Ein kleines, etabliertes und weltweit erfolgreiches Familien-Unternehmen aus Serbien baut Verstärker, die ihren eigenen Stil haben. Heute würde man eigentlich einen derart ausgestatteten Vollverstärker, wie es der brandneue Dayens Ecstasy III Custom 2 ist, eher nicht erwarten.
Zutreffend ist das für die Version, die uns vom deutschen Importeur zum Test gegeben wurde. Wenn ich richtig informiert bin, ist dies hier die erste Besprechung des Ecstasy III in der neuen Custom-Version überhaupt. Es gibt international bereits sehr positive Tests vom Ecstasy III in der einfachen Regular-Ausführung. Das von Vater und Sohn Dobrins geführte, 1991 gegründete Unternehmen hat sich mit Verstärkern profiliert, die durch ein ungewöhnlich günstiges Preis-Klang-Verhältnis auffallen. Darüber hinaus gehören Lautsprecher und Kabel zum Angebot der Marke. Die kleinen Vollverstärker Ampino und Menuetto bieten nach Einschätzung von Experten weltweit enorm viel Klang fürs Geld. Dies außerordentliche Qualitätsniveau erreichen die findigen Entwickler durch ein musikalisch orientiertes technisches Konzept in Kombination mit der Verwendung von soliden, nicht zu kostspieligen Bauteilen. Gefertigt werden alle Dayens Produkte in Handarbeit in Serbien. Neben den kleinen Verstärkern gibt es inzwischen auch Vorstufen und Endverstärker. Der in AB-Technik konzipierte Ecstasy III Vollverstärker basiert auf seinem Vorgänger Ecstasy II und wird in drei Ausbaustufen angeboten. Allen drei Varianten des Ecstasy III ist zu Eigen, dass beim Aufwand im Innenleben der Spar-Modus aufgegeben wurde und nicht nur bessere, sondern hervorragende Bauteile verwendet werden. Äußerlich ist der Unterschied zwischen den drei zur Wahl stehenden Modellen auf der Geräte-Rückseite sichtbar. Während die Basis-Version des Ecstasy III dort ein vertrautes Bild mit einfachen, vergoldeten Chinch- und Lautsprecher-Anschlüssen liefert, fallen bei unserem Testgerät die WBT-0703-Cu-nextgen™-Polklemmen und zwei Paar WBT-0210-Cu-nextgen™-Cinch-Buchsen-Paare ins Auge. Die dritte Version bietet vier WBT-Cinch-Eingangspaare. Was die inneren Werte anbelangt, unterscheiden sich die zwei Custom-Versionen mit WBT nicht, die Grundversion Regular ist nicht ganz so kostspielig und aufwendig aufgebaut. Sie ist mit Mundorf MCaps Supreme bestückt, während in den WBT-optimierten Varianten Custom 2 und Custom 4 in der Eingangs-Stufe Mundorf MCaps Supreme SilberGoldverbaut sind.
Wenn man den Verstärker aus seiner schlichten, funktionalen Verpackung gehoben hat, ohne ihn, so wie ich, vorher durch Beschreibungen kennengelernt zu haben, darf man sich schon etwas wundern. Die eben beschriebenen rückseitigen Merkmale mit den qualitativ unterschiedlichen Cinch-Eingängen machen stutzig. Bei meiner Nachfrage beim deutschen Vertrieb bekam ich eine plausible Erklärung: Die drei Varianten werden angeboten, um den Kunden selber entscheiden zu lassen, was er benötigt und investieren möchte. Wenn man nicht mehr als zwei Tonquellen hat, bedarf es auch keiner vier kostspieligen WBT-Eingänge. Heutzutage ist es nicht unüblich, die digitalen Quellen über einen DA-Wandler zu vereinen und eine Phono-Stufe zu nutzen. Dann sind zwei Eingänge hinreichend. Etwas merkwürdig finde ich die Beschriftung der WBT-Inputs mit CD und Tuner. Die normalen, vergoldeten Cinch-Buchsen sind mit Aux 1 und Aux 2 benannt. Eine einfache Durchnummerierung Input 1 bis Input 4 wäre, denke ich, sinnvoller oder zumindest Phono statt Tuner. Andererseits ist dies nicht wirklich wichtig. Schließlich kommt es bei einem HiFi-Gerät auf ganz andere Dinge an, nämlich Verarbeitung, Betriebssicherheit und vor Allem auf den Klang.
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