Beim Besuch von Entwickler Rob Watts konnte ich – wie kurz in den News berichtet – viel zu wenig Songs mit dem DAVE genießen. Aber ich brauchte glücklicherweise nicht allzu lange auf eine Fortsetzung zu warten: Im Auditorium in Hamm konnte ich des ersten hierzulande verfügbaren Exemplars dieses Wandlers habhaft werden. Ein Grund zu Freude?
Das Ganze geschah genau zwei Tage vor Weihnachten und hunderte von Kilometern von meinem Hörraum entfernt. Und verständlicherweise möchten sich G8 & Friends, der deutsche Chord-Vertrieb mit Leonhard Schwarte in führender Position, auch möglichst bald eingehend mit dem Gerät beschäftigen. Das schränkte seine Verweildauer in Gröbenzell leider stark ein. Außerdem war da noch ein blauer Fleck: Leonhard Schwarte hatte den Karton des DAVE mit dem Aufkleber seines Lieblingsfussballvereins geschmückt. Und obwohl Hamm gar nicht so weit von meinem Geburtsort entfernt ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass er und ich in puncto Fussballverein auf einer Wellenlänge liegen. Aber wenn es darum geht, dass Hifistatement Ihnen den DAVE als erstes Magazin vorstellen kann, springe ich schon mal über meinen schwarz-gelben Schatten.
Wie bei Chord nicht anders zu erwarten, besitzt auch der DAVE ein aus massiven Aluminum-Teilen gearbeitetes Gehäuse, dessen Abmessungen mit der üblichen Gerätebreite von 43 Zentimetern nicht das Mindeste zu tun haben. Das zentrale, leicht gekippt eingesetzte „Bullauge“ gibt hier aber nicht wie bei vielen anderen Chord-Komponenten den Blick ins Innere des Digital/Analog-Wandlers frei, sondern bildet den Rahmen für ein Farbdisplay, das in der ersten Zeile über den Eingang und die Frequenz der dort ankommenden Signale sowie den Ausgangspegel informiert. In drei der vier wählbaren Layout-Varianten des Displays werden Abtastrate und Lautstärke nicht nur numerisch angezeigt, sondern wie bei Mojo, Hugo und Hugo TT auch durch unterschiedliche Farben verdeutlicht. Der zweite Info-Block des Displays zeigt an, ob der Wandler des DAVE für die Decodierung von PCM- oder DSD-Files optimiert arbeitet. In jedem Fall können beide Formate gewandelt werden, allerdings hat es deutliche klangliche Vorteile, wenn man den DAVE auf das auch wirklich zugespielte Datenformat einstellt. Direkt daneben wird die absolute Phase angezeigt. Über die Aktivierung des eingebauten Hochtonfilters, der die nachfolgenden Komponenten vor sehr hochfrequenten Signalen schützt, wird man ebenso unterrichtet wie über die Nummer des gerade aktiven Display-Layouts.
Der dritte und letzte Block nennt den Hersteller sowie den Namen des Gerätes und gibt auch die aktuelle Betriebsart an: Mit seiner eingebauten, wie Chord betont verlustfreien, digitalen Lautstärkeregelung kann der DAVE sowohl als digitale Vorstufe als auch als Wandler mit fixem Ausgangspegel betrieben werden. Sobald man einen Klinkenstecker in die entsprechende Buchse auf der Frontseite steckt, werden die rückwertigen Cinch- und XLR-Ausgänge für die Verbindung mit Vor- oder Endstufen stumm geschaltet und der Chord agiert als Wandler/Kopfhörerverstärker-Kombination. Dabei merkt sich der DAVE die für die verschiedenen Betriebsarten eingestellten Pegel. Die Kopfhörer-Endstufe treibt Lasten von acht bis 800 Ohm, so dass es in der Praxis keinen Kopfhörer geben dürfte, mit dem der Chord nicht zurecht käme. Alle Einstellungen können sowohl über die mitgelieferte Fernbedienung als auch über die vier um den recht auffälligen Potentiometerknopf angeordneten Drucktasten vorgenommen werden. Das geht einfach und beinahe selbsterklärend vor sich. Nur für den speziellen Zwei-Finger-Druck, mit dem sich der DAVE in den DAC-Modus versetzen lässt, muss man ins Manual schauen. Die satte Ausführung der wenigen Bedienelemente und die hervorragende Verarbeitung des Gehäuses lassen keine Wünsche offen. Ich hätte auf meiner Wunschliste allerhöchstens eine kleine Anregung: Wenn man statt der Serifen-Schrift im Display eine ohne Serifen verwendete, erschienen die Zahlen und Buchstaben noch eine Spur satter und passten damit besser zum übrigen perfekten Erscheinungsbild des DAVE.
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