Natürlich kostet der Spaß auch. Die Klangmeister beraten im eigenen Interesse selbstverständlich dahingehend, welche Ausbaustufe im Einzelfall musikalisch Sinn macht. Leider ist dieses Lautsprecher-Tuning nicht sichtbar, die Box bleibt wie sie ist, lediglich ein Aufkleber an der Rückseite des Gehäuses gibt einen dezenten Hinweis. Da ist Auto-Tuning was anderes. Spoiler, Felgen und wohlklingende Namen lassen jeden wissen, dass man investiert hat. Uns Musikliebhabern bleibt das gute Gefühl und der Stolz auf eine kluge Entscheidung. Die Klangmeister denken gerade darüber nach, ob sie in Zusammenarbeit mit einem ausgesuchten Kreis von Fachhändlern diese Optimierungen von Weichen besser publik machen können. Man müsste dann nicht unbedingt nach Lemgo pilgern, um sich beeindrucken zu lassen.
Die Art und Weise, wie die Klangmeister für sich werben, ist ungewöhnlich. Natürlich schalten auch mal sie die eine oder andere Werbung. Weitaus imposanter sind jedoch die Veranstaltungen und Workshops An der Bega 10. In den nächsten Monaten darf man sich auf Vorträge und Vorführungen zur Verbesserung der Raumakustik, zur Optimierung der Lautsprecher- und Geräte-Aufstellung, zu Bassmoden im Hörraum, auf Interpretationsvergleiche von Schuberts „Winterreise“ und viele Themen mehr freuen. Einmal jährlich, im vergangenen September bereits zum zehnten Male, findet in Lemgo „Der Klangmeister-Experience-Day“ statt: Um die sechzig Besucher hatten sich an einem Sonnabend in den akustisch und atmosphärisch prima geeigneten Räumlichkeiten des Spiegelbergzentrums eingefunden. Sie hörten eindrucksvolle HiFi-Komponenten im Vergleich. An diesem Tag standen hochwertige Phono-Vorstufen im Focus.
Vorträge von kompetenter Seite, wie von Gerd Sauermann oder Pierre Wittig, interessierten jeden. Bei letzterem ging es um die Aufarbeitung von Oldtimer-Elektronik, um sie wie neu erklingen zu lassen. Gerd Sauermann plauderte aus dem Nähkästchen über seine Verstärker-Entwicklungen. Dabei stellte er auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung der Verkabelung in Audio-Geräten dar und widerlegte in seiner Theorie die verbreitete These „je kürzer desto besser“, um sie durch die Frage zu ersetzen, „wie lang muss die Verkabelung mindestens sein, damit es gut klingt“. Dieser Denkansatz war für viele, mich eingeschlossen, neu. Der Tag war lang und prall gefüllt mit Hörenswertem. Das Open-End wurde ab circa 20 Uhr durch Auflegen von Vinyl und Musizieren über eine Top-Kette eingeleitet. Natürlich spielte eine Écouton LQL 200 der Klangmeister mit bestmöglicher, nämlich symmetrischer Frequenzweiche.
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