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LumenWhite Mystere

26.05.2015 // Dirk Sommer

Wenn ich in letzter Zeit bei Tests Keith Jarretts Köln Concert verwendet habe, war das – ich gestehe – aus Bequemlichkeitsgründen immer die 96-Kilohertz-Version aus dem Computer. Da mich die Improvisationen nach wie vor in ihren Bann ziehen und ich mit keiner Testscheibe, die über Teilaspekte der klanglichen Leistung einer Analog-Komponente Aufschluss gibt, mehr nach Stärken und Schwächen des Mystere in Einzeldisziplinen suchen muss, habe ich kurz bevor sich das Laufwerk auf den Weg ins Fotostudio machen sollte, noch einmal die erste LP des weißen Doppelalbums gehört: Ich will jetzt nicht wieder die alte Analog/Digital-Diskussion aufwärmen, aber so geschmeidig fließend und dabei fast vor Energie berstend, so emotional ansprechend kann man diese fantastische Musik aus dem Computer einfach nicht genießen. Und auch mit mehr als mindestens 99,9 Prozent aller Analog-Laufwerke erreicht Keith Jarretts Meisterwerk nicht diese Intensität. Wenn Sie den Mystere mit einer seiner Qualität zumindest in weiten Teilen entsprechenden Arm/System-Kombination lediglich einmal kurz hören, besteht keine große Gefahr. Sobald Sie jedoch auch nur ein paar Stunden mit ihm verbringen, werden Sie ihm – wie ich – unrettbar verfallen.

Der Blick ins Innere des nahezu lautlosen Kompressors
Der Blick ins Innere des nahezu lautlosen Kompressors

STATEMENT

Der Mystere ist ein analoger Traum: Klang, Technik und Design gehen hier eine nahezu perfekte Symbiose ein. Er reproduziert Musik stimmig, vollständig und fast ohne mechanische Artefakte, so dass man sich unweigerlich an ein Mastertape erinnert fühlt. Ähnliches habe ich zuvor nur vom Continuum und vom Air Force One gehört, aber das ist so lange her, dass es mir unmöglich ist, eine Reihenfolge für die drei festzulegen: Der Mystere ist eines der drei besten Laufwerke, die ich je genießen durfte. Und von diesen dreien der optisch ansprechendste.
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity
Tonabnehmer Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL, Einstein The Pickup
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon, Einstein The Poweramp
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors, AudioMachina Maestro GSE
Kabel Precision Interface Technology, Göbel Lacorde Statement, Audioquest Wild Blue Yonder und Wild Wood, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S
Zubehör PS Audio Power Plant P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs AHP Sicherungen
Herstellerangaben
LumenWhite Mystere
Laufwerk  
Geschwindigkeiten 33⅓, 45 Umdrehungen pro Minute (78 und andere auf Anfrage)
Ausführungen Ebenholz, Palisander oder Rosenholz (andere Hölzer und schwarzer Klavierlack auf Anfrage)
Maße (B/T/H) 50/40/17cm
Gesamtgewicht 45kg
Kompressor  
Maße (B/T/H) 40/54/45cm
Versorgungskabel 2m
Gewicht 45kg
Preis 62500 Euro
Web www.lumenwhite.com

Hersteller/Vertrieb
Ayon Audio
Anschrift Hart 18
A-8101 Gratkorn
Telefon +43 3124 24954
E-Mail ayon@ayonaudio.com
Web www.ayonaudio.com


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