Wirklich interessant wird es bei einer kompletten Durchsicht des gesamten Lautsprechers. Während dies einige Zeit des Schraubens und Messens in Anspruch nimmt, überbrückt Georg Stracke dem Besucher die Wartezeit mit einer eindrucksvollen Demonstration: Im Erdgeschoss liegt ein Hörraum, in dem eine HiFi-Anlage mit CD-Spieler als Tonquelle und normaler, eher bescheidener Elektronik, nämlich einem ganz gewöhnlichen Vollverstärker aus Japan, an einem präparierten Lautsprecher spielt. Das Besondere an dieser Écouton LQL 50 ist die außen liegende Frequenzweiche, die schnell durch Umstecken der Bauteile verändert werden kann. Damit führt Georg Stracke die klanglichen Auswirkungen unterschiedlich aufwendiger Frequenzweichen-Konzepte vor.
Eine uralte Frequenzweiche kann unter Umständen mit qualitativ ähnlichen Bauteilen anders aufgebaut werden, um den Impedanzverlauf, die Frequenz- oder Phasen-Linearität zu verbessern. Hier wird gezeigt, was passiert, wenn man zusätzlich höherwertige bis extrem aufwendige Bauteile verwendet. Im Spiel sind die Marken Mundorf und Jensen. Es ist absolut frappierend, wie deutlich das Klangbild gewinnt, sobald besseres Material zum Einsatz kommt. Branchen-Insider wissen, dass hochqualitative Bausteine, wie sie heute existieren, vor 20 bis 30 Jahren in dieser Güte nicht kaufbar waren. Aber wozu das Ganze? An dieser Stelle geht es um die Frage, ob man seinen guten alten und zuhause etablierten Lautsprecher musikalisch in einer höheren Liga spielen lassen möchte. Georg Stracke führt bis zu vier Ausbaustufen vor. Die maximale Lösung ist seine, mit bestem Material bestückte symmetrische Weiche. Gegenüber einer Neuanschaffung spart man viel Geld, da als solide Basis die Box ja bereits vorhanden ist. Hat man diese Klangsprünge in der recht einfachen Kette einmal gehört, kann man sich von dem Gedanken kaum lösen. Und genau deshalb, lieber Leser, schreibe ich diesen Firmenbericht. Denn eine so eindrucksvolle Verbesserung an einem gegebenen Lautsprecher hielt ich nicht für möglich.
Die Unterschiede liegen keineswegs in einer Veränderung der tonalen Balance. Die soll ja beibehalten werden. Vielmehr wachsen Schritt für Schritt die Transparenz, die räumliche Darstellung und die Leichtigkeit der Darbietung. Dabei begeistern mehr und mehr die scharfen Konturen im Tiefbass genau wie die seidige Violine und das Verklingen des Orchesters im Raum am Ende des Konzerts.
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