Fast drei Jahre ist es her, dass ich Ihnen an dieser Stelle den M2TECH Young vorstellte. Und da ich damit recht spät dran war, nahm ich gleich noch das Squeeze Zusatznetzteil hinzu. Der Young DSD in nun auch schon eine Zeit lang erhältlich, dafür kam das Netzteil, das sich noch minimal von der Serienversion unterscheidet, direkt aus Italien.
M2TECH-Chef und -Inhaber Marco Manunta tauft seine Geräte auf Namen aus der Pop- oder Jazz-Szene, so auch die aufwendigere Stromversorgung. Wie ich im Gespräch mit Freunden und Kollegen jedoch merkte, erschließt sich das gelungene Wortspiel vor allem jüngeren Zeitgenossen nicht. Denn hier geht es um eine englische Rock Band, die 1967 gegründet wurde, etwa elf Jahre lang bestand und mit vollem Namen Van Der Graaf Generator hieß. Keine schlechte Assoziation zu einem Netzteil, finde ich. Dieses hier bietet viel mehr, als der Besitzer eines Young DSD benötigt: Es stellt an zwei Ausgängen 9 oder 15 Volt bereit. Zwischen den Spannungen kann man per DIP-Schalter auf der Geräterückseite wählen. Über zwei vierpolige XLR-Buchsen werden zusätzlich plus/minus 15 sowie plus 5 Volt ausgegeben. Den Van Der Graaf nutzt also nur zu Gänze, wer mehrere M2TECH-Komponenten sein eigen nennt. In diesem Fall kann der Nutzer sogar festlegen, in welcher Reihenfolge die angeschlossenen Geräte mit Energie versorgt werden. Die verschiedenen Ausgänge lassen sich natürlich auch manuell über Drucktasten mit zugeordneten LEDs (de)aktivieren.
Der Graaf besitzt ein Gehäuse aus dem für die Marke schon charakteristischen Aluminium-Strangguss-Profil mit eingefrästem Firmenlogo. Bei den neueren Kistchen verzichtet M2TECH aber auf das gebogene Lochblech als Front, das die Geräte der vorherigen Generation zwar unverwechselbar machte, die Ablesbarkeit der dahinterliegenden Anzeige aber auch einschränkte. Das Schwarz der im Alu-Profil leicht nach hinten versetzten Frontplatten wird von Blau kontrastiert, beim Van Der Graaf tun das LEDs, beim Young ein Display, das über die per Fernbedienung wählenbare absolute Phase, ein Muting um 20 Dezibel, den gewählten Eingang, die Lautstärke und die Abtastrate informiert. Durch das Menü des Wandlers kann man durch Drehen und unterschiedlich langen Druck auf den Knopf auf der rechten Seite navigieren: So lassen sich die Kanalbalance einstellen, die Verdoppelung des Ausgangspegels aktivieren, die Helligkeit des Displays regeln, die Art der Lautstärkedarstellung wählen, die Zeit für die automatische Ausschaltung vorgeben und die Version der Firmware anzeigen. Der Drehkopf dient auch der Eingangswahl und der Lautstärkeregelung. Erfreulicherweise wird der Pegel analog in einem Chip mit Widerstandsnetzwerk geregelt, so dass man selbst bei geringer Lautstärke keinerlei Auflösung verliert, wenn man den M2TECH als Vorverstärker einsetzt. Ebenso positiv finde ich, dass der Young DSD anders als das Vorgängermodell über symmetrische Ausgänge verfügt – aber leider nur über diese, was bedeutet, dass Cinch-Kabel nur in Verbindung mit den mitgelieferten, hochwertigen XLR-Cinch-Adaptern genutzt werden können. Eine größere Vielfalt gibt es bei den Digital-Eingängen: Neben einer USB-Type-B-Buchse finden sich hier Toslink, S/PDIF mit Cinch- und BNC-Anschluss sowie AES/EBU.
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