Acoustic Signature kombiniert seinen neuen Challenger Mk 3 mit der langen Variante des Tonarmes TA-1000. In diesem ist der Moving-Iron Tonabnehmer Carmen von Soundsmith montiert, was nicht überrascht, da Acoustic Signature die Produkte der amerikanischen Tonabnehmerspeziaisten in Deutschland und Österreich vertreibt.
Seit Jahrzehnten kommen aus Göppingen wunderbare Dinge vornehmlich für Jungen und Männer. Die schwäbische Stadt ist nämlich der Standort von Märklin und Acoustic Signature, der Manufaktur für hochkarätige Plattenspieler. Im Gegensatz zu Märklin leidet Acoustic Signature nicht unter schwindendem Interesse an seinen feinmechanischen Produkten. Auch sind die Plattenspieler dieser Marke keinesfalls auf die männliche Klientel allein zugeschnitten. Gebaut werden sie für jeden anspruchsvollen Musikfreund. Dabei decken sie preislich ein sehr breites Spektrum ab, angefangen beim erfolgreichen WOW (ab 1500 Euro inklusive Tonarm) bis zum neuesten Flaggschiff für über 100.000 Euro. Unser Challenger Mk3 gehört mit einem Gesamtpreis für Laufwerk, Arm und Tonabnehmer von gut 5000 Euro hoffentlich noch für Viele noch in die Kategorie erschwinglich.
Der Challenger an sich ist nicht neu, wohl aber die Version Mk 3. Auf der Website von Acoustic Signature findet er sich im Detail und umfangreich beschrieben. Dies gilt übrigens für alle Produkte von Acoustic Signature. Einen derartig informativen Internet-Auftritt wie diesen bietet nach meiner Kenntnis kein einziger Anbieter der HiFi-Szene. Dafür ein dickes Kompliment an die Verantwortlichen. Dies ist an vorderster Stelle Gunther Frohnhöfer, Chef des Unternehmens. Er gründete Acoustic Signature 1996 und startete zunächst mit einem einzigen Masselaufwerk. Der zwei Jahre später vorgestellte Final Tool Plattenspieler brachte schon den internationalen Durchbruch und war die Basis für einen stetig wachsenden weltweiten Erfolg. So wurde der Umzug in eine größere Fertigungsstätte in 2003 unumgänglich. Aufgrund der Fertigungsqualität des Hauses wuchs auch das Interesse der Automobil-Industrie und bildet ein zweites Standbein des Unternehmens. 2008 wurde die Fertigung für HiFi-Laufwerke unter dem Markennamen Acoustic Signature und die Drehteilfertigung für Fremdkunden getrennt. Der kontinuierliche Erfolg führte bereits 2013 dazu, wiederum in Räumlichkeiten mit mehr Kapazität umzuziehen, dem heutigen Firmen-Standort. Seit 2014 werden auch Tonarme gefertigt, und zwar komplett im Hause Acoustic Signature. Gunther Frohnhöfer erzählt: „Heute im Jahr 2015 beschäftigt Acoustic Signature 20 Mitarbeiter, darunter Facharbeiter der Metallbranche, CNC Dreher, und auch Elektroniker. Für die Montage beschäftigen wir Uhrmacher, Goldschmiede und andere Spezialisten, die sorgfältig und in Handarbeit die Produkte montieren und produzieren. Wir haben eine Fertigungstiefe von mehr als 85 Prozent und beziehen Bauteile von externen Lieferanten ausschließlich im Umkreis von 50 Kilometern. Made im Schwabenland ist für uns ein echtes Qualitätskriterium bei den Lieferanten. Wir suchen hier konsequent nicht den billigsten, sondern den Besten. Aktuell gehen 80 Prozent der Produktion in den Export.“
Die Unterschiede des Challenger MK 3 zu seinem Vorgänger sind schnell erklärt: Dies beginnt bei den drei massiven Füßen, aus deren Mitte sich wiederum Edelstahl-Elemente herausdrehen lassen, um das runde Chassis in Waage zu bringen. Zum anderen hat der Mk 3 eine völlig neue Motorsteuerung, die nun digital arbeitet. Es können bis zu drei Motoren betrieben werden, um den Mk 3 in Rotation zu versetzen. Die neue Steuereinheit erhält ihren Strom per Flachkabel mit RJ-45 Steckern vom externen Netzgerät. An dem befinden sich der Netzschalter und die Kaltgerätebuchse für den Anschluss ans Stromnetz. Die neue Steuereinheit lässt sich unter das Chassis des Challenger Mk 3 schieben. Es bleibt dann nur die senkrechte Front mit den Bedienelementen sichtbar. Die zwei im Gehäuse versenkten Taster zur Veränderung der angebotenen Geschwindigkeiten 33 1/3 und 45 UpM können nur bei vorgezogener Steuereinheit erreicht werden. Aber wer braucht die schon? Mein Challenger läuft absolut exakt, gemessen mit einem empfindlichen 300 Hertz Stroboskop. Eine blaue LED zeigt die Betriebsbereitschaft an. Startet man nun mithilfe des ON/OFF Tasters, freut sich der Motor über eine leichte manuelle Unterstützung, einem kleinen, hilfreichen Anschubs per Hand. Eine rote LED blinkt so lange, wie der Motor eine zum Starten erhöhte Versorgungsspannung bekommt. Steht das rote Licht ruhig, ist die gewünschte Drehzahl erreicht. Neues Herzstück der aufwendigen Motorsteuerung ist die Beta-DIG Elektronik, die, immun gegen Netzschwankungen, den Motor stabil und präzise drehen lässt.