joe Morello mit mehr Vehemenz und Druck. Insgesamt wirkt die Wiedergabe stimmiger, das können die Schaltnetzteile nicht in dieser Form bieten. Aber: Ist Jammern auf hohem Niveau eigentlich eine Straftat? Claus Jäckle scheint bei der Entwicklung seiner Geräte den Fokus auf Homogenität und eine möglichst natürliche Mittenwiedergabe zu legen. Dies ist mir seinerzeit bei dem Verstärker Aruna auch schon aufgefallen. Davon profitieren natürlich Gesangsstimmen und akustische Instrumente enorm. Das soll aber nun nicht heißen, dass man AC/DC damit nicht hören könnte, sofern der Rest der Anlage da mitspielen würde. Und die Nachbarn natürlich. Großorchestrale Aufnahmen kommen mit Wucht und Präzision, im Zusammenhang mit der luftigen Darstellung entsteht ein sehr realistisches Bild. Auch Percussionsinstrumente wie Congas oder Timbales werden sehr lebendig wiedergegeben. Wobei wir uns nichts vormachen dürfen, gegen einen dynamischen Drummer an der Schießbude kommt keine Hifi-Anlage an. Egal wie viel sie gekostet hat.
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